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Metro2033

Titel: Metro2033 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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erschienen und von den Bibliothekaren oder anderen Kreaturen nichts zu sehen war, verspürte er hier ständig den Drang sich umzudrehen, hatte er das Gefühl, dass jemand sie durch die Bücherregale hindurch aufmerksam beobachtete.
    Danila beleuchtete mit der Taschenlampe seinen Stiefel. Ein langes Schnürband, das der Brahmane nicht richtig festgeknotet hatte, schleifte hinter ihm über den Boden. »Ich binde mir eben mal den Schuh«, flüsterte er Artjom zu. »Schau, ob du weiter vorne vielleicht doch noch etwas spürst.« Dann ging er in die Knie und begann sich an seinem Schuh zu schaffen zu machen.
    Artjom nickte und ging langsam, Schritt für Schritt weiter. Alle paar Sekunden sah er sich nach Danila um, der lange brauchte, denn das schlüpfrige Schnurband glitt ihm durch die dick behandschuhten Finger. Artjom leuchtete zuerst die Reihe von Regalen hinunter, die sich rechter Hand erstreckte. Dann richtete er hastig den Lichtstrahl nach links und starrte in die Tiefe, ob zwischen den Reihen staubiger und welliger Bücher vielleicht gekrümmte graue Schatten von Bibliothekaren zu erkennen waren.
    Als er sich etwa dreißig Meter von seinem Freund entfernt hatte, hörte Artjom plötzlich ein ganz deutliches Rascheln vor sich, in etwa zwei Reihen Entfernung. Er drückte die Taschenlampe gegen den Lauf des Gewehrs und stand mit einem Sprung in dem Korridor, wo sich seiner Berechnung zufolge jemand verbarg.
    Zwei weitere Regalreihen, von oben bis unten vollgestopft mit Büchern. Sonst nichts. Der Lichtstrahl raste nach links - vielleicht hatte der Gegner sich ja auf der anderen Seite dieser unendlichen Reihe versteckt. Nein, alles leer.
    Artjom hielt den Atem an und lauschte auf das kleinste Geräusch. Nichts, nur das gespenstische Rascheln der Buchseiten. Er kehrte zurück und leuchtete in den Gang, wo Danila sich die Schuhe gebunden hatte. Alles leer.
    Leer?
    Ohne auf seinen Weg zu achten, stürzte Artjom los. Der Lichtpunkt seiner Lampe sprang hektisch hin und her und löste eine exakt gleiche Reihe nach der anderen aus der Dunkelheit. Wo war Danila bloß geblieben? Dreißig Meter ... Etwa dreißig Meter waren es gewesen, also musste er hier sein. Niemand. Wohin konnte er nur gegangen sein, ohne Artjom Bescheid zu sagen? War er überfallen worden? Warum hatte er sich dann nicht widersetzt? Was war passiert?
    Nein, er war zu weit zurückgegangen - Danila hätte viel näher sein müssen. Aber er war nirgends! Artjom fiel das Denken schwer, langsam wurde er panisch. Schließlich blieb er einfach an der Stelle stehen, wo er Danila zurückgelassen hatte, und lehnte sich erschöpft mit dem Rücken gegen die Stirnseite des Regals. Da hörte er plötzlich von hinten eine leise, nicht menschliche Stimme, die in einen furchtbaren, raubvogelartigen Schrei überging: »Artjom ...«
    Artjom schnappte vor Angst nach Luft. Hektisch drehte er sich nach der Stimme um. Obwohl er durch das beschlagene Sichtfenster der Gasmaske kaum noch etwas sah, versuchte er den Korridor im zitternden Visier seiner Kalaschnikow zu halten. Er ging auf die Stimme zu.
    »Artjom ...«
    Jetzt war sie schon ganz nah. Plötzlich fiel etwa auf Höhe des Bodens ein dünner Fächer aus Licht durch einige lose nebeneinander stehende Bücher. Der Lichtstrahl bewegte sich vor und zurück, als winke jemand mit einer Taschenlampe links-rechts, links-rechts ... Dann hörte Artjom ein metallisches Scheppern.
    »Artjom ...« Diesmal war es ein gewöhnliches, wenn auch kaum hörbares Flüstern, und die Stimme gehörte zweifellos Danila.
    Freudig machte Artjom einen großen Schritt vorwärts, doch da ertönte erneut jener unheilvolle, kehlige Schrei, den er vorhin bereits gehört hatte.
    »Artjom ...« Noch immer irrte der Strahl der Taschenlampe sinnlos auf dem Boden hin und her.
    Artjom machte einen weiteren Schritt, blickte nach rechts und spürte, wie sich ihm im selben Augenblick die Haare sträubten.
    In einer Nische zwischen zwei Bücherregalen saß Danila auf dem Boden - in einer Blutlache. Helm und Gasmaske lagen neben ihm auf dem Boden. Obwohl sein Gesicht leichenblass war, blickten seine Augen wach, und die Lippen versuchten Worte zu formen. Hinter ihm, halb in der Dunkelheit verborgen, hockte eine graue, bucklige Gestalt. Eine lange, mit rauem, silbrigem Fell bewachsene, knochige Hand - nein, keine Pfote, sondern eine Hand mit großen, gebogenen Klauen - rollte nachdenklich Danilas Taschenlampe auf dem Boden hin und her. Die andere steckte tief in dem

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