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Metro2033

Titel: Metro2033 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Weg zur Kiewskaja. Als sie die Wachmänner passierten, nickte einer der beiden Melnik schweigend zu und legte zwei Finger an die Schläfe.
    »Eine erhöhte Sicherheitsstufe?«, fragte Artjom, nachdem sie den Posten hinter sich gelassen hatten. »Was heißt das?«
    »Geh doch zurück und frag«, erwiderte dieser trocken, so dass Artjom es nicht wagte, ihn weiter damit zu belästigen.
    Obwohl Artjom und Melnik versuchten, Abstand zu den Händlern zu halten, kamen ihre Stimmen immer näher. Dann brachen sie auf einmal ab. Kaum waren sie zwei Dutzend Schritte gegangen, als sie von einem Lichtstrahl geblendet wurden.
    »Wer da? Was wollt ihr?«, schrie eine Stimme nervös.
    »Nur die Ruhe«, sagte der Stalker leise, aber deutlich. »Lasst uns durch, wir tun euch nichts. Wir wollen zur Kiewskaja.«
    Die Händler berieten sich, dann kam eine Stimme aus der Dunkelheit: »Na gut, aber geht vor. Wir mögen es nicht, wenn uns wer im Nacken sitzt.«
    Melnik zuckte mit den Schultern und ging langsam weiter. Nach etwa dreißig Metern trafen sie tatsächlich auf die drei Händler. Diese hielten höflich ihre Waffen gesenkt, und als Artjom und Melnik näher kamen, traten sie zur Seite und ließen die beiden vor. Der Stalker ging weiter, als wäre nichts geschehen, doch Artjom bemerkte, dass sich seine Haltung verändert hatte: Er lief jetzt lautlos, damit ihm nichts von dem entging, was hinter ihnen geschah. Obwohl die Händler ihnen unmittelbar folgten, blickte sich Melnik kein einziges Mal um.
    »He!«, erklang von hinten eine leicht angespannte Stimme. »Wartet mal!«
    Der Stalker blieb stehen. Artjom begriff nicht, warum er so gehorsam die Forderungen von irgendwelchen kleinen Krämern erfüllte.
    Es war der lange Kerl, der zu ihnen aufschloss. »Machen die wegen der Kiewskaja so ein Theater, oder weil sie die Polis bewachen?«, fragte er.
    »Wegen der Kiewskaja natürlich«, erwiderte Melnik prompt, und Artjom verspürte den Stachel der Eifersucht - ihm hatte der Stalker nichts erzählen wollen.
    »Na gut, das ist ja noch verständlich«, murmelte der Lange. Es war nicht klar, ob er mit dem Stalker oder nur zu sich selbst sprach. »Es wird ja auch langsam unerträglich. Jedenfalls wird euren tollen Wachleuten da hinten noch ganz schön heiß werden. Sobald die Hanse dichtmacht, kommen die von der Kiewskaja nämlich alle zu euch gelaufen. Ist doch klar, wer will schon an so einer Station leben? Dann schon lieber sich erschießen lassen ...«
    »Genau wie du vorhin, stimmt's?«, kommentierte sein Kollege von hinten. »Du bist mir auch so ein Held!«
    »Naja, noch hab ich's nicht nötig«, erwiderte der Lange. »Was ist denn dort eigentlich los?«, platzte Artjom heraus.
    Die beiden Händler sahen ihn an, als wüsste jedes Kind die Antwort auf diese dumme Frage. Melnik schwieg. Auch die Händler sagten nichts, so dass sie eine Zeit lang wortlos weitergingen. Dann, als Artjom die Hoffnung auf eine Antwort schon fast begraben hatte, sagte der Lange unwillig: »Weil es von da zum Park Pobedy geht.«
    Der Name dieser Station ließ seine beiden Gefährten erschaudern. Ein plötzlicher Windstoß schien die feuchte Luft erfasst zu haben, und Artjom hatte den Eindruck, dass sich die Tunnelwände zusammenzogen. Sogar Melnik bewegte die Schultern, als ob er sich wärmen wollte. Artjom hatte eigentlich nie etwas Schlechtes über die Station Park Pobedy - den Park des Sieges - gehört. Nicht eine einzige Geschichte fiel ihm zu ihr ein.
    Melniks Stimme klang besorgt, als er fragte: »Ist es schlimmer geworden?«
    »Woher sollen wir das wissen?«, murmelte der Lange. »Wir kommen dort ja nur ab und zu vorbei. Länger zu bleiben wäre, Sie verstehen schon ...«
    Flüsternd ergänzte der stämmige Händler: »Dort verschwinden Leute. Viele haben Angst und fliehen. Und die Übrigen fürchten sich nur noch umso mehr.«
    Der Lange spuckte aus. »Es liegt ein Fluch auf ihren Tunneln.«
    »Die sind doch verschüttet«, wandte Melnik halb fragend ein.
    »Das sind sie schon seit hundert Jahren. Und was hat das gebracht? Das müsstest du doch eigentlich wissen. Jeder weiß, dass die Angst aus dem Tunnel kommt, egal ob er dreimal gesprengt und verbarrikadiert wurde. Das spürst du sofort, wenn du nur deine Nase da reinsteckst.« Der Lange deutete auf seinen bärtigen Begleiter. »Sogar bei Sergejitsch war das so.«
    »Genau«, bekräftigte dieser und bekreuzigte sich.
    »Aber die Tunnel werden doch bewacht?«, hakte Melnik nach.
    »Jeden Tag.«
    »Und

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