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Metro2033

Titel: Metro2033 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Filmbändern. Weiter vorne befand sich eine halb offene Tür, durch die wie schmaler Keil blassen Mondlichts hereinfiel. Vorsichtig ging er über das verräterisch knarzende Parkett darauf zu und blickte hindurch.
    Den angrenzenden Raum nicht wiederzuerkennen war unmöglich, obwohl sich Artjom jetzt genau auf der gegenüberliegenden Seite befand. Die eindrucksvolle Skulptur, die unglaublich hohe Decke, die riesigen Fenster, der enge Gang, der zu dem bizarren hölzernen Portal führte, und die demolierten Tischreihen zu beiden Seiten - er befand sich wieder im großen Lesesaal. Er stand auf der schmalen Galerie, die in einer Höhe von etwa vier Metern um den Saal herum verlief. Von hier oben hatten sich die Bibliothekare angeschlichen. Wie er hier hatte herauskommen können, war ihm völlig schleierhaft. Doch zum Nachdenken blieb keine Zeit. Die Bibliothekare waren ihm sicher noch auf den Fersen.
    Er lief die nächstgelegene Treppe hinab, die neben dem Podest der Skulptur endete, und hastete zur Tür. Nicht weit von dem mit Schnitzereien verzierten Portal des Ausgangs entfernt lagen die Leichen einiger Bibliothekare. Schnell ging Artjom an der Stätte des Kampfes vorbei, wobei er fast in einer Lache aus geronnenem Blut ausgerutscht wäre.
    Mühsam öffnete er die schwere Tür - und ein greller weißer Lichtstrahl traf ihn genau in die Augen. Artjom dachte an Melniks Anweisung. Er hob die Taschenlampe und zeichnete dreimal einen Kreis in die Luft. Das blendende Licht fuhr sofort zur Seite. Artjom hängte sich als Zeichen seiner friedlichen Absicht das Gewehr über die Schulter und ging langsam vorwärts, auf das runde Zimmer mit den Säulen und dem Sofa zu, ohne recht zu wissen, wen er dort antreffen würde.
    Das Maschinengewehr stand mit ausgeklapptem Zweibein auf dem Boden. Melnik stand über seinen Partner gebeugt. Nummer zehn lag mit geschlossenen Augen halb auf dem Sofa und stöhnte immer wieder kurz auf. Sein rechtes Bein war unnatürlich verrenkt, und als Artjom näher hinsah, begriff er, dass es gebrochen und verbogen war - nicht nach hinten, sondern nach vorne. Wie hatte das passieren können? Und welche Kraft musste derjenige gehabt haben, der dem bulligen Stalker so etwas zugefügt hatte?
    Melnik blickte auf und fragte: »Wo ist dein Freund?«
    »Die Bibliothekare ...«, versuchte Artjom zu erklären. »Im Magazin ... Sie haben ihn überfallen.« Aus irgendeinem Grund brachte er es nicht fertig zu sagen, dass er selbst Danila umgebracht hatte - wenn auch aus Mitleid.
    »Hast du das Buch gefunden?«
    Artjom schüttelte den Kopf. »Nein, ich habe nichts gespürt.«
    »Hilf mir ihn aufzuheben ... Nein, warte, nimm seinen Rucksack, und meinen auch. Du siehst ja, was mit seinem Bein los ist ... Sie hätten es ihm beinahe abgerissen. Ich werde ihn Huckepack nehmen müssen.«
    Artjom trug die gesamte Ausrüstung: drei Rucksäcke, zwei Kalaschnikows und das Maschinengewehr, insgesamt mindestens dreißig Kilogramm. Schon das Aufheben fiel ihm nicht leicht. Melnik hatte es jedoch noch schwerer: Mit Mühe hievte er sich den schlaffen Körper seines Partners auf die Schultern. Selbst für den kurzen Weg die Treppe hinunter bis zum Ausgang brauchten sie einige lange Minuten.
    Bis zum Ausgang begegnete ihnen niemand, doch als Artjom die große Holztür öffnete, um Melnik durchzulassen, ertönte aus den Tiefen des Gebäudes ein kreischendes Heulen, voller Hass und Schwermut. Artjom spürte, wie es ihm wieder kalt den Rücken hinunterlief, und schlug die Tür hastig zu. Nun kam es vor allem darauf an, so schnell wie möglich zur Metro zurückzugelangen.
    Kaum waren sie draußen, als Melnik befahl: »Augen runter! Der Stern ist jetzt direkt vor dir. Hüte dich, über die Dächer zu sehen!«
    Artjom blickte gehorsam zu Boden, setzte mechanisch ein Bein vor das andere. Mit jedem Meter wurden seine Schritte schwerer und steifer, und alles, woran er nun dachte, war, die unvorstellbar langen zweihundert Meter von der Bibliothek zum Eingang der Borowizkaja so schnell wie möglich hinter sich zu bringen.
    Doch als sie schließlich an der Metro angekommen waren, stellte sich Melnik ihm in den Weg. Langsam ließ er seinen Partner zu Boden gleiten und sagte schwer atmend: »Die Polis ist für dich jetzt verbotenes Territorium. Du hast das Buch nicht gefunden und dazu noch deinen Begleiter verloren. Den Brahmanen wird das kaum gefallen. Es bedeutet, dass du kein Auserwählter bist. Sie haben ihre Geheimnisse dem falschen Mann

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