Mia - Gefangene des Schicksals (Buch 2) (German Edition)
dass er seine eigenen Wachleute mitgebracht hat."
Max wusste nicht
warum, aber bei diesen Worten verspürte ich eine große Erleichterung. Falls es
heute brenzlig werden sollte, hatte ich also Männer, die auf meiner Seite
waren.
"Danke."
Nun setzte ich ein schelmisches Lächeln auf. "Ach übrigens, du siehst gut
aus in einem Anzug. Aber…" ich betrachtete ihn erneut. "Da fehlt doch
was!"
Max legte seine
Stirn in Falten.
"Tada!" Ich
hielt ihm meine andere Hand, in der die Krawatte baumelte, die ich für ihn
besorgt hatte, vor die Nase.
"Ach Mia. Ich
hasse diese Dinger!" Sein Gesichtsausdruck verriet, dass er die Wahrheit
sprach.
Ich schmunzelte.
"Ich weiß. Aber auch ich hasse Kleider und doch trage ich eins."
Ich legte ihm die
Krawatte um den Hals und knüpfte einen doppelten Knoten. Als ich sie zuzog,
damit sie perfekt saß, murrte er. "Nicht so eng, willst du mich erwürgen?"
"He, Schönheit
muss leiden, hat dir das noch nie jemand gesagt?"
Ich ließ etwas
Abstand zu seinem Hals, rückte sie zurecht und knüpfte sein Jackett darüber zu.
"Perfekt!"
Er blickte sich
schnell um und drückte mir einen Kuss auf die Wange. "Danke. Sie ist
wirklich…"
"Unbequem?",
beendete ich seinen Satz.
Seine Mundwinkel
zuckten und kleine Grübchen bildeten sich auf seinen Wangen. "Ja, das
trifft es so ziemlich."
"Nichts zu
danken. Wir sehen uns dann später."
"Mia?"
"Ja."
Sein Blick suchte
meine Augen. "Wenn du etwas brauchst, ich bin die ganze Nacht hier."
Ein Versprechen lag in seiner Stimme und wieder einmal erinnerte er mich daran,
dass ich nicht völlig alleine auf der Welt war.
Zwei Diener waren
vor der großen Flügeltür postiert, hinter der leise Musik und Stimmengemurmel
zu vernehmen war. Bei meinem Näherkommen öffneten sie die Tür unaufgefordert
und ich holte ein letztes Mal tief Atem, bevor ich den riesigen Saal betrat.
Eine Welle von
Energie schwappte mir entgegen. So viele mächtige Vampire in einem Raum hatte
ich noch nicht erlebt. Die Macht, die sie ausstrahlten, ließ meine Haut
kribbeln und versetzte meinen Magen in einen flauen Zustand. Ich musste meinen
Körper dazu zwingen, seine lockere Haltung und einen gleichmäßigen Schritt
beizubehalten.
Mein Blick glitt,
äußerlich unbeeindruckt, über die Menge. Die meisten Leute standen in kleineren
Grüppchen zusammen, unterhielten sich und nippten dabei an Gläsern mit teurem
Alkohol. Manche tanzten auch, während andere gelangweilt herumstanden und den
Rummel begutachteten.
Bei meinem Eintreten
drehten sich einige Köpfe in meine Richtung. Ich nickte dann und wann höflich
und bahnte mir einen Weg zum anderen Ende des Raumes, wo weniger Leute standen
und ich mehr Platz zum Atmen hatte.
Obwohl ich nach
außen hin völlig ruhig wirkte, war ich innerlich angespannt. Instinktiv nahm
ich jede Bewegung und jede Person wahr, und analysierte das Gesehene sofort.
Asron hatte ich noch
nicht entdeckt und auch wenn er seine Energie nicht verschleierte, war sie, bei
der ganzen Macht die die Luft schwängerte, wohl nicht auszumachen.
"Ah Mia.",
ertönte Elias Stimme.
Verdammt! Ich hatte
gehofft, noch etwas mehr Zeit zu haben, um den Stand der Dinge zu prüfen, bevor
Elia meine ganze Aufmerksamkeit forderte.
Ich setzte wie immer
ein bezauberndes Lächeln auf und ging auf ihn zu. "Elia, da bist du
ja!" Meine Stimme war verführerisch und süß.
Die Männer, mit
denen er sich gerade unterhalten hatte, musterten mich von oben bis unten, und
anscheinend gefiel ihnen, was sie sahen.
"Du siehst wie
immer zauberhaft aus, meine Liebe." Er legte seine patschige Hand um meine
Taille, zog mich eng an sich und drückte mir einen Kuss auf die Wange.
Wie ich es hasste!
Mein Lächeln
verrutschte jedoch keine Sekunde. Ich konnte stolz auf mich sein, denn der
Ekelfaktor war gerade sehr groß. "Danke!"
"Darf ich euch
Mia vorstellen. Mia, das sind alte Freunde von mir."
"Es freut mich
außerordentlich ihre Bekanntschaft zu machen.", sagte der Mann mit dem strohblonden
Haar und nahm meine Hand und küsste diese. "Und wie Elia schon sagte, sie
sehen zauberhaft aus."
Die anderen beiden
Männer taten es ihm gleich.
Normalerweise hatte
ich nichts gegen Handküsste, denn es gehörte zum gehobenen Anstand, dass man
sich dabei nicht berührte.
Doch diese alten
Freunde, pressten ihre Lippen dermaßen aufdringlich auf meine Haut, dass es
mich fast wunderte, kein Schmatzgeräusch zu vernehmen, als sie diese, nach viel
zu langer Zeit, wieder lösten.
Wenn das heute
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