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Metro2033

Titel: Metro2033 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ihr hattet die Draisine ja direkt unter der Luke zurückgelassen. Die Wachen hatten sie schon nach einer halben Stunde entdeckt, als Anton zum Tee nicht wieder da war. Sie wagten sich nur selbst nicht hinein, daher ließen sie einen Posten zurück und informierten den Stationschef. Ich bin an der Station angekommen, kurz nachdem du verschwunden bist. Ich musste erst noch Verstärkung von unserer Basis an der Smolenskaja holen. Wir haben uns beeilt, aber alles braucht eben seine Zeit, und bis wir unsere Ausrüstung zusammenhatten ... Jedenfalls habe ich erst an der Majakowskaja begriffen, was los war. Auch dort gibt es einen verschütteten Seitentunnel. Wir trennten uns, Tretjak und ich, auf der Suche nach dem Eingang zu D-6. Wir waren jeder höchstens drei Minuten allein unterwegs, als ich ihm etwas zurufe. Doch keine Antwort. Die Entfernung zwischen uns kann nicht mehr als fünfzig Meter betragen haben. Ich laufe zurück, da liegt er schon ganz blau und angeschwollen, und die Lippen sind voll von diesem Dreck. Jetzt war natürlich nichts mehr mit Suchen. Ich habe ihn an den Beinen genommen und zur Station zurückgezogen. Währenddessen habe ich mich an Arkadi Semjonowitschs Geschichte von dem vergifteten Posten erinnert. Ich hab Tretjak angeleuchtet - und tatsächlich, da steckte eine Nadel in seinem Bein. So kam eins zum anderen. Ich habe dir dann schnell einen Boten geschickt, damit du auf mich wartest. Doch als ich zurückkehrte, warst du schon weg.«
    »Sind diese Wilden etwa auch an der Majakowskaja?«, fragte Artjom verwundert. »Wie kommen sie denn vom Park Pobedy da hin?«
    »Genau das wollte ich dir erklären.« Der Stalker nahm seinen Helm ab und stellte ihn auf den Boden. »Nimm's mir nicht übel, aber wir sind nicht nur wegen dir zurückgekommen, sondern auch zu Aufklärungszwecken. Ich denke nämlich, dass es von hier auch einen Zugang zur Metro-2 gibt, durch den deine Menschenfresser bis zur Majakowskaja gekommen sind. Dort haben wir übrigens die gleiche Situation: Kinder verschwinden nachts von der Station. Weiß der Teufel, wo diese Typen noch überall herumhängen, wovon wir noch keinen blassen Schimmer haben.«
    »Das heißt... Sie wollen sagen ...« Allein der Gedanke erschien Artjom so unglaublich, dass er ihn nicht gleich laut auszusprechen wagte. »Sie glauben, dass der Eingang zur Metro-2 irgendwo hier ist?« Sollte das Tor zu D-6, dem geheimnisvollen Schatten der Metro, tatsächlich ganz in ihrer Nähe liegen? Artjom musste an all die Gerüchte, Märchen, Legenden und Theorien über die Metro-2 denken. Schon allein die Geschichte mit den Unsichtbaren Beobachtern, von denen ihm die zwei seltsamen Käuze an der Poljanka erzählt hatten ... Unwillkürlich sah er sich nach allen Seiten um, als erwartete er das Unsichtbare zu erblicken.
    »Ich sage dir noch etwas.« Der Stalker zwinkerte ihm zu. »Ich denke, wir sind bereits drin.«
    Das war doch völlig unmöglich! Artjom lieh sich von einem Kämpfer eine Taschenlampe aus und begann die Wände des Tunnels zu untersuchen. Er merkte, dass ihm die anderen dabei verwundert zusahen, und begriff, welch außerordentlich blöden Eindruck er machen musste, doch er konnte einfach nicht anders. Dabei wusste er selbst nicht genau, was er zu sehen erhoffte. Gleise aus Gold? Menschen, die so lebten wie früher, in märchenhaftem Überfluss, ohne Kenntnis von den Schrecken des heutigen Lebens? Götter? Er schritt den ganzen Abschnitt zwischen den beiden Außenposten ab, konnte aber nichts Außergewöhnliches entdecken und kehrte zu Melnik zurück, der gerade mit dem Mann sprach, der die beiden Gefangenen bewachte. Dieser erkundigte sich prosaisch: »Was ist mit den Geiseln? Abschreiben?«
    »Erst unterhalten wir uns«, erwiderte der Stalker. Er bückte sich und nahm erst dem Alten, dann dem zweiten Gefangenen den Knebel aus dem Mund.
    »Meister! Meister!«, begann der Wilde sogleich zu jammern. »Dron geht mit dir! Dron bricht Verbot. Durch heilige Gänge gehen. Bereit sterben durch Feinde von Großer Wurm, wenn nur geht mit dir, zum Ende!«
    »Was soll denn das? Was für ein Wurm? Und was für heilige Gänge?«, fragte Melnik.
    Der Alte schwieg. Dron jedoch blickte ängstlich auf seine Bewacher und sagte hastig: »Heilige Gänge von Großer Wurm Verbot für gute Menschen. Kann Großer Wurm sich zeigen. Mensch kann sehen. Verbot sehen! Nur Priester dürfen! Dron hat Angst, aber geht. Dron geht mit Meister.«
    Der Stalker runzelte die Stirn. »Was denn für ein

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