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Metanoia - Du sollst Buße tun (Kommissar Pfeifers zweiter Fall)

Metanoia - Du sollst Buße tun (Kommissar Pfeifers zweiter Fall)

Titel: Metanoia - Du sollst Buße tun (Kommissar Pfeifers zweiter Fall) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanna Alber
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„Sie hat es
schon einmal versucht, wissen Sie? Damals, als die Sache mit der angeblichen
Vergewaltigung aufkam. Ihre Eltern hatten ihr gedroht, sie zu enterben und ihr
das Kind wegzunehmen, wenn sie weiterhin mit mir zusammenbliebe. Doch wir haben
das gemeinsam durchgestanden und alles wurde gut. Zumindest dachte ich das.“
    Pfeifer nippte an seinem Kaffee, bevor er seine
nächste Frage stellte: „Herr Bolander, wir wissen, dass Ihre Frau Sie verlassen
und ihr Geld aus dem Restaurant abziehen wollte. Das hätte Sie ruiniert,
richtig?“ Bolander nickte und wartete ab. „Und jetzt ist sie tot.“ Pfeifer ließ
diese Aussage erst einmal wirken und beobachtete dabei jede noch so kleine
Regung im Gesicht seines Gegenübers. Zu seinem Verdruss konnte er keine sehen.
Bolanders Miene wirkte wie in Stein gemeißelt, undurchdringlich und
bewegungslos.
    „Sagen Sie mal, Herr Bolander: Wie ging die
Geschichte mit dem Enterben eigentlich aus? Ich meine, geheiratet hat Melanie
Sie ja offensichtlich“, stellte Beate die nächste Frage.
    Endlich zeigte er eine Reaktion. Allerdings eine
andere, als erwartet. „Ha!“, lachte er auf. Ein hartes, kaltes Lachen, bei dem
seine Augen hinterlistig funkelten. „Sie werden es nicht glauben, aber die
beiden alten Geizhälse sind bei einem Segeltörn auf Hawaii gekentert und
ertrunken, bevor sie das Testament ändern konnten.“ Er lachte wieder. Schnaubend
diesmal.
    „Wie praktisch“, merkte Pfeifer sarkastisch an.
    „Wissen Sie was, Herr Hauptkommissar? Ja, es war
praktisch. Sehr sogar. Denn danach stand unserer Hochzeit nichts mehr im Weg
und ob Sie es glauben oder nicht, wir haben eine glückliche Ehe geführt. Und
ich konnte Silke endlich ein richtiges Zuhause geben. Und bevor sie fragen, wir
haben beide ein wasserdichtes Alibi.“
    „Natürlich haben sie das. Jetzt zu Silke. Ich habe
da etwas läuten hören von THC und sonstigen illegalen Substanzen. Hat sie die nur
konsumiert oder auch verkauft?“
    „THC?“, fragte Bolander verständnislos.
    „Tetrahydrocannabiol. Besser bekannt als Cannabis“,
klärte Pfeifer den angeblich Ahnungslosen auf.
    „Drogen? Silke? Das ist lächerlich. Niemals.“
    „Wissen Sie es wirklich nicht oder tun Sie nur so?
Es wurden beträchtliche Mengen von THC und anderen Drogen in ihrem Blut
gefunden. Und zwar teilweise in solch hohen Konzentrationen, dass es für Sie
und uns als Nicht-Dauerkonsumenten bereits tödlich gewesen wäre. Das bedeutet
im Umkehrschluss, Silke hat das Zeug bereits eine ganze Zeit lang eingenommen,
geraucht oder was auch immer.“ Pfeifer sah Bolander jetzt direkt in die Augen.
Er konnte es nicht fassen, dass der immer noch so tat, als hätte er keine
Ahnung, um was es hier eigentlich ging.
    Auch jetzt war die Reaktion des Mannes nicht, wie
erwartet. „Ach ja? Was denn noch? Heroin?“
    Beate schüttelte den Kopf. „Nein. Psychedelische
Substanzen wie zum Beispiel Lysergsäurediethylamid. Wurde bekannt als LSD. Legt
man sich eher unter die Zunge oder kippt es in sein Getränk. Schon mal davon
gehört? Vielleicht selbst mal probiert?“
    „Jetzt machen Sie aber mal halblang!“ Erbost sprang
Bolander auf und stieß dabei beinahe seinen Kaffee um. „Sie unterstellen mir,
ich hätte nicht gut genug auf Silke aufgepasst und sie hat sich dieses Zeug
eingeworfen und sich dann womöglich noch von irgend so einem wildgewordenen
Dealer umbringen lassen? Ich dachte, Sie wollten mir helfen, den Mörder meiner
Tochter zu fassen. Stattdessen betreiben Sie Rufmord. Verlassen Sie sofort mein
Haus!“ Torsten Bolanders Gesicht hatte eine tiefrote Farbe angenommen und
diesmal schien seine Empörung echt zu sein.
    „Bitte beruhigen Sie sich doch, Herr Bolander. So
kommen wir nicht weiter. Wir wollen Ihnen doch nur helfen“, versuchte Beate den
aufgebrachten Mann zu beruhigen.
    „Ach, so nennen Sie das also? Sie kommen in mein
Haus und beschuldigen mich allerlei Dinge und sagen, Sie wollen mir helfen ?!
Das ich nicht lache.“ Er schnaubte wütend.
    „Herr Bolander. Wir müssen Ihnen diese Fragen
stellen. Verstehen Sie? Wir müssen jeden noch so dunklen Winkel ausleuchten“,
ruderte Beate zurück. „Wir können das jetzt hier in einer etwas privateren
Atmosphäre erledigen oder aber auf dem Revier. Dann kann ich allerdings nicht
ausschließen, dass die Presse Wind davon bekommt …“
    Das schien den Mann schließlich zu überzeugen. Er
setzte sich wieder und ließ die Schultern hängen. Wir haben ihn, dachte
Pfeifer bei

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