Mia - Gefangene des Schicksals (Buch 2) (German Edition)
ich dir diese Information."
Ich nickte Asron knapp
zu. Meine Gedanken überschlugen sich gerade und es war nicht einfach, auf zwei
Ebenen zu denken, um ihm nicht alles in meinem Kopf preiszugeben.
Ein leiser Pfiff
ertönte vom Eingang der Gasse.
"Du musst
gehen!" ,sagte Asron nachdrücklich in meinem Kopf.
Ich starrte ihn an.
Ich hatte noch so viele Fragen, wollte ihn noch nicht gehen lassen. "Bist
du auch auf dem Fest?"
"Ja! Jetzt
geh! Schnell!" Er
zog mich ein letztes Mal in die Arme, nahm mir Becher und Tüte ab, und ging
damit in die Dunkelheit.
Max Gesichtsausdruck
war angespannt und nervös, seine Stimme und Haltung jedoch locker. "He,
hast du endlich fertig gegessen? Es wird kalt, wir sollten abhauen !"
Die Betonung des letzten Wortes signalisierte mir, dass irgendwo ein Beobachter
von Elia in der Nähe war.
"Ich bin halt
ein Genießer und kein Schluckspecht!", entgegnete ich so gelassen wie
möglich.
Der Weg zum Auto kam
mir ewig lang vor. Mühsam unterdrückte ich den Drang, mich nach möglichen
Spitzeln umzusehen, genauso wie ich die chaotischen Gefühle unterdrückte, die
drohten meinen Verstand einzunehmen.
"Lass uns zum
Auto gehen!"
Ich nickte ihm zu,
während ich mich auf meine Schritte konzentrierte. Mein Körper stand unter
Spannung, genauso wie meine Gedanken.
Denn meine
Erinnerungen drängten sich in mein Bewusstsein, begleitet von Kopfschmerzen,
die in meinen Schläfen pochten.
Endlich das Auto
erreicht, ließ ich mich ermattet in den Sitz sinken. Auf dem ganzen Heimweg
sprachen wir kein Wort. Wie hypnotisiert starrte ich auf die Straße, bis der
Wagen zum stehen kam, Max mir die Tür aufhielt und ich schweigend ausstieg.
Meine Füße trugen
mich einfach durch das unterirdische Gangsystem, bis ins Haus, wo ich die
Treppe nach oben stieg, Ian ignorierte und in mein Zimmer trat.
Ich dankte allen
möglichen Göttern dafür, dass mich Elia nicht zu sich rief und ließ mich aufs
Bett fallen, nicht mehr länger im Stande, die Vergangenheit auszusperren.
5
Die letzten Tage hatte
ich wie in einer Art Trance verbrachte. Einem Zustand, in dem ich versuchte,
die Gegenwart zu leben und die Vergangenheit zu begraben. Doch Asrons Besuch
hatte mich aus meiner Bahn geworfen. Mein dicker emotionsloser Panzer hatte Risse
bekommen. Und alles schien mir schwerer zu fallen, war schwerer zu ertragen.
Und das war nicht
gut. Gar nicht gut!
Die Vorbereitungen
zum Fest waren abgeschlossen. Der riesige Ballsaal im Nebengebäude, der
sicherlich über 500 Gäste fassen konnte, war mit Blumen und Dekorationsmaterial
geschmückt, die Wachen am Gelände waren verdoppelt worden und Ian stand nun Tag
und Nacht vor meiner Tür.
Elia ließ mich
keinen Schritt mehr alleine tun. War er ursprünglich schon immer leicht
gereizt, umgab ihn nun auch noch eine Nervosität, die den Tyrannen in ihm noch
mehr zum Vorschein brachte. Meine Ausflüge in die Stadt waren somit auch
gestrichen.
"Wenn du
dennoch gehst", hatte Elia gallespuckend verkündet. "wird ein anderer
dafür bezahlen.
Wie ich ihn dafür
hasste!
"Madam?",
ertönte Williams leise Stimme aus Richtung Tür. "Die ersten Gäste treffen
bereits ein. Sie sollten sich nun ankleiden."
Ich löste meinen
starren Blick, den ich durch das Fenster in die trostlose Dunkelheit warf, und
nickte William, der in der Tür stand und mich besorgt musterte, zu.
Es war also an der
Zeit, gute Miene zum bösen Spiel zu machen. Das Unbehagen, das mich schon seit
Tagen verfolgte, wurde stärker. Nicht nur, dass es mir ein Gräuel war, neben
Elia vor all diese Leute zu treten. Dieses Fest barg laut Asron auch noch die
Gefahr, entdeckt zu werden. Und ich war allein, unbewaffnet und aufgeprezelt,
in einem Kleid, indem ich nicht kämpfen, sondern nur einen kleinen Schritt vor
den anderen machen konnte.
Oh ja, die Jungs
würden versuchen mir zu helfen, und Elia würde wahrscheinlich nicht zulassen,
dass man mich ihm wegnahm. Aber was konnten Vampire ausrichten, gegen einen
unbekannten Gegner. Einen Gegner, der über viel Macht und Wissen verfügen
musste, wenn ihn nicht einmal die Schwarzen Krieger aufspüren konnten und der
mich damals sogar im Orden der Wächter, der eigentlich für alle Uneingeladenen
unauffindbar war, gefunden hatte?
"Ja danke Will.",
brachte ich trotz meiner düsteren Gedanken hervor. "Schick bitte Petsy,
damit sie mir mit dem Kleid behilflich ist."
"Sehr wohl,
Madam!" William zwang seinen steifen Rücken dazu, sich noch tiefer zu
neigen. Der Anblick bereitete
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