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Metabolic Balance - Das Stoffwechselprogramm

Titel: Metabolic Balance - Das Stoffwechselprogramm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dr. Med. Wolf Funfack
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Aminosäuren zerlegen, die, weil sie dann klein genug sind, aus dem Darm in die Blutbahn gelangen können. Etwa 10 Prozent des Eiweißes gelangt dann in den Dickdarm und wird mit dem Stuhl ausgeschieden. Der Überschuss an zu viel konsumiertem sogenanntem »Eiweißmüll« landet in unseren Zellen und Geweben und kann Übersäuerung und Krankheiten verursachen.
Der Kohlenhydratstoffwechsel
    Der Kohlenhydratstoffwechsel, also die Zerlegung der Polysaccharide (Mehrfachzucker) in wasserlösliche Monosaccharide (Einfachzucker), beginnt bereits im Mund. Hier werden von den Speicheldrüsen die Enzyme Amylasen frei gesetzt, die diese Arbeit leisten - vorausgesetzt, man lässt ihnen durch ausgiebiges Kauen genügend Zeit. Durch die Speiseröhre wandern die Kohlenhydrate weiter über den Magen in den Zwölffingerdarm. Dort kommt aus der Bauchspeicheldrüse weitere Amylase dazu. Zweifach- und Mehrfachzucker werden nun weiter in wasserlösliche Einfachzucker - z. B. Glukose - umgewandelt. So gelangen diese über die Dünndarmzellen in die Blutbahn und in die Leber, dem Speicherorgan von Glukose. Diese wandelt die Glukose in wasserunlösliches Glykogen um. Rund 300 bis 400 Gramm Glykogen können in Leber und Muskeln gespeichert werden. Wird diese Menge überschritten, dann werden die übrigen Kohlenhydrate in Körperfett - unser unbegrenztes Energiedepot - umgewandelt. Nach und nach baut sich dann Übergewicht auf.
Der Fettstoffwechsel
    Der Fettstoffwechsel, auch Lipidstoffwechsel genannt, spaltet die durch die Nahrung aufgenommenen Fette in wasserlösliches Glyzerin und in Fettsäuren auf. Dazu wird die massive Hilfe der Gallensäure aus der Galle (siehe Seite 108) benötigt, um die Darmwände passieren zu können. Dies ist ein längerer Prozess, der - je nachdem, was man gegessen hat - bis zu acht Stunden dauern kann: bis zu einer Stunde im Magen und zwischen drei und sechs Stunden im Darm. Über den Darm gelangt das Fett dann in die Blut- und Lymphbahnen und über die Leber in den gesamten Körper und in die Zellen. Wie die Fettverdauung im Einzelnen abläuft steht auf Seite 122ff.
    Exkurs: Das Hormonsystem - unsere Steuerungseinheit
    Der Stoffwechsel von Menschen und Tieren wird durch Enzyme und Hormone mit etwas Hilfe des autonomen Nervensystems geregelt. Während Enzyme wie Katalysatoren wirken, biochemische Reaktionen in Gang bringen und an chemischen Umwandlungsprozessen beteiligt sind, greifen Hormone direkt in zahlreiche Steuerungssysteme ein. Sie sind verantwortlich für das gesamte »Informationsmanagment« des Körpers und werden von den Drüsen direkt ins Blut abgegeben. Je nach ihrer chemischen Struktur unterscheidet man drei Klassen von Hormonen:
    ▶ Eiweiße (Proteine und Glykoproteine) wie etwa das Insulin aus der Bauchspeicheldrüse
    ▶ Amine wie Adrenalin und die Schilddrüsenhormone T3 und T4
    ▶ Steroidhormone wie Kortikoide und die Sexualhormone
    Das oberste Kontrollorgan über das Hormonsystem ist der Hypothalamus im Zwischenhirn. Er veranlasst die Hypophyse (Hirnanhangsdrüse):
    1. aus ihrem Vorderlappen (auch Adenohypophyse genannt) Steuerungshormone abzugeben, die ihrerseits Hormondrüsen (Nebennierenrinde, Schilddrüse und Geschlechtsorgane) stimulieren, Botenstoffe zu produzieren,

    2. im Hypothalamus gebildete Hormone in ihrem Hinterlappen (Neurohypophyse) zu speichern, bis diese nach Bedarf abgerufen werden. Die Neurohypophyse selbst stellt keine Hormone her.
     
    Die Adenohypophyse regt unter anderem in der Schilddrüse die Produktion der Schilddrüsenhormone und die Produktin von Calcitonin an. Die Schilddrüsenhormone sind von zentraler Bedeutung, da sie alle Stoffwechselvorgänge beschleunigen. Der Körper verbraucht bei einer Überfunktion dann bereits in Ruhe für den Grundumsatz erheblich mehr Kalorien als normalerweise. Es kommt zu schnellerem Puls, höherem Blutdruck, Händezittern, Nervosität, meist auch zu einem Gewichtsverlust. Im Gegensatz dazu produziert die Schilddrüse bei einer Unterfunktion zu wenig Hormone. Dies hat meist einen langsamen Puls, Inaktivität, extreme Stuhlverstopfung und eine Gewichtszunahme zur Folge. Das Calcitonin reguliert zusammen mit dem Parathormon aus den Nebenschilddrüsen den gesamten Kalziumhaushalt.
    ▶ Die in der Nebennierenrinde produzierte Hormongruppe der Kortikoide reguliert den Wasser- und Salzhaushalt im Körper und wirkt auf den Eiweiß-, Kohlenhydrat- und Fettstoffwechsel ein. Kortikoide sind wichtig im Bereich der Entzündungen und sind,

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