Mia - Gefangene des Schicksals (Buch 2) (German Edition)
hatte meine Hände zu Fäusten geballt und redete mir ein, dass sie
nur so sprach, weil sie verbittert war, weil sie Eifersüchtig war und
schließlich wusste ich, wie schmerzhaft es sein konnte, wenn eine Liebe nicht
erwidert wurde.
"Ich verstehe
deinen Schmerz, Natalie! Aber ich gebe dir meinen guten Rat: Lass die Finger
von Lucien. Es ist nicht klug von dir, dich mit mir anzulegen!"
"Er wird immer
zu mir zurückkehren, Mia. Weil ich ihm das gebe was er braucht." Ihre
Stimme war schneidend und ich spürte den Zorn den sie gegen mich hegte.
"Sogar jetzt, wo er dich wieder hat, kann er nicht ohne mich sein! Warum
sollte ich sonst hier sein!"
"Geh, bevor ich
etwas tue was ich später bereue!" Ich war kurz davor auszurasten. Alle
Worte schwirrten in meinem Kopf umher. Aber wie es schien, war sie nicht nur
blond und blöd, sondern verdammt dumm.
"Du hättest
dort bleiben sollen wo du warst! Als Elias Hure…"
Das war zu viel.
Meine Faust krachte in ihr Gesicht und das Knacken unter meinen Knöcheln verriet
mir, dass die perfekte Nase nun nicht mehr ganz so perfekt war.
Natalie ließ einen
Schrei los. Blut tropfte auf ihr pfirsichfarbenes Oberteil und hinterließ
hässliche, rote Flecken.
Wir starrten uns
noch einen Moment an, bevor ich ohne ein weiteres Wort die Bibliothek verließ.
Hinter mir begann
Natalies Gekreische. "Sie hat mir die Nase gebrochen! Oh mein Gott! Sie
hat mir die Nase gebrochen!"
In der Halle kam
Zanuk auf mich zu. "Was ist hier los?" Er sah sofort die Wut, die aus
meinem Körper strahlte, als berge ich einen Hochofen, und trat einen Schritt
zurück.
Kluger Mann!
"Entweder sie
hält sich von mir fern, oder es gibt mehr Schaden als eine kaputte Nase!",
zischte ich und eilte nach oben.
Die Zimmertür
knallte hinter mir ins Schloss und ich begann auf und ab zu gehen. Ich kochte
innerlich. Mein Körper zitterte und ich wusste nicht wie ich mich beruhigen
sollte. Immer wieder sagte ich mir, dass sie ihn liebte und dass sie deshalb so
hässliche Dinge von sich gegeben hatte. Dennoch vermochte dieser Gedanke, die
Wut, die gepaart mit Zweifel und Schmerz, in mir tobte, nicht zu verdrängen.
Denn ich wusste
verdammt noch mal, dass ich keine Ahnung hatte, wie man einen so erfahrenen
Vampir wie Lucien befriedigte! Wie denn auch? Ich war bis jetzt mit zwei Männern
zusammen gewesen!
Und er?
Abertausende Frauen!
Soviele Frauen wie ich mir wahrscheinlich gar nicht vorstellen konnte. Grausame
Bilder in meinem Kopf fachten dieses ganze Gefühlschaos noch weiter an. Bilder,
in denen Lucien sich mit anderen Frauen vergnügte. Bilder, in denen er mit
Frauen Sachen anstellte, wovon ich, junges Küken, keine Ahnung hatte. Bilder,
in denen er mit Frauen zusammen war, bei denen er sich nicht zurückhalten
musste, seine Instinkte voll ausleben konnte, und Befriedigung fand.
Bilder, in denen er
mit Natalie zusammen war, verdammt noch mal!!!
Ich wusste, dass
meine Augen von einer Sekunde auf die Andere Schwarz waren, denn mein Blick
schärfte sich, meine Nase vernahm den Geruch meiner eigenen Wut und mein Körper
war sich Luciens Gegenwart plötzlich mehr als nur bewusst ... und ohne darüber
nachzudenken, ohne es zu realisieren, wirbelte ich herum und holte zum Schlag
aus. Zu einem Schlag, der meine ganze Wut beinhaltete, der all den grausamen
Bildern, all den Worten und vor allem Natalie galt, die mich jenseits meiner
Kontrolle katapultiert hatte.
Ein Schlag, der
jeden umgeworfen hätte, der Menschen ins Nirwana befördert hätte, der soviel
Kraft beinhaltete, dass ich meine eigenen Knochen knacken hörte, als Lucien ihn
mit der flachen Hand abfing.
Doch der Schmerz der
durch meine Finger schoss, vermochte mich nicht zu erreichen, und so holte ich
erneut zum Schlag aus ... und fand mich bäuchlings am Boden wieder.
"Was zum Teufel
soll das?", hörte ich Lucien fragen, während sein massiger Körper mich
niederdrückte, was mich, gelinde ausgedrückt, noch wütender machte.
"Geh von mir
runter!", knurrte ich und erkannte meine eigene Stimme kaum wieder,
während ich versuchte mich aus seinem Griff zu befreien.
"Du bist
wütend.", stellte er trocken fest.
"Wütend?",
zischte ich. "Ich bin fuchsteufelswild! Und jetzt, geh verdammt noch mal
von mir runter!"
"Und eine
gebrochene Nase riskieren? Wohl kaum!" Seine Hände schlossen sich noch
fester um meine Handgelenke. "Ich nehme mal an, dass deine Wut mit dem Streit
zusammenhängt, von dem Z mir berichtet hat!" Ich schwieg. "Natalie
hat gesagt, dass sie
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