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Meteor

Meteor

Titel: Meteor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Brown
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der Präsident den Anruf nicht entgegengenommen? Wenn Präsident Herney mit der ihm bekannten Sachlage an die Öffentlichkeit ging…
    Rachel verscheuchte den Gedanken. Sie schüttelte den Hörer.
    Nun geh schon ran!

    Die Telefonistin rannte auf den Bühneneingang des Briefing Rooms zu. Eine gestikulierende Traube von Mitarbeitern stand davor, schrie durcheinander, traf letzte Vorbereitungen. Der Präsident stand keine zwanzig Meter entfernt. Die Maskenbildner zupften immer noch an ihm herum.
    »Bitte lassen sie mich durch!«, rief die Telefonistin. »Anruf für den Präsidenten! Entschuldigung, ich muss hier durch!«
    »Live in zwei Minuten!«, rief ein Regieassistent.
    Das Telefon in der Hand, drängte die Telefonistin sich durch die Menge. »Anruf für den Präsidenten«, rief sie atemlos, »bitte durchlassen!«
    Eine hoch aufragende Gestalt verstellte ihr den Weg. Das Pferdegesicht der Präsidentenberaterin schaute missbilligend auf die Bedienstete herab. »Was ist denn hier los?«
    »Dringender Anruf!«, stieß die Telefonistin atemlos hervor, »… für den Präsidenten!«
    »Das kann doch wohl nicht wahr sein. Doch nicht jetzt!«
    »Rachel Sexton ist am Apparat. Sie sagt, es sei außerordentlich dringend.«
    Der Zorn auf Marjorie Tenchs finsterem Gesicht wich der Verwunderung. »Das ist doch ein Hausanschluss«, sagte sie mit einem Blick auf das schnurlose Telefon. »Der ist nicht abhörsicher.«
    »Gewiss, Ma’am. Aber der Anruf läuft ohnehin über einen offenen Kanal. Miss Sexton spricht von einem Funktelefon aus. Sie will unbedingt sofort den Präsidenten sprechen.«
    Live in neunzig Sekunden!
    Marjorie Tench streckte die spinnenfingrige Hand aus. »Geben Sie mir den Hörer.«

    Der Telefonistin klopfte das Herz bis zum Hals. »Miss Sexton möchte mit Präsident Herney persönlich sprechen. Sie hat gesagt, ich müsste verhindern, dass die Pressekonferenz anfängt, bevor sie mit dem Präsidenten gesprochen hat. Ich habe ihr versichert…«
    Marjorie Tench machte einen Schritt auf die Telefonistin zu.
    »Lassen Sie sich einmal erklären, wie das hier läuft«, zischte sie.
    »Für Ihre Anweisungen ist nicht die Tochter des Gegners unseres Präsidenten zuständig, sondern ich! Ich garantiere Ihnen, dass Sie keinen Schritt näher an den Präsidenten herankommen werden, bevor ich nicht weiß, was hier gespielt wird!«
    »Noch sechzig Sekunden!«, rief der Regieassistent.
    Rachel Sexton tigerte in dem engen Arztzimmer an Bord der Charlotte verzweifelt auf und ab, als es endlich im Hörer klickte.
    Eine raue Stimme meldete sich. »Hallo?«
    »Präsident Herney?«, sprudelte Rachel hervor.
    »Marjorie Tench«, stellte die raue Stimme richtig. »Ich bin die Chefberaterin des Präsidenten. Wer immer Sie sind, ich mache Sie darauf aufmerksam, dass Scherzanrufe im Weißen Haus einen Gesetzesverstoß…«
    »Herrgott nochmal, das ist kein Scherz! Hier spricht Rachel Sexton. Ich bin Ihre Geheimdienstreferentin und…«
    »Ich weiß, wer Rachel Sexton ist. Und ich bezweifle, dass Sie mit ihr identisch sind. Sie rufen das Weiße Haus auf einer nicht gesicherten Leitung an und verlangen von mir, eine wichtige Fernsehsendung des Präsidenten zu unterbrechen…«
    »Nun hören Sie mal gut zu«, sagte Rachel wütend, »vor ein paar Stunden habe ich Ihren gesamten Mitarbeiterstab über einen Meteoriten ins Bild gesetzt. Sie haben in der ersten Reihe gesessen und meine Ausführungen über einen auf dem Schreibtisch des Präsidenten aufgebauten Fernseher verfolgt. Noch Fragen?«
    Marjorie Tench verstummte einen Moment lang. »Was hat das alles zu bedeuten, Miss Sexton?«
    »Dass Sie den Präsidenten aufhalten müssen! Die Daten über diesen Meteoriten stimmen nicht! Wir haben soeben herausgefunden, dass der Meteorit von unten ins Eis eingebracht worden ist. Ich weiß nicht von wem, und ich weiß nicht warum, aber hier läuft ein gewaltiges Verwirrspiel. Der Präsident ist dabei, sich unhaltbares Datenmaterial zu Eigen zu machen, und ich kann Ihnen nur dringend raten…«
    »Nun halten Sie mal einen Moment die Luft an!« Marjorie Tench senkte die Stimme. »Wissen Sie überhaupt, was Sie da sagen?«
    »Und ob! Ich habe den Verdacht, der Direktor der NASA hat einen Betrug größten Ausmaßes inszeniert, und Präsident Herney ist im Begriff, in die Falle zu tappen. Sie müssen wenigstens den Beginn der Konferenz um zehn Minuten verzögern, damit ich unserem Präsidenten erklären kann, was sich hier oben abspielt. Man hat

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