Mia - Gefangene des Schicksals (Buch 2) (German Edition)
Geschichte schon einmal berichtet. Mir gesagt, dass es ihm mit
den Jahren - mit dem stärker werden meines Geistes -,immer schwerer gefallen
ist, den Zauber aufrecht zu erhalten, und ihm schließlich nichts anderes übrig
blieb, als mich zu sich zu holen, um mich in den Schutz des Ordens zu bringen,
in der Hoffnung, dass ich mich dort verstecken könnte.
"Das was dann
folgte, kennst du ja.", flüsterte er. "Sie haben dich gefunden, und
wir waren nicht in der Lage dich zu schützen."
"Also warst
nicht du es, der meine Gefangennahme arrangiert hatte?"
Er fuhr herum und
ich sah das Entsetzen, das meine Frage in ihm auslöste. "Nein!",
stieß er hervor. "Ich habe viele Fehler gemacht, aber auch wenn mein Hass
auf deinen Vater groß war, hatte ich nie einen Gräuel gegen dich! Nie wollte
ich dir etwas böses, dass musst du mir glauben!"
Ich nickte nur
schwach. Meine Gedanken überschlugen sich und versuchten das Gesagte zu
verarbeiten.
"Als du dann
bei uns warst, und ich dich kennen lernte, sah ich die Stärke in dir und das
war der Zeitpunkt, wo ich deiner Mutter, und unserer Prophezeiung, Glauben
schenkte!"
"Welcher
Prophezeiung?"
"Die Eine wird
kommen, die Auserwählte, sie ist der Schatten zwischen Licht und Dunkelheit,
die Verbindung zwischen Sonne und Mond, sie birgt das Gleichgewicht zwischen
Gut und Böse. Ihr Weg, gezeichnet durch Schmerz, ihre Pfade gepflastert mit
Liebe, ihre Schritte verstreuen Zuneigung und ihr Handeln verteilt Mitgefühl.
Sie wird richten ohne zu hassen und strafen ohne zu töten!"
Seine Worte waren
mit Ehrfurcht gesprochen und seine Stimme vermittelte die Wichtigkeit, die er
verspürte.
Doch ich konnte
keine Prophezeiungen mehr hören, ich konnte nichts mehr über Schicksal hören,
all das hatte mir bis jetzt nur Schmerz gebracht und mich weiter ins Unglück
gestürzt.
"Warum hast du
mich gerufen?", fragte ich nun die Frage, wegen der ich eigentlich hier
war.
Er starrte auf sein
Glas, aus dem er noch keinen einzigen Schluck genommen hatte. "Mir wurde
klar, dass ich dich nicht beschützen kann. Dass keiner von uns dich beschützen
kann. Doch Lucien ... Damals, als du mir von ihm erzähltest, als du sagtest, er
habe dein Leben gerettet, wusste ich, dass du zu ihm gehörst. Und genauso
wusste ich, dass er dich finden würde, sobald du den Orden verlässt!"
"Aber..."
Ich wollte so vieles fragen, doch ich fand keine Worte, und so fuhr Darien
fort.
"Ich glaubte,
dass er der einzige ist, der im Stande wäre, dich zu schützen, Mia. Dein
Seelengefährte!"
Mir blieb der Mund
offen. Woher wusste Darien, dass Lucien mein Seelengefährte war.
"Doch
anscheinend hatte ich mich wieder geirrt! Als Gabe sagte, dass du verschwunden
bist, legte ich erneut einen Zauber über dich."
"Aber ich habe
einen Zauber über mich gelegt!", gab ich zurück.
"Deine Stärke
liegt nicht in der Magie, Mia." Sein Tonfall klang fast wie früher -
tadelnd, und doch mit einer Spur Stolz -, doch seine nächsten Worte machten die
Erinnerung zunichte. "Niemand konnte dich finden, außer Lucien, und mit
ihm, dein Feind!"
"Wer ist mein
Feind?"
"Was ich dir
jetzt sage, hat nicht viel Zeit, denn es ist mir nicht gestattet, darüber zu
reden!", kaum hatte er dies ausgesprochen, spannte sich sein Körper an, als
hätte er Schmerzen.
"Im Grunde,
geht es hier nicht um dich! Es geht um die Herrschaft! Er will König
sein. Wenn das geschieht, dann wird die Welt ins Dunkel fallen! Krieg und
Verwüstung wohin man auch blickt, und keiner wird in der Lage sein, diesem Einhalt
zu gebieten!"
Schrecken überkam
mich. Wenn die Vampire, ihrer Natur folgen würden, dann würde nicht nur die
Menschheit in Gefahr sein, sondern jede Form der Existenz wäre bedroht.
"Aber was hab
ich mit dieser Sache zu tun? Von wem sprichst du?"
Plötzlich schien er
sich nur mit Mühe auf den Beinen zu halten, stütze sich mit einer Hand auf den
massiven Schreibtisch und umklammerte mit der anderen das Glas in seiner Hand.
"Darien!",
stieß ich hervor und war hin und hergerissen zwischen dem Drang zu ihm zu eilen
und dort zu bleiben, wo ich war - in sicherem Abstand.
"Bleib...",
krächzet er, räusperte sich und versuchte wieder gerade zu stehen. "Hör
mir zu!" Wieder zuckte sein Körper unter Schmerzen. Sein haltsuchender
Griff auf der Tischblatte wurde stärker. Seine Knie sackten leicht ein. Sein
Körper begann zu zittern, während sich sein Gesicht vor Schmerz verzerrte.
"Luciens Entscheidung hat das Gleichgewicht gestört und das Schicksal
Weitere Kostenlose Bücher