Mia - Gefangene des Schicksals (Buch 2) (German Edition)
die
Vermischung mit der niederen Gattung Mensch ausgelöscht sei.
"Mit der
niederen Gattung Mensch? Welcher Rassist hat das denn geschrieben?"
Weiter stand hier,
dass es wohl eine der mächtigsten Fähigkeiten sei, da sich keiner seiner Träume
erwehren konnte. Dreamshaper waren in der Lage, Träume zu kreieren und zu
manipulieren. Doch das gefürchtete an ihrer Fähigkeit war, dass sie direkt in
das Unterbewusstsein eingreifen konnten und somit die Fähigkeit hatten, Träume
wahr werden zu lassen. Deshalb wurden sie auch der schleichende Tod genannt.
Meine Frage, ob man
im Traum sterben konnte, war somit wohl beantwortet.
Allein bei dem Gedanken,
so eine Fähigkeit zu haben, stellten sich meine Nackenhärchen auf.
Niemand sollte in
der Lage sein, jemanden im Schlaf zu töten. Wirklich niemand!
Zum Glück hatte Soul
Iljas Verdacht wiederlegt. Obwohl seine Worte: "Nicht direkt!", auf
die Frage hin, ob ich diese Fähigkeit hätte, wenig überzeugend geklungen
hatten.
"Ah, da bist du
ja.", trällerte plötzlich Natalies Stimme durch die stille Bibliothek. Ihr
Lächeln war übertrieben freundlich, als sie zu dem Sofa mir gegenüber ging und
sich elegant in die Kissen gleiten ließ. "Was liest du da?"
"Ein Buch!",
gab ich als Antwort und versuchte meine Abneigung gegen sie im Zaum zu halten.
"Ah, verstehe.
Weißt du wo Lucien ist?"
"In
Seattle!"
"In Seattle!",
wiederholte sie und schien kurz nachzudenken. "Hat anscheinend viel zu
tun!"
"Scheint so!",
gab ich von mir und steckte meine Nase wieder in das Buch auf meinem Schoß.
Natalie hingegen
wippte mit ihrem Fuß und trommelte mit ihren zu langen Fingernägeln auf der
Holzlehne des Sofas.
Das nervte!
"Sonst noch was,
Natalie?", fragte ich, als ich dieses Geklimpere nicht mehr aushalten
konnte.
"Wenn du schon
fragst. Na ja, Mia, wir hatten gestern keinen sehr guten Start. Ich kann ja
verstehen, dass du nicht begeistert warst, als du mich gesehen hast. Und ich
hab Lucien auch schon dafür gescholten, dass er dir nicht erzählt hat, dass ich
komme. Na ja, ich dachte mir, wir fangen noch mal von Vorne an. Quatschen ein
bisschen, so von Frau zu Frau."
"Von Frau zu
Frau?!", wiederholte ich skeptisch.
"Ja. Ich habe
gestern noch mit Lucien gesprochen und er meinte es würde dir gut tun, wenn du
mal jemanden zum Reden hättest."
Mein Körper
verkrampfte sich leicht bei dem Gedanken, dass Lucien bei ihr war, während ich
völlig hilflos - in Trance versetzt - in meinem Bett lag.
"Zum
Reden?!", stieß ich hervor.
"Ja, zum Reden.
Er meinte, du frisst immer alles so in dich hinein. Und du seist so
eifersüchtig ... auf mich!" Sie schüttelte den Kopf als könne sie dies
nicht verstehen, obwohl ihre Augen vor unterdrückter Freude glitzerten.
"Na ja, jedenfalls, ich habe wirklich lange mit mir gehadert, ob ich es
dir erzählen soll. Ich bin ansonsten wirklich keine Petze musst du wissen, aber
schließlich müssen Frauen doch zusammenhalten, nicht wahr? Also, ich habe ein
Gespräch gehört, zwischen Lucien und Nicolai, und na ja, ich habe natürlich
nicht alles verstanden, war ja reiner Zufall, dass ich gerade anwesend war,
aber Lucien sagte so etwas wie, der Sex mit dir sei so ... anders , und
ich glaubte auch zu hören, sicher bin ich mir da nicht, dass er meinte, er
würde keine Befriedigung finden." Sie machte eine kurze Pause und
beobachtete meine Reaktion. "Und da dachte ich mir, vielleicht sollte ich
dir ein paar Tipps geben. So von alter zu junger Vampirin versteht sich."
Während mein Griff
um die Buchseiten immer stärker wurde, ließ ich meinen Atem langsam entweichen.
Reiß dich zusammen, ermahnte ich mich. Reiß dich einfach zusammen!
"Auf jeden
Fall", fuhr sie fort. "da ich Lucien schon länger kenne als du und
wahrscheinlich schon öfter mit ihm zusammen war, dachte ich mir, ich bin
mal nett und verrate dir so seine Lieblingssachen ."
In meinem Hals
bildete sich ein dicker Kloß und meine Brust wurde mir eng, dennoch war meine
Stimme laut, denn mein Blut kochte. "Falls du versuchst, mich wütend zu machen,
dann hast du das geschafft!", gab ich zu und funkelte sie bedrohlich an.
"Und nur so, von Frau zu Frau, sage ich dir, steck dir deine Ratschläge
sonst wo hin!"
"Mia, du musst
doch nicht gleich böse werden. Ich meine es doch nur gut mit dir. Du weißt doch
was passiert, wenn so ein mächtiger Vampir wie Lucien seine Instinkte nicht
befriedigt. Vampire sind schließlich nicht bekannt für Monogamie, wie du ja
wissen wirst. Aber du bist ja noch
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