Metabolic Balance - Das Stoffwechselprogramm
neben dem Adrenalin, ebenfalls Hormone, die insbesondere bei länger anhaltendem Stress ausgeschüttet werden.
▶ In der Nebennierenrinde werden auch die Glukokortikoide, die Hormone für den Zuckerstoffwechsel, gebildet. Die Hauptvertreter sind Kortisol und Kortison. Diese bewirken einen Anstieg des Blutzuckers, indem sie die Umwandlung von Glykogen in Glukose und den Umbau von Eiweiß in Zucker fördern. Damit sind sie auch Gegenspieler des in der Bauchspeicheldrüse gebildeten Hormons Insulin, das ja bekanntlich den Blutzuckerspiegel niedrig hält.
Die Neurohypophyse speichert das antidiuretische Hormon ADH, dessen Zielorgan die Nieren sind sowie das Hormon Oxytocin, das bei Frauen bei der Geburt und beim Abfließen der Muttermilch aus den Ausführungsgängen der Brust tätig wird.
Die Bauchspeicheldrüse (der Pankreas) ist das wichtigste Organ für den Kohlenhydratstoffwechsel. Mit den hier produzierten Hormonen Insulin und Glukagon wird der gesamte Zuckerstoffwechsel gesteuert. Die Bauchspeicheldrüse wird nicht über den Hypothalamus stimuliert. Das geschieht einfach durch Hormone, die im Magen-Darm-Trakt selbst ausgeschieden werden.
Dieser Exkurs soll veranschaulichen, wie komplex das System Mensch ist. Bei jeder Nahrungsaufnahme, die wir uns gedankenlos einverleiben, laufen unglaublich viele Prozesse im Körper ab, die in ihrer Gesamtheit darüber entscheiden, ob wir schlank, gesund, vital und voller Tatendrang sind oder nicht. Unsere Ernährung beeinflusst unsere Gesundheit.
Die Verdauung beginnt im Kopf
Jedes Organ im Körper erfüllt seine spezielle Funktion. Sobald wir einen Bissen in den Mund nehmen, läuft die Verdauung an. Die verzehrten Lebensmittel werden fein säuberlich in ihre Einzelbestandteile zerlegt, diese dann abgebaut, über die Darmwand in Blut und Lymphe aufgenommen und zu den Stellen ihrer Bestimmung geführt. Am Ende gehen Kot und Harn ab, der Stoffwechsel ist vollzogen.
D ie Verdauung beginnt schon beim Kauen! »Gut gekaut ist halb verdaut« das weiß auch der Volksmund. Aktuell konnte unter anderem der deutsche Filmund Theater-Schauspieler Jürgen Schilling mit der Methode des intensiven Kauens vielerlei gesundheitliche Probleme lösen und damit außerdem noch 25 Kilogramm abnehmen. Denn seine Devise lautet: »kauen statt schlingen«. Besonders positiv: Durch das achtsame Kauen kann man die Nahrung auch wieder schmecken und jede Geschmacksnuance der Speisen voll auskosten.
Schmecken und Kauen
Jürgen Schilling hat deshalb den Begriff des »Schmauens« - Schmecken und Kauen - kreiert. So wird der Essvorgang wieder bewusst gemacht, Essen macht wieder Spaß, und die Lustempfindung wird erhöht. Eine Methode, bei der man auch auf die Unterstützung vieler Ärzte bauen kann. Denn Ähnliches propagierte auch schon der berühmte Fastenarzt F. X. Mayr. Mittelpunkt seiner Milch- und Semmelkur ist bekanntlich die komplette Verflüssigung der Semmel in der Mundhöhle durch 33-maliges Kauen jeden Bissens. Und tatsächlich beginnt die Verdauung im Mund.
Speichelproduktion im Mund
Sobald wir an etwas Essbares denken, oder wenn wir etwas Essbares sehen oder riechen, produzieren die Speicheldrüsen Speichel, das Wasser läuft uns im wahrsten Sinn des Wortes im Mund zusammen. Der Magen bereitet sich auf die Nahrungsaufnahme vor, die Bauchspeicheldrüse produziert bereits die ersten Enzyme und Hormone, und alles wartet, dass endlich etwas zu essen kommt! Wenn dann der erste Bissen im Mund ist, läuft die Verdauung mit der mechanischen Auflösung des Bissens an und geht dann nach Passage der Speiseröhre im Magen weiter.
Im Verdauungstrakt wird die Nahrung mechanisch und chemisch zerkleinert, damit die Nährstoffe in Blut und Lymphe gelangen können. Er ist ein etwa acht Meter langer Schlauch, der vom Mund über die Speiseröhre, den Magen und den Darm bis zum After reicht.
Der Speichel
Durch ausreichende Einspeichelung werden die ersten Enzyme freigesetzt, die für die chemische Aufspaltung der Nahrungsmittel sorgen. Die Speicheldrüsen sind täglich aktiv, um etwa 1,5 Liter Speichel abzusondern, der sehr viel Amylase enthält, ein sehr wichiges Enzym des Kohlenhydratstoffwechsels. Durch die Amylase können aufgenommene Kohlenhydrate schon in der Mundhöhle in einfache Zuckerbestandteile zerlegt werden. Das erleichtert bei der Weiterreise der Nährstoffe den Organen wie Magen, Darm und Bauchspeicheldrüse die Arbeit. Die Folge: Die Nahrung kann im Ganzen besser verdaut
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