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MetaGame: Science-Fiction Thriller (German Edition)

MetaGame: Science-Fiction Thriller (German Edition)

Titel: MetaGame: Science-Fiction Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Landstrom
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widerstand der Last vieler hasserfüllter Blicke, als sie zu den beiden gewaltigen Türen hinaufstiegen, die weit offen standen. Ein halbes Dutzend bewaffneter Wächter flankierte die Türen, und während einige von ihnen Leuten zunickten, die hindurchkamen, standen die meisten der Männer mit dem kantigen Kinn einfach nur stoisch da.
    Lyra ging direkt auf den ersten Wächter zu und sagte: »Wir sind hier wegen …« Ihr Satz wurde durch ein schrilles Gekreisch gleich hinter den gewaltigen Türen abgeschnitten. Eine schlanke pandektische Frau mit wunderschönem Gesicht, jedoch auffällig hervortretenden Augen eilte heran und umarmte Lyra so heftig, dass sie beide fast rücklings die breite Treppe hinabgestürzt wären.
    Der Überfall der Frau war so heftig, dass D_Light halb erwartete, eine nervöse Amanda würde der Fremden eine Klinge in die Seite stechen. Amanda reagierte jedoch überhaupt nicht, außer dass sie den Neuankömmling sorgfältig beobachtete. Produkte wie sie waren dazu entworfen, Körpersprache sehr gut lesen zu können, viel besser als die meisten Menschen, was keine Kleinigkeit war, wenn man berücksichtigte, dass die menschliche Evolution eine gewaltige Anstrengung unternommen hatte zu lernen, wie man die untergründigen Zeichen der anderen lesen musste.
    »Lyra, du bist’s!«, rief Sweet_Ting aus und teilte vorsichtig Lyras Nanofaser-Schleier. »Endlich besuchst du mich!« Sweet_Ting ließ den Schleier zurückfallen und hielt Lyra zu beiden Seiten des Kopfs fest, als würde sie in eine Kristallkugel blicken. Lyra lächelte und sah aus, wie wenn sie etwas sagen wollte, da ließ der Wirbelwind einer Frau ihrenKopf los und ging zu Djoser hinüber. Sie teilte seinen Schleier. »Djoser!«, quiekte sie und küsste ihn direkt auf die Lippen, bevor er noch etwas hätte sagen können. »Oh, was für ein perfekt bescheuerter Zylinderhut! Meine Güte, das ist ein Traum, dich wiederzusehen.«
    Die Begrüßung verwirrte D_Light. Seiner Erfahrung nach tauschten Adelige verschiedener Häuser formelle Grußworte aus, wenn sie sich trafen. Wenn zum Beispiel eine Adelige wie Sweet_Ting eine weitere Adelige begrüßte, würden sie sich voreinander verneigen und etwas Schmeichelhaftes sagen wie: »Das Gesicht einer Prinzessin, nur jünger!« Würde eine Adelige einen männlichen adeligen Gast begrüßen, könnte das etwa so klingen: »Ich wende meine Augen ab, denn Ihre Männlichkeit lässt mich erröten.« Dieser Vorgang dauerte normalerweise so seine Zeit, da erwartet wurde, dass jede Gesellschaft die Komplimente der anderen übertreffen wollte, was in einem ermüdenden Wettstreit der Schmeichelei endete.
    Im Gegensatz hierzu stellte Sweet_Ting sofort körperlichen Kontakt her und sagte Dinge, die nicht vorgeschrieben waren. D_Light fand es amüsant, wie sich Lyra und Djoser unter der Mehrdeutigkeit eines solchen Empfangs wanden. Er ertappte sich auch dabei, dass er sogleich eine Zuneigung zu der Frau gefasst hatte, wobei er nicht recht wusste, ob das ihrer unerwartet lässigen Haltung oder ihrer bemerkenswerten Fähigkeit zu verdanken war, verklemmten Freunden Unbehagen zu bereiten. Wie dem auch sein mochte, er wusste die Knappheit zu würdigen, mit der Sweet_Ting sie sogleich bat, ihr in die Empfangshalle zu folgen. Die Geste bezog sich speziell auf Lyra und Djoser, aber die anderen waren anscheinend auch willkommen.
    Unmittelbar hinter den Türen gab es eine zweite Schlange. Smorgeous schritt voraus, um einen besseren Blick zu bekommen.
    Herr, das ist ein Blutscanner
, sagte Smorgeous, als er zurückstrahlte, was er vor sich sah. Unter den wachsamen Augen eines Wächters legten Besucher der Reihe nach die Handfläche auf eine kleine, geäderte, gelatinöse Scheibe.
    Mutter, sie werden eine Blutprobe nehmen! Wir werden entdeckt!
    Beruhige dich, D! Keiner von uns befindet sich in der öffentlichen Datenbank, und keiner von uns ist zur Fahndung ausgeschrieben, schon vergessen?
, sagte Lyra beschwichtigend.
    Und die Gästeliste sollte diskret sein. Haus Monsa wird sie nur auf spezielle Anforderung der Autorität übersenden. Die GA hat keinen Grund, uns hier zu vermuten … und sieh nicht so erschrocken drein! Das könnte tatsächlich Verdacht erregen
, sagte Djoser. Er sah von weiter vorn in der Schlange durch sein Monokel zu D_Light zurück.
    Wie dem auch sei, Haus Monsa untersucht das Blut aller Besucher. Nur ein Risiko, das wir in Kauf nehmen müssen
, sagte Lyra.

KAPITEL 23
    Sweet_Ting stolzierte durch die

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