Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
MetaGame: Science-Fiction Thriller (German Edition)

MetaGame: Science-Fiction Thriller (German Edition)

Titel: MetaGame: Science-Fiction Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Landstrom
Vom Netzwerk:
Besucher, am häufigsten Lily, nach ihrem Leben am Rand der Gesellschaft. Anscheinend konnten sie nicht genug von der schönen Sternenschwester bekommen. D_Light verstand die Anziehungskraft. Er ertappte sich oft selbst dabei, dass er Lily anstarrte und ihr mit derselben großäugigen Neugier wie die Mädchen lauschte.
    Gleich nach dem Frühstück würde die Gruppe sich auf einen Morgenspaziergang durch Dr. Monsas magische Gärten begeben. Amanda schloss sich ihnen auf diesen Gängen an. Ihre Verletzungen waren nahezu ausgeheilt, sie zeigte jedoch nach wie vor Narben und Flecken frischer Haut, die noch nicht die Sonne gesehen hatten. Zwar ging die Gruppe immer gemeinsam los, trennte sich am Ende jedoch unausweichlich. D_Light und Lily blieben oft zurück, verstrickt in eine Art neckischem Spiel, das Lyra wahnsinnig machte. Lyra und Djoser verhielten sich auf ihrer Erforschung der Gärten wesentlich würdevoller, fast so, als ob sie unter den Augen der Öffentlichkeit dahingingen, obwohl das innere Heiligtum genau das Gegenteil bedeutete. Schließlich würden die Adeligen sich auch trennen, da Djoser das Verlangen nach Amanda und ein wenig Privatheit verspürte.
    Für D_Light waren die Stunden zwischen Frühstück und Mittagessen in diesen wenigen Tagen des Wartens einmalig – sorgenfrei, wunderschön und mit Lily. In der Tat genoss er sie einfach und vergaß oft, dass er inmitten eines äußerst wetteifernden und gefährlichen MetaGames steckte. Er dachte nicht an Strategien, Punkte oder die nächste Quest. Er verzweifelte nicht über vergangenen Fehlern oder zukünftigen Aussichten. Einmal wenigstens lebte er nur in der Gegenwart, und das war ein gutes Gefühl, fast sogar heilsam.
    D_Light und Lily verbrachten die meiste Zeit mit Schwimmen im See und in den Flüssen des inneren Heiligtums. Zunächst verbrachte D_Light mehr Zeit
auf
dem Wasser in einem geliehenen Boot als
im
Wasser mit Schwimmen. Lily hielt das für tragisch und lehrte D_Light mehrere neue Formen des Schwimmens, darunter auch Butterfly. Übermütig geworden und im Glauben, er habe diesen Schwimmstil gemeistert, forderte D_Light dann Lily zu einem Wettschwimmen heraus. Um fair zu sein, schwamm sie auf dem Rücken, während er den Butterfly einsetzte, aber sie schlug ihn trotzdem, wenn auch nicht allzu dramatisch.
    D_Light und Lily verbrachten die Zeit auch gern damit, dem Kuschel, dem schlauen Prototypen eines Teddybären, eine ganze Menge Tricks beizubringen, unter anderem das Tanzen. Dafür stellte Smorgeous ein ausgezeichnetes Stereogerät dar. Der Vertraute war in eine organische Hülle eingebettet, die in der Lage war, Töne zu leiten, also war er im Wesentlichen ein ziemlich großer Lautsprecher. D_Light verstieß sogar gegen seine persönliche Politik, blöde Mätzchen zu unterlassen, und wies Smorgeous an, etwas kitschige Tanzsoftware herunterzuladen, was dem Roboter eine makellose Wiedergabe Tausender verschiedener Tänze ermöglichte. Lily hatte nie eine Katze so etwas tun sehen und hielt es für hysterisch. D_Light neckte Lily wegen ihres improvisierten »Nährfischtanzes« in dem Groksta vor wenigen Tagen und sagte, es wäre eine gute Idee, wenn sie alle ein paar vom Smorgeous’ Bewegungen lernten. Der Kuschel beteiligte sich auch daran, obwohl er so ungeschickt war, dass er zwischen D_Light, Lily und Smorgeous wie ein Pingpongballumhergestoßen wurde und hin und wieder einen von ihnen aus dem Gleichgewicht brachte. Einmal landeten sie alle in einem blöde kichernden Haufen auf dem gepflegten Rasen.
    Während dieser Tage gaben die Klontöchter weiterhin ihre Lektionen, insbesondere für Lily, die nach wie vor schamlos von den Geschwistern bevorzugt wurde, obwohl ihr Vater sich darüber lustig machte. Jedoch lernten sie, D_Light besser zu tolerieren, der sie immer häufiger auf ihren kleinen Expeditionen ins Feld begleitete.
    Wenn D_Light nicht mit Lily zusammen sein konnte, wenn also die Adeligen darauf bestanden, eine Spielstrategie durchzusprechen, dachte er an sie. Er ließ von Smorgeous die Erinnerungen an das hellhäutige Mädchen abspielen, insbesondere vom ersten Mal, als er sie unter der Pappel gesehen hatte. Des Nachts träumte er sogar von ihr – tatsächlich jede Nacht, seitdem sie das innere Heiligtum betreten hatten. Das verblüffte D_Light, der, abgesehen von einigen Albträumen vor Kurzem, lediglich vom Segeln geträumt hatte, so lange er sich erinnern konnte. Smorgeous bestand darauf, dass diese neuen Träume nicht

Weitere Kostenlose Bücher