Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
MetaGame: Science-Fiction Thriller (German Edition)

MetaGame: Science-Fiction Thriller (German Edition)

Titel: MetaGame: Science-Fiction Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Landstrom
Vom Netzwerk:
bessere Waffen … oder schlimmere, vom Standpunkt meines Feindes aus betrachtet.«
    »Papa hat mal Waffen hergestellt«, informierte Curious_Scourge stolz die Tischgäste.
    »Ja, tatsächlich sehr profitabel«, bestätigte der Doktor. »Das Verbot moderner Waffen war bei Bioprodukten nicht so restriktiv. Natürlich durfte man keine mikrobiologischen Mittel wie Viren produzieren, aber größere Produkte waren gestattet.« Der Doktor nickte zu Amandahinüber, die wie ein Wolf ihre Mahlzeit verschlang. »Natürlich gerieten diese Waffen aus der Hand, wie immer. Zum Beispiel ist es noch nicht lange her, dass Drachen mehr als bloß Märchen bevölkerten.«
    »Abgesehen vom Feuerspucken, obwohl ich glaube, dass man auch daran schon gearbeitet hat«, witzelte BoBo.
    »Das spornte die Autorität zu weiteren Restriktionen an. Ich habe immer noch ein paar ›alte Freunde‹ in diesem Haus versteckt«, verkündete der Doktor lächelnd. »Seht ihr, sie waren von einer Neuregelung nicht betroffen. Ich durfte nur keine weiteren Babys mehr aufziehen.«
    Während sich das Abendessen als besonders köstlich erwiesen hatte und das Gespräch so interessant wie üblich gewesen war, blieb D_Light das ganze Mahl hindurch schweigsam. Dr. Monsa, der sich zum dritten Mal von allem genommen hatte, holte tief Luft und bat darum, von der Tafel entschuldigt zu werden. Die verbliebenen Tischgenossen nickten, und der Doktor humpelte rasch den Pfad hinunter. D_Light saß einige Augenblicke lang ruhig da, stand auf, wie um zu gehen, zögerte und machte sich daraufhin daran, dem Doktor zu folgen.
    »Doktor, Sir, darf ich einen Augenblick lang mit Ihnen gehen?« Dr. Monsa betrachtete D_Light distanziert und nickte.
    »Es geht um Lily. Ich … äh … okay, Sie sind vielleicht der kenntnisreichste Wetgineer auf dem Planeten, also habe ich mir gedacht, ich würde Sie gern fragen …«
    »Nein, ich fürchte, ich kann sie nicht zum Menschen machen«, antwortete der Doktor, bevor D_Light die Frage ausspucken konnte. »Ich habe das Problem bereits aus allen Blickwinkeln betrachtet. Ich habe mir ihre Spezifika immer und immer wieder angesehen. Um sie über die 96,3%-DNS-Marke für Menschen zu bekommen, müsste ich eine massive Gentherapie durchführen. Das würde sie umbringen.«
    »Aber …«
    »Ich weiß, sie sieht menschlich aus und verhält sich auch so, aber ihr Reproduktionssystem, ihr Metabolismus, sogar ihr Nervensystem unterscheidet sich bedeutend. Wenn ich sie auf zellulärer Ebene aufzeichnete,würde ihre Physiologie …« Dr. Monsa hielt inne und legte eine knorrige Hand auf D_Lights Schulter. »Es ist recht und gut, dass du dich um sie sorgst. Das passt zu einer sanften Seele wie deiner.«
    D_Light war niemals eine »sanfte Seele« genannt worden, auch war er sich gar nicht so sicher, ob das ein Kompliment war. Der Doktor beugte sich näher und verzog sein Gesicht zu einem noch hässlicheren Fleischball. D_Light widerstand dem Drang, zurückzuweichen. »Wenn ich irgendetwas tun könnte, um ihr zu helfen, täte ich es«, flüsterte der unansehnliche Doktor. »Glaub mir, ich habe mehr Interesse an ihrem Wohlergehen, als dir klar ist.«
    Wiederum zitterte sie, stöhnte im Schlaf. D_Light wälzte sich auf die Seite, küsste sie aufs Ohr und flüsterte: »Lily, es ist bloß ein Traum. Wach auf!« Aber als er zu ihr glitt, um sie zu trösten, begriff er, dass sie aufgestanden war. Er sah ihr mit schlafverklebten Augen beim Weggehen zu. Sie erinnerte an einen Geist, der davontrieb, während die Mikrolinsen ihres Skinsuits das Licht des simulierten Monds reflektierten.
    Eines der Klonmädchen stand wie ein Wachposten vor Lily. Das Gesicht des jungen Mädchens war eine Maske. D_Light erhob sich. »Lily?« Die Frage glitt hinaus ins Dunkle. Als Reaktion spannten sich Lilys Schultern an, und sie wandte sich mit einem Ausdruck zu ihm um, der D_Light so überraschte, dass er völlig erwachte. Sie zeigte Entsetzen – Entsetzen, als würde sie einen bedrohlichen Fremden betrachten und nicht den Mann, mit dem sie in den letzten paar Tagen völlig ihr Leben geteilt hatte.
    »Lily, wohin …« D_Lights Frage fiel in sich selbst zusammen, die Klappen seines Verstands schlugen zu, und er brach auf dem Fußboden zusammen.
    Herr, dein Chemieliefersystem ist korrumpiert worden
. Smorgeous’ Worte waren verschwommen und fern in D_Lights Kopf.
Man hat dir eineunautorisierte Dosis der gewöhnlich MyLullaby™ genannten Chemikalie gegeben. Ich habe mir die Freiheit

Weitere Kostenlose Bücher