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Meteor

Meteor

Titel: Meteor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Brown
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bäuchlings aufs Eis. Rachel schaute verwirrt zu. »Mike, was tun Sie da?«
    »Ich möchte prüfen, ob Salzwasser eingeströmt ist.«
    »Indem Sie sich ohne Jacke aufs Eis legen?«
    »Genau.« Tolland kroch noch etwas näher ans Loch heran und ließ einen Jackenärmel in den Schacht bis zum Wasserspiegel hinunterbaumeln. »Ich praktiziere soeben ein überaus genaues Prüfverfahren für die Anwesenheit von Salzwasser, das von sämtlichen anerkannten Ozeanographen angewandt wird, das so genannte ›Ärmelleckverfahren‹.«
    Im Zelt draußen auf dem Eisschelf fuhrwerkte Delta-1 mit dem Joystick und versuchte, den beschädigten Mikroboter über der am Loch im Eis versammelten Gruppe vor dem Absturz zu bewahren. Den Gesprächen war zu entnehmen, dass die Dinge rasch einer Wendung zustrebten.
    »Ruf den Einsatzleiter an«, sagte er zu Delta-3. »Hier entwickelt sich ein ernstes Problem.«

40
    Als junges Mädchen hatte Gabrielle Ashe unzählige Male die Führung durchs Weiße Haus mitgemacht und insgeheim davon geträumt, eines Tages in den Räumlichkeiten des Präsidenten zu arbeiten und dem Kreis anzugehören, dessen Entscheidungen die Zukunft des Landes bestimmten. Im Augenblick jedoch wäre sie an jedem anderen Ort der Welt lieber gewesen als ausgerechnet hier. Der Sicherheitsbeamte vom Osteingang führte Gabrielle in ein prunkvolles Foyer. Sie fragte sich, was in aller Welt der geheimnisvolle Informant ihr wohl beweisen wollte.
    Gabrielle ins Weiße Haus einzuladen war hirnrissig. Was ist, wenn jemand mich erkennt? Als Senator Sextons rechte Hand war Gabrielle in der letzten Zeit ziemlich oft in den Medien erschienen.
    Bestimmt würde jemand sie erkennen.
    »Miss Ashe?« Ein freundlich dreinblickender Wachbeamter lächelte sie an. »Würden Sie bitte einmal dort hinüberschauen?« Er deutete in die Richtung.
    Gabrielle folgte seiner Geste. Ein Blitzlicht flammte auf und blendete sie.
    »Vielen Dank, Ma’am.« Der Wachbeamte führte sie zu einem Schreibtisch. »Würden Sie sich bitte hier ins Besucherbuch eintragen?« Er legte ihr einen schweren Lederfolianten vor und hielt ihr einen Kugelschreiber hin.
    Gabrielle betrachtete die leere Seite im Besucherbuch. Sie erinnerte sich gehört zu haben, dass jeder Besucher für seinen Eintrag zur Wahrung der Vertraulichkeit stets eine eigene leere Seite zur Verfügung gestellt bekam. Sie trug ihren Namen ein.

    Das wäre dann also das Geheimtreffen.
    Gabrielle ging durch eine Metalldetektorschleuse und ließ eine oberflächliche Abtastprozedur über sich ergehen.
    Die Beamtin lächelte. »Angenehmen Besuch, Miss Ashe.«
    Gabrielle folgte dem Sicherheitsbeamten fünfzehn Meter weit einen mit Keramikplatten belegten Flur hinunter zu einem weiteren Schreibtisch mit Sicherheitspersonal, wo Besucherpässe ausgegeben wurden. Gabrielles Hundemarke schob sich schon aus dem Schlitz der Einschweißmaschine. Der Beamte knipste ein Loch hinein, zog eine Kordel durch und hängte den fertigen Besucherpass Gabrielle um den Hals. Das Plastik war noch warm.
    Das Foto war der Schnappschuss, der keine Minute zuvor weiter vorne aufgenommen worden war.
    Gabrielle war beeindruckt. Wer kann da noch behaupten, dass die Bürokratie nichts leistet?
    Der Sicherheitsbeamte führte Gabrielle tiefer in den Baukomplex hinein. Mit jedem Schritt fühlte sie sich unbehaglicher. Dem geheimnisvollen Urheber der Einladung konnte jedenfalls nicht daran gelegen sein, dass das Treffen vertraulich blieb. Gabrielle hatte einen offiziellen Ausweis erhalten, sich ins Besucherbuch eingetragen und wurde nun in aller Öffentlichkeit durch die Besucherscharen auf der ersten Etage des Weißen Hauses geführt.
    »Und dies ist das Porzellanzimmer«, erklärte eine Führerin einer Touristengruppe. »Hier befindet sich das rot geränderte Porzellanservice für neunhundertzweiundfünfzig Dollar pro Person von Nancy Reagan, das 1981 eine Parlamentsdebatte über die Vergeudung öffentlicher Gelder ausgelöst hat.«
    Der Sicherheitsbeamte führte Gabrielle um die Touristentraube herum zu einem großen Marmortreppenhaus, das gerade von einer anderen Touristengruppe erklommen wurde. »Sie werden jetzt gleich den fast dreihundert Quadratmeter großen East Room betreten«, erläuterte die Führerin, »wo die Präsidentengattin Abigail Adams die Wäsche von John Adams zum Trocknen aufgehängt hat. Von dort gehen wir weiter in den Roten Salon.
    Hier pflegte Dolley Madison fremden Staatsoberhäuptern große Mengen Alkohol einzuflößen,

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