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Metropolis brennt

Metropolis brennt

Titel: Metropolis brennt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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dach­te er, und in wel­chem Ver­hält­nis steht sie wohl zu Lar­kos? Gibt es mög­li­cher­wei­se ei­ne Be­zie­hung zwi­schen Lar­kos und Sassan?
    „Wir wol­len doch jetzt und hier nicht über Ge­schäf­te re­den“, sag­te Lar­kos, „trin­ken wir lie­ber auf den ero­ti­schen Ge­schmack un­se­res Gast­ge­bers.“
    Auf sei­nen Wink hin nä­her­te sich ih­nen ei­ner der be­frack­ten Kell­ner mit wohl­ge­füll­tem Ge­trän­ke­ta­blett. Sie nah­men je­der ein Glas aus dem An­ge­bot, und Gor­dell sag­te: „Ich per­sön­lich wür­de es vor­zie­hen, auf die an­we­sen­de Ma­ni­fes­ta­ti­on die­ses Ge­schmacks zu trin­ken.“ Er hob sein Glas Ni­re­ne ent­ge­gen.
    „ Ide­al und per­so­na in ei­nem“, stimm­te Lar­kos zu, „in der Kunst selbst­ver­ständ­lich – im rea­len Le­ben lei­der au­ßer­or­dent­lich sel­ten.“
    „Las­sen Sie sich durch uns nicht auf­hal­ten“, sag­te Ni­re­ne un­ver­mit­telt und in ge­wöhn­li­chem Ge­spräch­ston zu Lar­kos. Gor­dell sah er­staunt in ihr Ge­sicht, konn­te aber nicht das ge­rings­te aus ih­rer Mie­ne le­sen; sie lä­chel­te un­ver­än­dert.
    Lar­kos’ Lä­cheln dau­er­te eben­falls an, aber es wirk­te wie ge­fro­ren, und Gor­dell konn­te förm­lich spü­ren, daß es nur un­ter großer psy­chi­scher An­stren­gung auf­recht­er­hal­ten wur­de.
    Nach ei­ni­gen Atem­zü­gen ent­spann­te sich Lar­kos, deu­te­te ei­ne Ver­beu­gung in Ni­re­nes Rich­tung an und sag­te: „Ich hof­fe, spä­ter noch Ge­le­gen­heit zu ha­ben, mit mei­ner lie­bens­wür­di­gen Ge­sprächs­part­ne­rin und mei­nem Ju­gend­freund zu plau­dern – au­gen­blick­lich ruft mich lei­der die Pflicht; eben ha­be ich un­ter den Gäs­ten einen Kol­le­gen ent­deckt.“ Er ent­fern­te sich schein­bar läs­sig von den bei­den.
    Ni­re­ne sah ihm nach und lös­te ih­ren Blick erst, als er die Grup­pe im Hin­ter­grund des saalar­ti­gen Raum­es ste­hen­der und sich un­ter­hal­ten­der Män­ner er­reicht hat­te, die of­fen­bar sein Ziel ge­we­sen war.
    „Sie ha­ben ihn ent­las­sen“, sag­te Gor­dell, noch im­mer ver­blüfft.
    „Ich ha­be ei­ne Mit­tei­lung für Sie“, er­wi­der­te Ni­re­ne, „sie ist durch­aus un­ab­hän­gig von mei­ner Stel­lung in die­sem Haus und rein pri­va­ter Art. Den­noch bit­te ich Sie, kei­ner­lei Rück­schlüs­se auf mein In­ter­es­se an Ih­nen zu zie­hen – sie er­klärt sich völ­lig aus­rei­chend aus mei­nem Ab­scheu vor je­der Art von Heu­che­lei und Un­auf­rich­tig­keit.“
    Sie sah ihn neu­gie­rig an, als er­war­te sie ei­ne be­stimm­te Re­ak­ti­on von ihm. Aber er war ver­wirrt, und sein Blick irr­te von ih­rem Ge­sicht zu den Män­nern, bei de­nen Lar­kos jetzt stand und de­ren Ge­spräch er auf­merk­sam zu­zu­hö­ren schi­en.
    „Las­sen Sie sich doch nicht der­art von mei­nem Be­neh­men be­ein­flus­sen“, sag­te Ni­re­ne in schar­fem Ton, „und hö­ren Sie mir zu. Ich kann nicht ewig bei Ih­nen ste­hen­blei­ben, und was ich Ih­nen zu sa­gen ha­be, ist von größ­ter Wich­tig­keit, und zwar nicht nur für Sie. Mein Chef und Ihr der­zei­ti­ger Gast­ge­ber – Sassan Hol­lis­ter – ist der Grün­der des Clubs Ter­ra­ni­scher Erz­pa­trio­ten.“
    End­lich war Gor­dells Auf­merk­sam­keit ge­fes­selt; sei­ne Ge­dan­ken kehr­ten von ih­rer Su­che nach Be­deu­tun­gen zu­rück und kon­zen­trier­ten sich auf Ni­re­nes Wor­te.
    Zu­gleich sah er, daß ei­ner der Män­ner, bei de­nen Lar­kos stand, Sassan war.
    Er stand dort re­gungs­los – sei­ne Hand hielt ein lee­res Glas acht­los mit der Öff­nung nach un­ten – und starr­te Gor­dell über die gan­ze Län­ge des Raum­es hin­weg di­rekt ins Geicht.
    „Er schaut in un­se­re Rich­tung“, sag­te Gor­dell zu Ni­re­ne.
    „Ver­dammt, Sie ha­ben recht. Ma­chen Sie schon – ho­len Sie mir et­was zu trin­ken“, sag­te sie, dreh­te sich ab­rupt um und be­trach­te­te ein Bild, das ne­ben dem Ein­gang an der Wand hing.
    Auf ihm wa­ren Rei­hen von Wür­feln dar­ge­stellt, die in ih­rer An­ord­nung an die Struk­tur le­ben­der Zel­len er­in­ner­ten. Gor­dell ging ein paar Schrit­te dar­auf zu und sah, daß die Kan­ten der Wür­fel von ste­hen­den

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