Metabolic Balance - für Diabetiker
Missempfindungen, bis hin zur Unempfindlichkeit gegen Schmerzen. Häufig wird auch der Gang unsicher, weil der Untergrund nicht mehr sicher gespürt werden kann. Druckstellen an den Füßen, die zu offenen Stellen führen, werden nicht gespürt. Herzschmerzen als Vorboten eines Herzinfarktes werden weniger wahrgenommen, und so kommt es häufiger zu »stummen« Herzinfarkten.
Die Augen sind besonders gefährdet
In Deutschland verlieren rund 6 000 Diabetiker jährlich ihre Sehkraft. Und auch die Jahrestagung amerikanischer Diabetesexperten 2008 wartete mit beängstigenden Aussagen auf. So ließ sie verlauten, dass nach einer Untersuchung von 890 Personen im Vorstadium des Diabetes bereits acht Prozent typische Augenschäden aufwiesen.
Das autonome Nervensystem, das rund 80 Prozent der gesamten Nerven ausmacht, arbeitet selbstständig, wird nicht bewusst wahrgenommen und kann nicht bewusst gesteuert werden. Es regelt das Herz-Kreislauf-System, die Atmung, die Verdauung und alle inneren Organe. Störungen führen zu Verdauungs- und Herzproblemen sowie zu Beschwerden der Ausscheidungsorgane bis hin zu Impotenz bei Männern.
Bluthochdruck
Gesunde Blutgefäße sind wie elastische Transportröhren, durch die sowohl alle Nährstoffe als auch Sauerstoff zu den Zellen transportiert werden. Regelmäßige Bewegung hilft, die Arterien elastisch zu erhalten. Dadurch behalten sie ihre Fähigkeit, sich dem Blutvolumen anzupassen.
Speziell bei Typ-2-Diabetikern führt der ständig zu hohe Insulinspiegel zu einer Aktivierung der Stresshormone, die wiederum einen erhöhten Blutdruck begünstigen. Insulin fördert mit dem Fettaufbau das Wachstum der Fettzellen, die vermehrt Angiotensinogen produzieren, das umgebaut zu Angiotensin-2 die stärkste Substanz zur Verengung der Blutgefäße ist. Zusätzlich kommt es zu einer vermehrten Aldosteronausschüttung, einem Hormon, das Wasser im Körper zurückhält und so ebenfalls zur Steigerung des Blutdrucks beiträgt.
Metabolische Azidose
Da dem Typ-1-Diabetiker - bei fehlendem Insulinangebot - in den Muskelzellen keine Glukose zur Verfügung steht, um Energie zu gewinnen, muss er Fett verbrennen. Fett verbrennt zu Ketonkörpern, die zu einer starken Übersäuerung des Blutes bis hin zur sogenannten metabolischen Azidose führen, die dann im ketoazidotischen Koma enden kann. Typische Merkmale sind eine verstärkte, tiefe und beschleunigte Atmung mit unverkennbar fruchtartigem Azetongeruch des Atems.
Fettstoffwechselstörungen
Dyslipidämie ist der Oberbegriff für verschiedene Fettstoffwechselstörungen. Dabei kommt es zu Abweichungen von LDL-, HDL- und Triglyzeriden von den Normwerten. Beim Diabetes mellitus wird dies mit der erwähnten Fettleibigkeit und den erhöhten Blutfettwerten in Verbindung gebracht. Durch die Insulinresistenz mit erhöhtem Insulinspiegel kommt es insbesondere bei den Typ-2-Diabetikern zur Umwandlung des nicht verbrauchten Zuckers zu Triglyzeriden. Zudem steigt das Zwischenprodukt HMG-CoA erheblich an, das mit Hilfe des Enzyms HMG-CoA-Reduktase zu Cholesterin umgebaut wird. Die wichtigsten Medikamente gegen hohes Cholesterin (Statine) hemmen dieses Enzym und senken erfolgreich den Cholesterinspiegel. Insulin dagegen aktiviert dieses Enzym, und der Cholesterinspiegel steigt! Oft ist bei Patienten mit einem Metabolischen Syndrom und normalen Blutzuckerwerten ein hoher Wert für Triglyzeride der erste Hinweis auf einen beginnenden Diabetes.
Eine Übersäuerung des Stoffwechsels kann zu schmerzhaftenGelenkentzündungenführen.
Fragiles Skelettsystem
Knochen: Während des Lebens findet ein Auf- und Abbau von Knochenmasse statt. In Kindheit und Jugend der Aufbau, später vermehrt Abbau, der zu Osteoporose mit Knochenfrakturen und verzögerter Heilung führt. Frauen mit Typ-1-Diabetes haben ein zwölfmal höheres Risiko, Typ-2-Diabetikerinnen ein zweimal höheres Risiko einer Hüftfraktur als Gesunde.
Gelenke: Durch Übersäuerung und Produktion von entzündungsaktiven Substanzen in den vergrößerten Fettzellen kommt es zu Gelenkentzündungen und zu vermehrten Arthrosen.
Muskulatur: Sie ist zuständig für Bewegung, Wärmeerzeugung und dient als Energie- und Eiweißreservoir. Wenn durch das Fehlen von Insulin (Diabetes Typ 1) oder durch Insulinresistenz (Diabetes Typ 2) Glukose nicht richtig verbrannt werden kann, dann muss aus Muskeleiweiß Energie gewonnen werden. Wenn vermehrt Muskeln abgebaut werden, führt dies zu Muskelschwäche, wenn es den Herzmuskel
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