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Metanoia - Du sollst Buße tun (Kommissar Pfeifers zweiter Fall)

Metanoia - Du sollst Buße tun (Kommissar Pfeifers zweiter Fall)

Titel: Metanoia - Du sollst Buße tun (Kommissar Pfeifers zweiter Fall) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanna Alber
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…“
    „Ben! Stopp!“ Christophers Stimme überschlug sich
jetzt beinahe. Er verstand nicht, was hier vor sich ging. Noch vor einer Woche
waren sie einfach nur Jugendliche gewesen, die ein paar Drogen an die hiesigen
Kids vertickt und sich damit ihr Taschengeld aufbessert hatten. Alle waren
zufrieden gewesen und jetzt wurden sie immer tiefer in eine Mordermittlung
hineingezogen. Und sein Freund Ben? Der war offensichtlich gerade dabei,
überzuschnappen.
    „Chris. Beruhige dich. Das war doch nur ein Spaß“,
lenkte Ben schnell ein. Er merkte, dass es seinem Freund ernst war und er wollte
ihn auf keinen Fall verlieren. „Hör zu. Der Bolander wird zahlen und dann
können wir weg hier. Alle vier. Silke können wir ja leider nicht mehr
mitnehmen. Aber sie und ich hatten alles geplant. Verstehst du?“
    Christopher starrte verständnislos das Handy an.
„Was meinst du damit? Du hast doch den Erpresserbrief nicht wirklich an den
alten Sack geschickt?“
    Ben hüstelte und lachte dann heiser. „Was glaubst
du? Und nicht nur ich allein. Deine Süße war ganz vorne mit dabei. Oder besser
gesagt, ganz unten.“ Er lachte wieder. Leise begann er zu singen: „Ringel,
Ringel Reihe …“
    Chris erstarrte. Also war es doch wahr, was Silke
gesagt hatte? Jana und Ben? Jana und Malte? Silke und Malte? Jeder mit jedem?
Nur ihn hatten sie ausgeschlossen. Er war der Gehörnte. Nicht, dass er das
gewollt hätte. Aber die bloße Vorstellung, dass seine Freunde ihn hintergangen
hatten, machte ihn fast wahnsinnig. Maßlose Wut ergriff Besitz von ihm.
Plötzlich hatte Christopher das Gefühl, als schließe sich ein Eisenring um
seine Brust. Stück für Stück zog er sich immer enger zusammen und nahm ihm die
Luft zum Atmen. Er nahm noch einmal alle Kraft zusammen und antwortete Ben:
„So. Ich habe jetzt die Schnauze voll von euch. Ich gehe nach Hause und morgen
fahre ich zurück nach Frankfurt. Ihr habt Glück, dass ich euch nicht auffliegen
lasse.“ Damit legte er auf.
    Bevor er abfuhr, musste er allerdings noch mit Jana
sprechen. Er wollte ihr in die Augen sehen, wenn er sie zur Rede stellte.

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    „Nein!“, schrie Jana. „Lass mich nicht allein. Bitte,
Chris! Es war doch nur einmal. Ein Ausrutscher. Ich war total zugedröhnt. Das
mit Malte ist eine böse Lüge. Bitte …“ Jetzt hatte sie sich aufs Betteln
verlegt. Sie flehte ihn mit jeder Faser ihres Körpers an, zu bleiben und ihr zu
verzeihen. Sie wäre sogar bereit gewesen, vor ihm auf die Knie zu fallen, wenn
er das von ihr verlangt hätte. Doch er blieb hart und unnachgiebig. Sein kalter
Blick streifte sie und er musterte sie abschätzig. „Drogen? Du? Umso schlimmer.
Du bist eine miese, kleine Schlampe. Das hätte ich nie von dir gedacht. Du hast
alles kaputt gemacht. Unsere Zukunftspläne, unsere Liebe, alles. Ich dachte,
wir hätten etwas Besonderes. Dabei war es gar nichts.“ Dann ging er ohne
zurückzublicken fort. Er hörte Jana jammern und seinen Namen rufen. Doch er war
entschlossen, dieser Farce jetzt ein Ende zu setzen. Jeder ging mit jedem ins
Bett. Dieses Bäumchen-wechsel-dich-Spiel war widerlich. Silke hatte es sich vor
einigen Monaten schon in Maltes Bett gemütlich gemacht und Ben schien das nicht
gestört zu haben. Jetzt glaubte Christopher auch endlich den Grund zu kennen:
Ben hatte es währenddessen mit Jana getrieben. Tränen der Enttäuschung, aber
vor allem des Zorns, traten in seine Augen. Wütend wischte er sie weg. Er würde
jetzt nach Hause fahren, seine Sachen packen und dann nach Frankfurt abhauen.
Dort war sein Leben. Nicht hier. Er wollte mit diesen Verrückten nichts mehr zu
tun haben. Keine Drogen, keine Erpressung, kein Götterkult, keine Spinnereien
mehr.
     
    Als Christopher von der Linden auf dem Sasbacher
Reiterhof ankam, wartete jedoch bereits eine weitere unangenehme Überraschung
auf ihn.
    „Hallo Chris.“ Malte Knobloch trat aus einer der
leeren Pferdeboxen und begrüßte ihn mit einem friedlichen Lächeln.
    Christopher fuhr zusammen. „Verdammt, hast du mich
jetzt erschreckt. Wo kommst du denn so plötzlich her? Niemand erreicht dich,
keiner weiß, wo du bist, und auf einmal stehst du hier und verpasst mir beinahe
einen Herzinfarkt.“ Christopher streckte die Hand aus, um seinen Freund zu
begrüßen. Doch dieser blieb stehen, wo er war. Nach einer Weile ließ
Christopher die Hand wieder sinken und trat einen Schritt zurück. „Was ist
los?“
    „Ben sagt, du machst Schwierigkeiten. Du steigst
also aus? Du willst

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