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MetaGame: Science-Fiction Thriller (German Edition)

MetaGame: Science-Fiction Thriller (German Edition)

Titel: MetaGame: Science-Fiction Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Landstrom
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die Sache soooo wert.« Djoser drehte den Kopf und spuckte über das Brückengeländer, hinab in die Schwärze unten.
    »Vielleicht doch nicht ganz so dumm«, sagte Lyra, »obwohl es nicht so schwer ist, dich zu verführen, wie dieses Rad hier zu fahren.« Daraufhin sah sie sich nach D_Light um. »Nicht, dass ich das aus eigener Erfahrung wüsste«, fügte sie mit einem Blinzeln hinzu.
    Lyra lehnte sich in ihren Sitz zurück. »Abgesehen davon, dass sie dich dazu überredet hat, die Rechnung für eine IG zu bezahlen, ist deine Einschätzung ihres Intellekts korrekt. Sie bekommt nicht mal eine Nachkommens-Genehmigung. Sie hat mir erzählt, dass das letzte Woche abgelehnt worden ist.«
    »Aua!«, sagte Djoser. »Aber sie ist Mutter eines wichtigen Hauses.«
    »Stimmt, aber den Titel hat sie durch ihre Geburt. Anscheinend hat die DNS-Fee ihr den Verstand lieber vorenthalten. Schätze, nicht mal Eltern wie die ihren sind eine Garantie«, entgegnete Lyra.
    Djoser pfiff leise. »Ihre Eltern müssen ziemlich angefressen sein. Stell dir mal vor, du gibst die Punkte für eine Nachkommens-Genehmigung aus und kriegst dann so eine Lusche wie sie? Ich wette, ihre Eltern wünschen sich, sie hätten sie wie in den alten Tagen engineeren lassen können. Da fragt man sich doch, weshalb die OverSoul die Gesetze geändert hat.«
    »Alle
wissen, warum die Gesetze geändert wurden. Sogar Sweet_Ting weiß das«, fauchte Lyra.
    Djoser sah zu Lyra zurück. »Ich weiß, aber wenn ich mich je für einen Nachkommen entscheide, möchte ich auf Nummer sicher gehen. Ich meine, ich möchte für meine Investition etwas zurückhaben.«
    Lyra schaltete in einen Blink um, wodurch sie D_Light effektiv aus dem Gespräch ausschloss.
Einen Menschen genetisch engineeren ist eine Todsünde
, sagte sie mit Nachdruck.
Würdest du das Risiko einer Dämonisierung eingehen wollen? Du musst deinen Vertrauten das Archiv dieses Gesprächs löschen lassen
.
    Wir sind jetzt Dämonen, und es ist nicht so schlimm
, gab Djoser zurück.
    Unter Dämonenverdacht
, korrigierte ihn Lyra. Sie sah zu D_Light hinüber.
Nur Dee und das neue Mädchen sind Dämonen. Abgesehen davon waren unsere Sünden nötig, um das MetaGame zu gewinnen, also werden sie hinterher verziehen
.
    Lyras Gedankenmuster war etwas abgerissen, und für Djosers Ohren klang es so, als wolle sie sich selbst davon überzeugen. Ihm wäre etwas mehr Entschlossenheit in ihrer Stimme lieber gewesen. Schließlich ging er bei diesem ganzen Spiel ein großes Risiko ein. Er war mehr als halb dabei, D_Light und Lily der Göttlichen Autorität zu übergeben und dann damit durch zu sein. Er wollte das MetaGame nicht verlieren, wollte jedoch auch nicht auf die falsche Seite der OverSoul gelangen. Als Letztes war er neugierig darauf, was »Sühne für einen Dämon« tatsächlich umfasste.
    »Wie dem auch sei«, fuhr Lyra laut fort, »selbst D_Light hat keine Todsünde begangen.« Sie sah Djoser betont an. »Du passt auf, was du sagst, oder ich zeige dich an wegen Häresie. Lösche dein Archiv oder nicht, ich habe das meine, und D_Light hat das seine.«
    »Oh, mir wäre es lieber, du lässt mich da außen vor«, sagte D_Light ausdruckslos.
    »Sieh mal, über den Tellerrand hinauszudenken ist göttlich. Ich mein’s nicht ernst. Es ist keine Sünde, über die Sünde nachzudenken, nicht wahr?« Djosers Stimme schrillte eine oder zwei Oktaven höher als üblich.
    »Na ja, auf jeden Fall«, fuhr Djoser in einem Tonfall fort, der anscheinend andeuten sollte, dass das Gespräch gut und gern ein Ende finden könnte, »ist es doch ein Glück für dich und mich, dass wir beide gute Eltern haben
und
die Gehirngenetik durchgekommen ist.«
    Einen Moment lang schwieg Lyra, und dann sagte sie beiläufig: »Übrigens, wenn Sweet_Ting das Thema zur Sprache bringt, du weißt schon, wegen der Nachkommens-Genehmigung? Achte darauf, sie entsprechend zu trösten.«
    Djoser verdrehte die Augen.
    Die Treppe, die zum Haupteingang des Hauses Monsa hinaufführte, war lang und ragte hoch über ihnen auf. Die Stufen hinab zog sich dicht gedrängt eine Schlange von Menschen, die darauf warteten, in die Vorhalle gelassen zu werden, das Hausgroksta. Einige wollten einfach das Groksta genießen, während andere hofften, einen Weg ins Haus selbst zu finden und vielleicht – wenn sie die richtigen genetischen Merkmale hatten – um eine Familienmitgliedschaft nachzusuchen.
    Die Gesellschaft folgte Lyra dicht auf den Fersen, ignorierte die Schlange und

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