Mia - Gefangene des Schicksals (Buch 2) (German Edition)
meine Erinnerungen durchforstete und
nicht gerade glücklich darüber war, was er zu sehen bekam.
Vielleicht war Tate
der Einfühlsamste von allen, wegen seiner Fähigkeit. Er war es auch der mich
wahrscheinlich am besten verstand. Er hatte damals gesehen, was mir während
meiner Entführung zugestoßen war, als ich gefoltert wurde. Und vielleicht, kam
es jetzt in meinen Gedanken, war diese Folter der Grund dafür, dass ich
niemanden, nicht einmal meinen Feinden, eine Folter wünschte. Eine Folter, wie
sie in wenigen Stunden, Elia bevorstand. Durch die Hand des Mannes den ich
liebte.
"Mia, mach dich
nicht fertig deshalb!", sagte Tate und zog mich an seine Brust.
Ich lehnte mich an
ihn und genoss den Umstand, verstanden zu werden, ohne lange Erklärungen
abzuliefern. Ohne etwas in Worte fassen zu müssen, was sich nicht in Worte
fassen ließ oder was ich nicht zu erklären vermochte, weil ich es selbst nicht
verstand.
"He, wollt ihr
da noch länger im Regen stehen?", kam es von Lena, die hinter uns im
Türrahmen stand.
"Warum kommt
ihr nicht rein?", fragte ich Tate und blickte mich nach den anderen um.
"Anordnung vom
König!", sagte er und zwinkerte mir zu.
"Was hat er
angeordnet?"
"Aufzupassen,
dass du das Haus nicht verlässt!", gab er ehrlich zu.
"Na ja, das
könnt ihr ja auch von hier drinnen, oder?", sagte ich und lächelte.
Tate erwiderte mein
Lächeln und winkte in die Dunkelheit. "Jungs, kommt, wir gehen ins Warme!"
"Endlich, mir
frieren schon die Eier ab!", hörte ich eine bekannte Stimme maulen.
"Was soll dir
da schon abfrieren?", stichelte jemand.
"Chéri, du bist
unsere Rettung!", kam es aus der Dunkelheit.
Nun sah ich die drei
Jungs auf das Haus zusteuern. Sie waren alle klatschnass und sahen ziemlich
down aus.
"Ihr seht aus
wie begossene Pudel!", sagte ich während ich die drei in Lenas Richtung
lenkte.
"Du verstehst
es wirklich uns aufzuheitern!", kam es von Logan.
"Du weißt was
der König von deinem Kosewort für Mia hält!", sagte Tate zu Logan, während
er ihm in die Halle folgte.
"Soviel ich
weiß, ist er nicht da!", gab der zurück und schenkte mir ein Lächeln.
"Er könnte es
erfahren!", stichelte Chris.
"Das sagt der
Richtige. Hat der König nicht gedroht dich zu kastrieren, wenn du Mia noch ein
Mal Süße nennst?", sagte Logan und machte mit zwei Fingern die Bewegungen
einer Schere nach.
"Da gibt’s
nichts zu kastrieren!", sagte Bruce und kassierte dafür Chris Ellbogen in
seinen Rippen. "Hmpf"
"Jetzt hört
schon auf! Ihr seid ja schlimmer als pubertierende Teenies!", meinte Tate
ernst und warf jedem der Drei einen warnenden Blick zu.
Lena stand etwas
abseits und schien Logan zu begutachten. Ja, Logan war durchaus ein sehr
attraktiver Mann und diese Tatsache war an Lena wohl nicht vorübergegangen.
Nachdem John den
Jungs, Handtücher gebracht hatte, und sie damit notdürftig ihre Kleider und
Haare trockengerubbelt hatten, gingen wir alle in den großen Salon.
John brachte Whisky
für Logan, Chris und Bruce, Bier für Tate, Lena wollte nichts und ich bekam
Frühstück.
Gerade biss ich
erneut von meinem frischen Croissant, als Bruce, der mich schon geraume Zeit
beobachtete, meinte: "Also ich versteh nicht, dass wir das ein ganzes Jahr
nicht gemerkt haben!"
"Was?",
fragte Lena und überreichte Logan den Queue, damit er den nächsten Anstoß beim
Billard machte.
Er nickte in meine
Richtung. "Dass Mia keine Vampirin ist."
"Ich bin eine
Vampirin!", verteidigte ich mich und schluckte meinen Bissen hinunter.
"Du bist mehr
als das!", kam es von Tate, bevor er seine Bierflasche leerte.
"Ja, stimmt!
Wir haben sie kämpfen sehen mit Aeron! Wow!", warf Chris ein.
"Hast du ihm
wieder den Hintern versohlt?", fragte Tate mit einem Lächeln im Gesicht.
Bevor ich antworten
konnte meinte Logan: "Eher die Eier poliert!", und verzog dabei sein
Gesicht, als hätte er Schmerzen.
Tate warf mir einen
wissenden Blick zu bevor er weiterspielte.
"Aber deshalb
versteh ich ja nicht, warum wir nichts gemerkt haben.", fuhr Logan fort. "Und
warum zum Teufel du dir von Elia so viel gefallen hast lassen. Du hättest den
doch fertig gemacht!" Er blickte mit einer Mischung aus Wut und
Unverständnis in meine Richtung, als würde er auf eine Antwort waren. Doch ich
war wie erstarrt.
"Warum hast du
dir das gefallen lassen? Glaubst du uns ist nicht aufgefallen, dass du manchmal
weißer warst als die Wand? Der hat viel zu viel von dir genommen! Und zum
Teufel noch mal, ich möchte gar nicht wissen,
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