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MetaGame: Science-Fiction Thriller (German Edition)

MetaGame: Science-Fiction Thriller (German Edition)

Titel: MetaGame: Science-Fiction Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Landstrom
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Spieler, die später, nachdem sie erfolgreich den Tiefenscan überstanden hatten, ein Tiefenarchiv ihrer Tat hochladen wollten, damit sie und andere das erfolgreiche Gehirnmuster analysieren konnten. Den Nutzungsbedingungen zufolge, die niemand je las, erteilte man der Autorität die Erlaubnis, die Livesendung eines Archivs zu unterbrechen, bevor sie ins Gedächtnis geschrieben oder in die Cloud geladen werden konnte. Es war wie eine temporäre digitale Amnesie, bei welcher die einzigen Erinnerungsstücke die waren, die das organischeGehirn ohne Unterstützung behalten konnte, und diese waren, wie alle echten Erinnerungen im Gehirn, eher vage und von geringem analytischen Wert.
    Schließlich, nach ein paar weiteren Muskelzuckungen sowie kleineren Halluzinationen, tauchte ein Error-Zeichen in D_Lights Kopf auf, und eine Stimme stellte fest:
Du bist dieses Mal des Zugriffs nicht würdig
.
    Da D_Light die Sicherheitsausbildung für Fortgeschrittene absolviert hatte, wusste er es besser. Er erwiderte:
Der Zustand als Dämon sperrt mich nicht vom Zugriff auf die Codebasis aus
.
    Da erschien ein weiteres Zeichen, und die Stimme entgegnete:
Korrekt. Laut Paragraph #8939543 wird niemandem der Zugriff zur Codebasis oder zu den Protokoll-Datenbanken wegen seines Profilstatus verwehrt, weder in der Vergangenheit noch in der Zukunft
.
    D_Light war verblüfft.
Warum zum Teufel gibst du mir dann keinen Zugriff?
, rief er im Kopf.
    Du bist dieses Mal nicht würdig zum Zugriff
.
    Nicht würdig!
Es war, als würden ihn diese monotonen Worte necken.
    Ist es, weil ich durcheinander bin? Erhalte ich deshalb keine Erlaubnis?
    Du bist dieses Mal nicht würdig zum Zugriff
.
    D_Light versuchte mehrere weitere Fragen, um herauszufinden, worin das Problem bestand, aber die Stimme gab lediglich immer dieselbe Antwort: »nicht würdig«.
    Während er zwar frustriert und wütend war, so verstand D_Light doch auch zumindest die wiederholte, schleierhafte Antwort der Autorität. Es ging um Hacker. Bei jemandem, der in bösartiger Absicht versuchte, ein System zu hacken, war es am besten, nur so wenige Informationen wie möglich preiszugeben. Wenn ein Hacker wusste, warum er geblockt wurde, wäre er besser in der Lage, sich um den Grund herumzuarbeiten.
    Nach einem zweiten, fehlgeschlagenen Versuch, den Tiefenscan zu bestehen, beendete die DAPA gewaltsam den Blink, und D_Light konnte sich nicht wieder einloggen. Das war erneut eine Sicherheitsmaßnahme, um Hacker zu entmutigen. Er wusste, dass er sich erst in vierundzwanzigStunden wieder einloggen durfte. An diesem Punkt überkam ihn eine eiskalte Erkenntnis.
Meine Seele, ich bin ein Dämon, und ich kann nichts daran ändern! Was zum Teufel tu ich jetzt?
    D_Light war derart erschöpft von den körperlichen und geistigen Anforderungen, die kürzlich an ihn gestellt worden waren, dass er außerstande war, richtig in Panik zu geraten oder gar verzweifelt zu sein. Solange er zurückdenken konnte, hatte er jeden wachen Augenblick daran gearbeitet, ein so guter Spieler zu sein, wie es ihm nur möglich war, damit er eines Tages einer der Auserwählten würde, einer der Unsterblichen. Er hatte hart daran gearbeitet, der endlosen Finsternis zu entrinnen, die am Ende des Lebens eines jeden Verlierers wartete. Jetzt war der Traum, den er die ganze Zeit über gehegt hatte, in Gefahr, vielleicht sogar aus und vorbei.
    Er stieß ein leises Jammern aus. Er spürte, wie ihm unfreiwillig die Tränen in die Augen traten. Ein Kloß formte sich in seiner Kehle, sodass er heftig schlucken musste, wie um das Hochkommen eines schrecklichen inneren Ungeheuers zu unterbinden. Es war alles so entsetzlich. Gefühle, die er seit seiner Kindheit nicht mehr erfahren hatte. Gefühle, die er eigentlich gehofft hatte zu vergessen.
    D_Light blieb wie angewurzelt stehen. Ringsumher waren Leute, aber ihm war das gleichgültig. Lily mochte ihn vielleicht anstarren, aber er wusste es nicht genau und es spielte auch keine Rolle. Er sah sie nicht direkt an. Warmer Schnodder rann ihm aus der Nase. »Aaahh!«, schrie er und zog ihn rasch wieder hoch. Dann, ohne einen Gedanken daran, wohin es ging, rannte er den nächsten Seitentunnel hinab. Er rannte, so schnell es ihm seine bereits erschöpften Muskeln erlauben wollten.
    Smorgeous versicherte ihm, dass alles in Ordnung käme. Der Vertraute erinnerte D_Light an schwierige Zeiten seiner Vergangenheit und wie es ihm gelungen war, sie durchzustehen. Der Fehler würde behoben

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