Mia - Gefangene des Schicksals (Buch 2) (German Edition)
er
verhindern, dass sie die Welt zerstörten. "Doch ich werde nicht länger
hier sitzen und hoffen, dass du die richtige Entscheidung triffst. Ich bin es
leid zu warten, Mia. Ich kann es nicht mehr ertragen!"
"Ich liebe ihn
wie einen Freund, einen Bruder, Lucien … nicht wie dich!", flüsterte ich.
"Bist du dir da
so sicher?" Nun drehte er sich um und sein Anblick ließ mich nach hinten
taumeln. "Hast du dich nicht insgeheim immer gefragt, wer dich glücklicher
machen könnte? Der Wächter, der sein Leben für dich fast geopfert hat und dir
immer wieder seine Liebe gesteht? Oder der Schwarze Krieger, der König der
Vampire, der eine mangelnde Selbstbeherrschung hat und das Böse in sich birgt?
Der Ausrastet, wenn er dich mit anderen Männern sieht und dich am liebsten
einsperren würde, um dich mit niemand teilen zu müssen! Ich habe es dir von
Anfang an gesagt, Mia. Ich war ehrlich zu dir, ich habe dir gesagt, dass ich
ein dominanter, besitzergreifender und herrschsüchtiger Mann bin, ich habe dir
gesagt, dass ich dich wahrscheinlich nicht glücklich machen kann! Aber du, du glaubtest mir nicht und jetzt hast du mir den Himmel gezeigt, um mich wieder in
den Abgrund zu stoßen!"
Seine Atmung ging
keuchend. Seine Augen waren nun völlig schwarz und in ihnen war dieser goldene
Streifen aufgetaucht, der zeigte, dass seine uralten, animalischen Instinkte,
die Oberhand erlangt hatten.
Ich hatte Lucien
schon oft wütend erlebt, aber das hier war anders. Seine unbändige Wut trat zum
Vorschein und die Wände schienen sich unter den Wogen seiner Macht nach außen
zu wölben. Das erste Mal spürte ich diese Macht, die in seinem Inneren
pulsierte, wie ein eigenständiges Lebewesen, denn das erste Mal war sie gegen mich
gerichtet, hielt mich gefangen wie ein kleines Insekt unter einem Glas.
Und das erste Mal
hatte ich Angst. Angst, vor dem Mann, den ich glaubte zu lieben.
"Lucien, es tut
mir leid!", flehte ich.
"Ich habe dich
gebeten zu bleiben, dich auf Knien angefleht! Doch du fliehst aus meinen Händen,
um zu ihm zu gehen. Und nun wagst du es, vor mich zu treten. Mit seinem Gestank
auf deinem Körper und dich zu entschuldigen!" Seine Stimme schwoll bei
jedem Wort und sein Blick, der unbarmherzig in meine Augen starrte, verursachte
Schmerzen.
"Aber,…"
"Nein, Mia! Es
gibt kein Aber. Du hast mir vorgeworfen meine Geheimnisse stünden zwischen uns,
aber das ist nicht wahr! Das Einzige was zwischen uns steht bist du! Du und
dein mangelnder Selbsterhaltungstrieb. Wie verdammt nochmal soll ich für deine
Sicherheit sorgen, wenn du dich immer wieder in Gefahr bringst? Wie verdammt
nochmal soll ich damit umgehen, dass du mein Flehen ignorierst und zu dem Mann
flüchtest, dem ein Teil deines Herzens gehört? Wie???" Sein letztes Wort
hallte durch die leere Halle und traf mit solcher Wut und Verzweiflung auf
meinen Körper, dass ich rückwärts zu Boden ging.
"Aber ..."
"Nein, Mia. Ich
kann das nicht mehr mit ansehen!"
"Lucien
..."
"Nein!",
brüllte er. "Geh mir aus den Augen! Verschwinde!"
Sein Schrei hallte
von den Wänden, ließ den Boden erbeben, als eine erneute Woge seiner Emotionen mir
die Luft nahm und seine Energie, die unaufhörlich gegen meinen Körper drückte, einen
Schwindel verursachte, den ich nicht unter Kontrolle bringen konnte, und der
mich schließlich in die Bewusstlosigkeit schickte.
28
Ich keuchte und
registrierte nur unterbewusst, dass ich hochgehoben wurde. Luciens Worte
wiederholten sich in meinem Kopf und lähmten mich, wie ein Gift, das langsam das
Herz zum Stillstand brachte.
Mein Kopf wurde auf
ein Kissen gebettet und mein Körper eingehüllt.
Das war kein Streit
gewesen, der auf eine Versöhnung hoffen konnte, das war Abschied. Ein Abschied,
der einem Ende glich, und doch schien kein Ende in Sicht, denn dies war der Anfang.
Ein Anfang von unbeschreiblichen Seelenqualen. Und dieser Anfang, machte seinen
Beginn mit einer leeren, gefühllosen Hülle, die langsam wieder zu sich kam. Und
desto klarer die Umgebung wurde, desto schneller füllte sich die Leere mit
Schmerz. Einem unbeschreiblichen Schmerz, der von innen gegen den Körper zu
drücken schien und das ganze Sein, in pure Qual verwandelte.
"Mia, du musst
etwas essen!" Lena saß an dem Bett, indem ich nun, ich weiß nicht seit wie
vielen Tagen, lag.
Ich schüttelte nur
den Kopf und drehte mich um, damit ich nicht länger ihr verzweifeltes Gesicht
sehen musste.
Sie seufzte, und der
Geruch ihrer Tränen drehte mir fast den
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