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Meteor

Meteor

Titel: Meteor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Brown
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sahen sich alle an. »Was meint er?«
    »Vor zwei Wochen«, fuhr Herney fort, »hat der neue NASA-Satellit PODS den Milne-Eisschelf auf Ellesmere Island überflogen, eine einsam gelegene Landmasse oberhalb des fünfundachtzigsten Breitengrades im Polarmeer.«
    Sexton und seine Besucher tauschten verwunderte Blicke.
    »Dieser NASA-Satellit hat sechzig Meter tief im Eis einen großen Steinbrocken von hoher Dichte geortet. Die Daten ließen die NASA vermuten, dass PODS einen Meteoriten gefunden hatte.« Herney war in Schwung gekommen.
    »Ein Meteorit?«, prustete Sexton. »Das soll weltbewegend sein?«
    »Die NASA hat ein Team zum Eisschelf hinaufgeschickt, das Kernproben genommen hat. Und dabei…« Herney machte eine Pause. »Dabei machten sie, kurz gesagt, die wissenschaftliche Entdeckung des Jahrhunderts.«
    Sexton trat in ungläubigem Erstaunen einen Schritt näher zum Bildschirm. Nein… Seine Gäste traten unbehaglich von einem Fuß auf den anderen.
    »Meine Damen und Herren«, verkündete Herney, »vor einigen Stunden hat die NASA aus dem arktischen Eis einen acht Tonnen schweren Meteoriten geborgen. Er enthält…« Der Präsident machte neuerlich eine Kunstpause. Die ganze Welt sollte sich gebührend der Mattscheibe entgegenbeugen können. »Er enthält Fossilien belebter Organismen – Dutzende. Den unwiderleglichen Beweis für extraterrestrisches Leben.«
    Aufs Stichwort leuchtete hinter dem Präsidenten ein Bildschirm auf. Das brillante Bild eines perfekt durchgebildeten, riesigen, insektenartigen Geschöpfs erschien, eingebettet in verkohltes Gestein.
    In Sextons Wohnraum rissen sechs Unternehmertypen erschreckt die Augen auf. Sexton erstarrte zur Salzsäule.
    »Meine Freunde«, sagte der Präsident, »das Fossil hinter mir ist einhundertneunzig Millionen Jahre alt. Es wurde in einem Bruchstück des so genannten Jungersol-Meteoriten gefunden, der vor fast drei Jahrhunderten über dem Eismeer niedergegangen ist. Der faszinierende neue PODS-Satellit der NASA hat dieses in einem Eisschelf begrabene Meteoritenfragment aufgespürt. Die NASA und meine Administration haben während der vergangenen zwei Wochen die Authentizität dieser wegweisenden Entdeckung mit äußerster Sorgfalt und sämtlichen Details untersucht und bestätigt gefunden, bevor wir sie jetzt der Öffentlichkeit bekannt geben. In der nächsten halben Stunde werden Sie Kommentare von zahlreichen Wissenschaftlern der NASA und aus dem Bereich der zivilen Forschung hören und sehen und sich außerdem eine Dokumentation anschauen können, die von einem Mann stammt, den Sie gewiss alle kennen. Doch bevor ich mich jetzt in Einzelheiten verliere, möchte ich in einer Liveschaltung zum nördlichen Polarkreis jenen Mann begrüßen, dessen Führungsqualität, Weitsicht und harter Arbeit wir es zu verdanken haben, dass wir heute diesen historischen Moment feiern können. Es ist mir eine große Ehre, Ihnen Mr Lawrence Ekstrom vorstellen zu dürfen, den Direktor der NASA.«
    Herney wandte sich dem Bildschirm zu.
    In perfekter Synchronisation löste sich das Bild des Fossils auf und blendete über in die Tafelrunde der NASA-Wissenschaftler; in ihrer Mitte war die beherrschende Erscheinung von Lawrence Ekstrom zu sehen.
    »Vielen Dank, Mr President!« Ekstrom erhob sich schwungvoll und schaute direkt in die Kamera. »Es erfüllt mich mit Stolz und Genugtuung, dass ich gemeinsam mit Ihnen diese… Sternstunde der NASA feiern kann.«
    Ekstrom hielt eine leidenschaftliche Ansprache über die NASA und ihre Entdeckung. Mit einer Fanfare des Patriotismus und Triumphs leitete er nahtlos über zur Dokumentation des gefeierten Populärwissenschaftlers Michael Tolland.
    Sextons Fassungskraft war erschöpft. Er brach vor dem Bildschirm in die Knie und raufte sich die silberne Mähne.
69
    Marjorie Tench stand der Zorn ins Gesicht geschrieben, als sie sich von dem ausgelassenen Durcheinander vor dem Presseraum absetzte und zu ihrer Fluchtburg im Westflügel zurückmarschierte. Ihr war nicht nach Feiern zu Mute. Der Anruf von Rachel Sexton war eine große Überraschung gewesen.
    Und eine große Enttäuschung.
    Marjorie Tench knallte die Bürotür zu, stakste zu ihrem Schreibtisch und wählte die Hausvermittlung. »William Pickering, NRO!« Sie steckte sich eine Zigarette an und ging rauchend auf und ab, während sie darauf wartete, dass die Telefonistin Pickering aufspürte. Normalerweise hätte er zu Hause sein müssen, aber bei dem Wind, den das Weiße Haus um die

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