Mia and me, Band 09: Die Blütenfest-Prinzessin (German Edition)
schmücken ihn für den Blütenfest-Ball.“
„Was ist das?“ Von diesem besonderen Fest hatte Mia noch nie gehört.
Zwei weitere junge Elfen gesellten sich zu Mia. Sie trugen zarte, sehr elegante Kleider, und ihre Haare waren zu kunstvollen Frisuren gesteckt. „Es ist ein Wettbewerb, bei dem die Blütenfest-Prinzessin gekürt wird“, erklärte ein Mädchen mit orangefarbenem Pagenkopf. Ihre Wangen glühten vor Eifer. „Wir Elfen werden beurteilt nach Klugheit, Charme, Schönheit, Haltung und Sportlichkeit. Du solltest es auch versuchen.“
„Ach, ich habe kein Interesse an solchen Sachen.“ Mia winkte ab. Ihr kam das alles ein wenig übertrieben vor.
„Prinz Mo wählt die Gewinnerin aus“, fügte die fremde Elfe nun mit einem verträumten Blick hinzu.
Mia hatte sich schon wegdrehen wollen, hielt nun jedoch noch einmal inne. Wenn sie es sich recht überlegte, würde es ihr schon gefallen, von dem Königssohn zur Blütenfest-Prinzessin gekürt zu werden …
Sie kam jedoch nicht dazu, weiter darüber nachzudenken. „Mia, schön dass du wieder da bist!“, rief eine bekannte Stimme. Yuko kam winkend auf sie zugeflogen. Ihre großen braunen Augen leuchteten.
Mo folgte dicht hinter ihr. In seinem dunkelroten Anzug machte er wie immer eine ausgesprochen gute Figur.
Direkt neben Mia landeten die beiden.
Stolz warf sich Mo in die Brust. „Du hast dir einen wirklich guten Zeitpunkt für deinen Besuch ausgesucht.“
„Hab ich schon gehört.“ Mia lächelte verlegen. „So was wie ein Blütenball-Dings oder wie das heißt.“
Irritiert stellte sie fest, dass Mo ihr bereits gar nicht mehr zuhörte. Sein Blick ging an Mia vorbei.
Die Elfenmädchen kamen auf ihn zugelaufen und zogen ihn mit sich fort. Sie umringten ihn und plapperten auf ihn ein. Dabei drehten und wendeten sie sich und klimperten mit den Augen. Jede von ihnen legte sich gehörig ins Zeug, um Mo von ihren Vorzügen zu überzeugen. Und der Königssohn ließ sich das gern gefallen.
Genervt rollte Yuko mit den Augen. „So geht das schon den ganzen Tag! Hoffentlich hast du wieder ein Orakel für uns, damit wir endlich von hier verschwinden können.“
Mia riss sich zusammen. Vor Yuko wollte sie sich ihre Enttäuschung nicht anmerken lassen. „Ja, das habe ich. Und es klingt ziemlich ernst.“ Sie senkte die Stimme. „Du suchst den Pfad, der Einsicht bringen soll. Finde die Pflanze, deren Magen nie voll.“ Erwartungsvoll blickte sie die Freundin an.
Yuko dachte kurz nach. „Mhm. Klingt so, als sei das Monstergewächs gemeint, das Polytheus neulich fressen wollte.“
Mia schwieg. Was Yuko gesagt hatte, war gar nicht richtig zu ihr durchgedrungen. Dafür war sie viel zu abgelenkt. „Sag mal, hast du schon mal beim Blütenfest-Wettbewerb mitgemacht?“, fragte sie schließlich.
„Nein! So ein Quatsch!“, fuhr Yuko auf. „Das ist nichts für mich! Sehe ich vielleicht aus wie ein Elfen-Girlie?“ Dann zögerte sie jedoch. „Allerdings … Wenn du mitmachst, will ich auch … “
„Abgemacht!“ Mia klatschte in die Hände. „Aber zuerst müssen wir das Trumptusteil finden.“
„Genau!“ Entschlossen flog Yuko zu den Elfenmädchen hinüber und schob sie beiseite. „Verzieht euch. Wir haben jetzt keine Zeit.“ Sie packte den verdutzten Königssohn am Arm und zog ihn hinter sich her. „Komm! Wir haben eine Aufgabe zu erfüllen.“
Mo war sofort Feuer und Flamme. „Aber klar! Nichts wie los!“
Freundschaft auf dem Prüfstand
Schnell kletterte Mia auf Onchaos Rücken. Das Einhornfohlen breitete seine Flügel aus und schwang sich in die Luft. Yuko und Mo flogen neben ihnen her.
Unterwegs klärte Yuko den Königssohn über das neue Orakel auf. „Wir sollten also zuerst die fleischfressende Pflanze suchen“, schloss sie.
Mo nickte. „Klingt vernünftig.“
Schweigend flogen die Freunde dahin und hielten Ausschau nach dem fiesen Ungetüm. Nicht ohne Grund galt die Pflanze als sehr gefährlich.
Plötzlich deutete Yuko nach links. „Mo, ich hab da vorne einen Schatten gesehen! Könnte ein Munc-Drachen sein. Würdest du bitte mal nachsehen?“
Verwundert runzelte der Königssohn die Stirn. „Warum überprüfst du das nicht selbst?“ So kannte er seine Freundin gar nicht. Normalerweise war Yuko höchst begierig aufs Kämpfen.
„Weil ich deine prinzliche Autorität nicht untergraben will“, säuselte sie.
Mo seufzte ergeben. „Na gut.“ Wenn Yuko so viel daran lag, wollte er ihr den Gefallen tun.
Kaum war er außer
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