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Metro2033

Titel: Metro2033 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Artjom belustigt an. »Außerdem ahnen sie, dass sie soeben einen Unschuldigen gelyncht haben.
    und eine solche Tat fördert das vernünftige Denken nicht gerade. Wir haben es jetzt nicht mit einer Gruppe von Menschen, sondern mit einem Rudel zu tun. Ein hervorragender mentaler Zustand für psychische Manipulationen! Die Umstände fügen sich besser als erwartet.«
    Khans triumphierende Miene rief bei Artjom erneut Unwohlsein hervor. Er versuchte mit einem Lächeln zu antworten - immerhin wollte Khan ihm helfen -, doch heraus kam dabei nur etwas Klägliches und wenig Überzeugendes.
    »Das Wichtigste ist jetzt Autorität. Macht. Ein Rudel respektiert Macht, nicht logische Argumente«, fuhr Khan fort und nickte Artjom zu. »Bleib stehen und sieh zu. In weniger als einem Tag wirst du deine Reise fortsetzen können.« Er machte ein paar große Schritte und stand mitten in der Menge. »Wir dürfen hier nicht bleiben!«, ertönte seine donnernde Stimme.
    Augenblicklich erstarb das Raunen der Menge. Die Männer hörten Khan mit vorsichtiger Neugier zu. Er hatte eine machtvolle, beinahe hypnotische rhetorische Begabung, die er nun einsetzte. Schon bei seinen ersten Worten übermannte Artjom ein heftiges Gefühl der Gefahr, die nun über jedem hing, der weiter an dieser Station blieb.
    »Er hat die ganze Luft hier verpestet! Wenn wir sie noch länger atmen, sind wir am Ende! Diese Bakterien sind überall, und je länger wir hier bleiben, desto größer ist die Gefahr, dass wir etwas aufschnappen. Wir werden sterben wie die Fliegen, verrotten werden wir hier, mitten im Saal. Hier kommt niemand durch, um uns zu helfen, macht euch da keine Hoffnungen. Wir können uns nur auf uns selbst verlassen. Also müssen wir fort von dieser verfluchten Station. Wenn wir jetzt losgehen, alle zusammen, wird es nicht schwer sein, durch den Tunnel zu kommen. Aber wir dürfen nicht mehr warten!«
    Die Leute gaben zustimmende Laute von sich. Wie Artjom konnten die meisten von ihnen Khans enormer Überzeugungskraft nicht widerstehen. Artjom empfand, von Khans Worten geleitet, all jene Zustände und Empfindungen, die dessen Rede enthielt: Gefahr, Angst, Panik, Ausweglosigkeit, dann schwache Hoffnung, die immer mehr wuchs, je mehr Khan von jener Lösung sprach, die er vorschlug.
    »Wie viele seid ihr?«
    Gleich mehrere Leute begannen die Gruppe abzuzählen. Außer Khan und Artjom standen acht weitere Personen am Feuer.
    »Was warten wir dann noch? Wir sind zu zehnt, das können wir schaffen! Packt eure Sachen, in spätestens einer Stunde müssen wir los ...« Khan wandte sich um und flüsterte Artjom zu: »Schnell, zurück zum Feuer, nimm du auch deine Habseligkeiten. Wichtig ist jetzt, dass wir ihnen keine Zeit zum Überlegen lassen. Wenn wir jetzt zögern, beginnen sie zu zweifeln, ob sie wirklich mit uns zur Tschistyje Prudy gehen sollen. Einige von ihnen sind eigentlich in der anderen Richtung unterwegs, und ein paar leben auf dieser Station und wissen nicht, wohin sie sollen. Ich werde dich also bis nach Kitai-gorod begleiten müssen, sonst werden sie, fürchte ich, im Tunnel ihre Zielstrebigkeit schnell verlieren oder überhaupt vergessen, wohin und wozu sie da eigentlich unterwegs sind.«
    Hastig warf Artjom diejenigen von Bourbons Sachen, die er sich ausgesucht hatte, in seinen Rucksack. Khan rollte seine Zeltplane zusammen und löschte das Feuer. Währenddessen beobachtete Artjom aus den Augenwinkeln, was sich am anderen Ende des Saales tat. Waren die Leute zu Beginn noch eifrig damit beschäftigt gewesen, ihre Siebensachen zusammenzupacken, waren ihre Bewegungen jetzt viel langsamer und unkoordinierter. Einer setzte sich ans Feuer, ein anderer schlenderte aus irgendeinem Grund in die Mitte des Raums, wo sich zwei weitere trafen und sich zu unterhalten begannen. Artjom ahnte, was dort vor sich ging. Er zog Khan am Ärmel. »Sie sprechen miteinander«, sagte er warnend. »Leider ist der Umgang mit seinesgleichen ein unverrückbarer Charakterzug menschlicher Geschöpfe«, gab Khan zurück. »Selbst wenn ihr Wille gebrochen ist und sie eigentlich hypnotisiert sind, sehnen sie sich doch danach, miteinander in Kontakt zu treten. Der Mensch ist ein soziales Wesen, da kann man nichts machen. In jedem anderen Fall würde ich solche menschlichen Regungen als gottgegeben hinnehmen - je nachdem, mit wem ich mich unterhalte. Diesmal müssen wir uns einmischen, mein junger Freund, und ihre Gedanken in das richtige Fahrwasser leiten.«
    Mit diesen

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