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Metanoia - Du sollst Buße tun (Kommissar Pfeifers zweiter Fall)

Metanoia - Du sollst Buße tun (Kommissar Pfeifers zweiter Fall)

Titel: Metanoia - Du sollst Buße tun (Kommissar Pfeifers zweiter Fall) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanna Alber
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beiseite. Er sah auf. „Na, wie war’s? Hast du etwas herausgefunden,
das uns weiterbringt?“ Beate schüttelte wieder einmal den Kopf. Sie hatte das
Gefühl, dass sie heute bereits den ganzen Tag über kopfschüttelnd durch die
Gegend gelaufen war. Entweder weil sie nichts herausgefunden hatte oder aber
weil die Leute seltsame Verhaltensweisen an den Tag legten. „Frau Bolander
scheint ihre Meinung über ihren Mann geändert zu haben. Sie hat alles, was sie
heute Morgen gesagt hat, widerrufen. Sie hat sich verändert seit heute
Vormittag. Aber ich weiß natürlich nicht, wie das ist, eine Tochter auf so eine
Art und Weise zu verlieren. Also werde ich mir noch kein Urteil darüber
anmaßen.“
    „Wie großmütig von dir“, gab Pfeifer grinsend
zurück. „Komm, lass uns nach Freiburg fahren. Wir brauchen eine Pause.
Vielleicht finden wir morgen mehr heraus. Ich habe in der Zwischenzeit Leander
noch mal auf dieses ganze Ägypten-Gequatsche angesetzt. Im Gegenzug habe ich
ihm versprochen, dass wir ihn morgen mitnehmen. Außerdem ist mir zufällig der
kleine Knopf über den Weg gelaufen und ich habe ihm ein Eis spendiert. Er
wusste allerlei Interessantes zu berichten.“
    „Prima.“ Beate nickte geistesabwesend. In Gedanken
war sie immer noch bei dem Gespräch mit Melanie.

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    „Hm. Wirklich seltsam. Eine Sekte sagst du?
Altägyptischer Kult? Ausgerechnet in Achern? Das kann ich mir nicht vorstellen.
Diese Art von Religion wird doch schon seit vielen Jahren nicht mehr
praktiziert. Vielleicht ist das nur so ein Hirngespinst von diesem Torben. Ich
meine, er ist zwölf.“ Frauke Pfeifer biss herzhaft in ein Stück
Salamipizza. Sie kaute eine Weile nachdenklich und fügte dann noch hinzu: „Viel
interessanter finde ich das Verhalten von Silkes Freunden. Die solltet ihr euch
noch einmal vorknöpfen. Die wissen doch sicherlich auch, wieso sie so komisch
war in letzter Zeit, meinst du nicht?“
    „Frau Kommissarin, Sie sind eingestellt“, witzelte
Pfeifer. „Du würdest eine ganz hervorragende Polizistin abgeben, Miss Marple.“
Das brachte ihm einen Boxhieb auf den Arm ein. Doch insgeheim gab er seiner
Frau natürlich recht. Der ganze Fall lief in eine Richtung, die sie nicht
vorausgesehen hatten. Niemand außer dem Stiefvater schien ein wirkliches
Interesse an der Aufklärung des Mordes an Silke Bolander zu haben. Und der
wurde von seiner Frau beschuldigt, Silke getötet zu haben, die wiederum selbst
nicht sehr hilfreich bei der Aufklärung war. Was sollte das alles?
    „Was ist? Schmeckt dir die Pizza nicht? Dann gib
sie mir.“ Hungrig streckte Frauke die Hand nach dem letzten Stück aus und
Pfeifer überließ es ihr gerne. Ihm war irgendwie der Appetit vergangen. Er
fragte sich, warum er eigentlich nie einen „normalen“ Mordfall zugeteilt bekam.
Seine Fälle waren immer so - er dachte kurz nach – abgedreht. Ja genau, das war
das richtige Wort dafür. Abgedreht.
     
    Beate verbrachte ihren Abend anders als ihr Chef,
denn sie hatte niemanden, der zu Hause auf sie wartete und mit dem sie eine
Pizza teilen konnte.
    Sie hatte sich mit Leander im Präsidium verabredet,
um nochmals die Aufzeichnungen durchzugehen. Gegen Mitternacht schienen sie
endlich ein Stück weiter gekommen zu sein. Sie hatten das angebliche
Vergewaltigungsopfer, eine ehemalige Prostituierte aus Hamburg, ausfindig
gemacht. Sie lebte und arbeitete derzeit in einem Hotel an der Ostsee und war
bereit gewesen, am Telefon kurz mit ihnen zu sprechen.
    „Ich habe Ihnen jetzt alles gesagt, was ich noch
weiß. Das Ganze ist lange her und ich bin mittlerweile drüber weg. Ich habe ein
neues Leben angefangen und möchte auf keinen Fall, dass das alles noch einmal
neu aufgerollt wird. Ich werde Ihnen nicht mehr sagen, als Sie bereits wissen.
Sie müssen selbst sehen, was Sie daraus machen. Fragen sie doch Bolander. Der
kennt die Wahrheit besser als jeder andere.“
    „Frau Siebling, ich kann Ihnen so nicht helfen. Sie
müssen mir schon etwas mehr liefern.“ Doch Tabea Siebling ließ sich nicht
darauf ein. „Lassen Sie mich jetzt bitte in Ruhe. Ich habe mein Leben endlich
wieder im Griff und habe keine Lust, mir das von Ihren Schnüffeleien wieder
kaputt machen zu lassen. Jeder bekommt früher oder später seine gerechte
Strafe, Frau Scheck. So war das schon immer.“ Dann legte sie einfach auf.
    Beate blickte etwas ratlos drein. „Sehr mysteriös,
die Frau Siebling. Spricht in Rätseln und überlässt es mir, diese zu lösen.“
    Leander

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