Mia - Gefangene des Schicksals (Buch 2) (German Edition)
Körper gegen meinen presste und ich festgenagelt war.
"Was soll das?"
"Ich halte dich
davon ab, irgendetwas zu zerschlagen! Du bist wütend!"
"Sicher bin ich
wütend! Und du bist doch immer derjenige, der auf die Männer einschlägt, die
ich Freunde nenne!", schimpfte ich.
"Ich habe Logan
nicht geschlagen! Zu mindestens nicht heute!", gab er zu.
"Weil ich dich
davon abgehalten habe!"
Er seufzte. "Mia,
du weißt, dass ich zur Eifersucht neige."
"Ha, und was
ist mit mir? Soll ich einfach zusehen, wie dich dieses … Blondchen anschmachtet
und mit den Augen auszieht?"
"Sie schmachtet
mich nicht an!", kam es von ihm.
"Dann bist du
blind!"
"Mia, sie ist
eine alte Bekannte, sonst nichts!"
"Und Logan ist
ein Freund, nicht mehr und nicht weniger! Doch wenn du allen meinen Freunden
die Nase brichst oder ihnen schlimmere Dinge androhst, dann wird sich bald
niemand mehr trauen mich auch nur anzusehen!" Ich war so wütend, dass ich
den Tränen nahe war.
"Es geht hier
nicht wirklich um Natalie oder Logan!", stellte er fest und betrachtete
mich eine Weile.
"Bitte lass
mich los.", flüsterte ich, bemüht seinem Blick auszuweichen.
Er hielt mich noch
einen Moment und schien über seine Möglichkeiten nachzudenken, bevor er mich
schließlich losließ und ein paar Schritte zurück trat.
"Was ist los?",
fragte er nun mehr besorgt als aufgebracht.
"Ich bin müde
und gereizt, Lucien. Ich will über nichts mehr reden."
Ohne ein weiteres
Wort ging ich ins Badezimmer und machte mich fürs Bett fertig. Es war noch
nicht spät, aber ich wollte einfach nichts mehr mitkriegen. Nicht mehr reden,
nichts mehr sehen und vor allem nicht mehr über alles nachgrübeln müssen, was
mir Kopfschmerzen bereitete.
Als ich aus dem Bad
zurückkehrte, stand Lucien am Fenster und blickte in die Ferne.
Ich legte mich wortlos
ins Bett und zog die Decke bis über meinen Kopf. Stille Tränen liefen aus
meinen Augen und über meine Schläfen. Mein Kopf dröhnte und die Sorgen die ich
hatte schienen über mir zusammenzubrechen. Seit wann war ich so eine Heulsuse?
Meine Tränen ärgerten mich genauso sehr wie meine sinnlose Eifersucht.
"Hey."
Lucien setzte sich neben mich und zog vorsichtig die Decke zurück.
Ich hielt meinen
Blick starr nach oben gerichtet.
Seine Daumen
strichen sanft über meine Schläfen und wischten die Tränen weg, die immer noch
aus meinen Augen liefen.
Ich schloss meine
Lider als könnte ich die Welt ausblenden. "Bitte, ich will nur schlafen.",
flüsterte ich und hoffte, dass er meinem Wunsch ohne weitere Fragen nachgehen
würde.
Das letzte was ich
spürte, waren seine weichen Lippen auf meiner Stirn, dann kam die ersehnte
Dunkelheit.
20
Zehn Stunden später
war meine Laune nicht gerade besser. Ich war müde und abgeschlagen, und mein
Kopf schien mit Nägel durchbohrt zu sein. Dennoch bemühte ich mich normal zu
wirken und versicherte Lucien, dass er ohne Bedenken nach Seattle konnte, da er
dort etwas zu erledigen hatte. Wenigstens müsste ich dann nicht die Blicke von
Natalie ertragen, wie sie Lucien mit den Augen auszog.
Nachdem ich ein
spärliches Frühstück zu mir genommen hatte, ging ich zu Iljas, der mir ein Buch
über Fähigkeiten, die mit Träumen im Zusammenhang standen, und eine Art
Wörterbuch der Alten Sprache in die Hände drückte.
"Lerne!",
hatte er gesagt, und so hockte ich nun in die Bibliothek und las in den
vergilbten staubigen Seiten.
Hier stand, dass die
Fähigkeit zum Traumwandeln und Traumreisen sehr viele Fassetten hatte.
Prinzipiell hing die Fähigkeit mit der REM Phase zusammen, also jener Schlafphase
in der man träumte, was Iljas Aussage nur bestätigte. Es wurde auch
beschrieben, dass man mit demjenigen, den man aufsuchen wollte, schon einmal in
Berührung gekommen sein musste.
Manche würden die
Fähigkeit so beherrschen, dass sie sich nur auf ein Denken hin, in Schlaf
versetzten konnten und so die Fähigkeit praktisch auf Knopfdruck hervorrufbar war.
Das Wichtige bei dieser Fähigkeit wäre, sein Unterbewusstsein unter Kontrolle
zu bringen, damit man auch im Schlaf Herr über sein Denken war.
Ich erinnerte mich
an den einen Traum, wo ich mir vorgestellt hatte, meinen Dolch zu haben, um
mich mittels Schmerz aus meinem Alptraum zu retten und suchte im Buch, bis ich
den Begriff Dreamshaper gefunden hatte.
Doch zu meiner
Enttäuschung füllte dieses Kapitel nicht einmal eine ganze Seite aus.
Hier stand
lediglich, dass die Legenden besagten, dass das Volk der Dreamshaper, durch
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