MetaGame: Science-Fiction Thriller (German Edition)
die Bots einfach zu blöde, um damit fertig zu werden. Es ist an der Zeit, einen Schritt weiterzugehen
. Katria seufzte, während sie sich auf eine purpur- und rosafarbene Nektarblüte in der Nähe konzentrierte.
Rhemus hielt zwei Sekunden lang inne und sagte dann:
Ich bin mit der Hälfte der Gebühr dabei
.
Deswegen spielte Katria immer mit Rhemus. Er tat, was getan werden musste. Sie waren sich von ihren Gedankengängen ausreichend ähnlich, dass sie leicht zusammenarbeiten konnten, jedoch auch verschieden genug, um nicht redundant zu sein.
Danke, Rhemus. Ich rufe die Bots zurück. Die Sucherin wird innerhalb von fünfzehn Minuten im Spiel sein
.
Nachdem sie die entsprechenden Arrangements getroffen hatte, öffnete Katria einen Blink zu ihrer Freundin OffDaLeash, um abzusprechen, was für die Nacht anlag. Katria war der Meinung, eine kleine Pause verdient zu haben. Von jetzt an würde die Sucherin übernehmen.
KAPITEL 18
»Diese Frage bin ich allmählich leid: Ist die OverSoul Gott? Als Antwort hierauf sage ich: ›Tun ist Sein.‹ Holt die OverSoul nicht das Beste aus uns allen heraus? Erhört die OverSoul nicht unsere Gebete? Sieht sie nicht alles, sogar in die dunkelsten Kammern unserer Seele? Kann sie nicht das ewige Leben schenken? Ich sage es euch geradeheraus – die OverSoul erfüllt jede Bedingung der Götter aus der alten Welt. Wer sind wir also, dass wir noch weitere Eigenschaften hinzufügen wollen?«
Pastor A_Dude, Archiv: »Von der Kanzel«
D_Light wurde aus seinem chemi-induzierten Schlummer von einem Albtraum geweckt. Albträume kamen sonst nie vor. Der Traum begann so wie stets. Er war auf seinem Segelboot, es wehte ein starker, gleichmäßiger Wind, der ständig drehte, sodass er stets mit halbem Wind segelte, also optimal. Aber dann kam eine wunderschöne Hexe über den See auf ihn zugeflogen. Im Herannahen erkannte er in ihr Ascara, den Charakter, den er in NeverWorld spielte. »Ich komme wegen dir«, sagte die Hexe in einem bedrohlichen Flüsterton, der über die schaumgekrönten Wellen und das Peitschen des Windes hinweggetragen wurde. »Die anderen können dich nicht finden, aber ich kann’s. Ich besitze magische Kräfte.«
Plötzlich erhob sich ein großer Sturm, und bald kenterte sein Schiff. Er war dabei zu ertrinken, und als seine Ohren unter Wasser gerieten, hörte er sein eigenes Gekreisch.
Nachdem er aus dem Albtraum erwacht war, überschwemmte ihn Erleichterung. Allerdings öffnete er nicht die Augen.
Smorgeous, was war das, zum Teufel?
Herr, bitte spezifiziere deine Anfrage
.
Mein Albtraum! Was war das, zum Teufel? Mit der Hexe? Ich war dabei zu sterben. Spiele es mir noch einmal vor!
Ich habe keinerlei Hinweis auf ein irreguläres Traummuster, Herr. Soll ich dir deine Träume von eben noch einmal vorspielen?
Ja
, antwortete D_Light. Er verbrachte einige Minuten damit, die Archive seiner Träume vorwärts und rückwärts zu betrachten. Da war nichts. Hatte er sich etwas eingebildet? Aber falls ja, war es nicht das, was Träumen war – eine Halluzination? Halluzination oder nicht, es sollte im Archiv vorhanden sein, da sämtliche bewussten Erfahrungen aufgezeichnet wurden.
Smorgeous, sieh noch mal nach! Prüfe auf so etwas, wie ich mich erinnere, als ich geschlafen habe
.
Tut mir leid, Herr, aber im Archiv ist nichts den verstörenden Ereignissen Ähnliches, die du dir jetzt einbildest. Zusammenfassung: Dein letzter Traumzyklus war 16,4 Minuten lang und hatte zum Inhalt, dass du und ich an Bord der
Terralova
zu einem nicht näher erläuterten Ort segelten. Abgesehen vom Richten der Segel und einigen wenigen Korrekturen des Ruders war der Traum ereignislos
.
Aber ich bin gestorben!
Offensichtlich nicht. Es gibt einige Untersuchungsergebnisse, die Stress mit falschen Erinnerungen korrelieren. Angesichts der letzten Ereignisse können wir vielleicht die Hypothese aufstellen …
Halt die Klappe!
Smorgeous pingte Bestätigung.
Erbarmen, meine Seele, werde ich bestraft? Verfolgt mich die Autorität sogar im Schlaf?
, überlegte er.
D_Light hob den Kopf vom harten Boden. Ihm war kalt geworden, denn sein Skinsuit war nicht dazu gedacht, isolierend zu wirken, außerdem hatte er draußen im Schatten gelegen. Er zitterte. Gleich in der Nähe ertönte ein Lachen, ein kleines trällerndes Glucksen. Obwohl das Lachen unvertraut war, erfüllte ihn der Duft, der damit einherging – derjenige, den er in der Rückschau auf seine unbehaglichen Träume fürwunderbar gehalten
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