Metabolic Balance - Das Stoffwechselprogramm
Körper aus bisher unbekannten Gründen plötzlich Antikörper gegen die Insulin produzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse bildet und diese zerstört. Wenn die Bauchspeicheldrüse zu wenig oder kein Insulin mehr produziert, dann handelt es sich um einen Diabetes Typ 1. Für diese Patienten ist von außen zugeführtes Insulin lebenswichtig und die Basis der Behandlung.
Unterschied Diabetes mellitus Typ 1 und Typ 2
Typ 1
Typ 2
Charakteristika
Jugendlich, insulinabhängig
Im Alter, nicht insulinabhängig
Körperform
fast immer schlank
über 90 Prozent sind o Prozent sind übergewichtig
Insulinproduktion
erheblicher Mangel
anfangs erheblich zu viel
Insulinbedarf pro 24 Stunden
ca. 36-40 I.E.
>60-120 I.E.
Familiäre Belastung
gering
ausgeprägt
Ursache
meist Entzündungen der Bauchspeicheldrüse
falsche Ernährung
Diabetes Typ 2
Im Unterschied zum Typ-1-Diabetiker, dessen Bauchspeicheldrüse zu wenig oder gar kein Insulin produziert, stellt die Bauchspeicheldrüse eines Typ-2-Diabetikers zunächst zu viel Insulin her. Trotzdem können auch hier die Körperzellen nicht mehr genügend Glukose aus dem Blut aufnehmen. Der Grund: Sie sind resistent, d. h. unempfindlich gegen Insulin geworden. Dadurch wird die Bauchspeicheldrüse dazu veranlasst, immer mehr und mehr Insulin herzustellen. Es kommt zu einer Überforderung oder Erschöpfung der Bauchspeicheldrüse, und die Insulinproduktion lässt nach oder wird ganz eingestellt. Es herrscht ein Insulinmangel.
Immer mehr Betroffene
In Deutschland leidet fast jeder zehnte Bundesbürger an Diabetes. Tendenz steigend! Hinzu kommen die vielen übergewichtigen Kinder und Jugendlichen - die potenziellen Diabetiker von morgen. Allein für die Behandlung der »Zuckerkrankheit« werden bis zum Jahr 2010 etwa 40 Millionen Euro ausgegeben werden
müssen. Schätzungen der Burda-Stiftung zufolge wird rund ein Drittel der jährlichen Krankenkassenausgaben von 157 Millionen Euro durch Übergewicht, Fehlernährung und Bewegungsmangel verursacht. Das sind unvorstellbare Summen und unvorstellbare Risiken, die einfach nicht sein müssten. Im Deutschen Gesundheitsbericht 2008 wurden zum Diabetes folgende Angaben gemacht: Im Jahre 2001 waren 6,9 Prozent der deutschen Bevölkerung wegen einer »Zuckerkrankheit« in Behandlung. Sieben Jahre später, 2008, lag die Zahl bei 9 Prozent, eine Steigerung um 30 Prozent in dieser kurzen Zeit. Bei einer Einwohnerzahl von ca. 80 Millionen bedeutet das, dass 7,2 Millionen Deutsche an Diabetes erkrankt sind! 5 Prozent also 360 000 davon sind Typ-1-Diabetiker, die wirklich auf Insulin angewiesen sind. Der Rest, 95 Prozent = 6,84 Millionen, sind Typ-2-Diabetiker, die ihren Diabetes durch Überernährung erworben haben. 90 Prozent der Typ-2-Diabetiker sind übergewichtig oder adipös mit einem BMI von über 25! Aus Daten der AOK Hessen geht hervor, dass 1,9 Millionen Diabetiker im Jahr 2004 bereits mit Insulin behandelt wurden. Mehr als 1,5 Millionen davon waren Typ-2-Diabetiker, die besser mit einer guten Ernährungsumstellung behandelt worden wären.
Insulin extern zuführen
Insulin, das aus verschiedenen Aminosäuren bestehende Hormon aus der Bauchspeicheldrüse (siehe Seite 102), ist lebensnotwendig. Wenn es nicht mehr im Körper produziert werden kann oder die Zellen nicht mehr in der Lage sind, auf Insulin anzusprechen (Insulinresistenz), muss es von außen zugeführt werden. Allerdings kann Insulin - als Ersatz für das körpereigene - nicht in Tablettenform eingenommen werden, da es als Eiweiß von der Magensäure aufgelöst werden würde. Daher muss Insulin anders zugeführt werden: mithilfe von Spritzen, Pens, Pumpen bzw. Sprühfläschchen zum Inhalieren. Wobei »I.E.« als Maß für die Wirkdosis von Insulin die Abkürzung für »Internationale Einheit« ist. 1 I.E. Insulin entspricht einer Menge von 0.042 Milligramm. Die meisten Insuline enthalten 40 oder 100 I.E. Insulin in 1 Milliliter Flüssigkeit.
Welche Insulintherapie ist die beste?
Eine »beste« Insulintherapie gibt es nicht. Insuline unterscheiden sich nach ihrer Stärke, der Zeit ihres Wirkungseintritts und der Wirkungsdauer: Es gibt kurz wirkendes Insulin (Normalinsulin), Langzeitinsulin bzw. Verzögerungsinsulin (Depotinsulin), Mischinsulin und Insulinanaloga. Art und Dosis des Insulins hängen von den jeweiligen Ernährungsgewohnheiten und den sportlichen Aktivitäten ab. Das Normalinsulin wird vor jeder Mahlzeit gespritzt, das Verzögerungsinsulin ein- bis zweimal täglich, meist
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