Mia - Gefangene des Schicksals (Buch 2) (German Edition)
du
bannst!"
Ich konnte ihn nur
anstarren. Entsetzt, erschrocken, verwirrt, ... Luciens Entscheidung
forderte ein Opfer, und du bist der Preis den er zu zahlen hat. Soul hatte
die Wahrheit gesagt. Doch diese Wahrheit nun von Lucien zu hören, ...
schmerzte!
"Es tut mir
leid, Mia. Damals begriff ich nicht, was das zu bedeuten hatte. Ich war blind,
verstehst du? Ich willigte ein, denn jeder Preis schien mir angemessen. Hätte
ich gewusst, was es mich nun kostet, hätte ich dem niemals zugestimmt!"
Sein Blick lag
flehend auf mir, und ich wusste, dass ich ihm hätte sagen sollen, dass ihn
keine Schuld traf, dass er nicht wissen konnte, wie sich alles entwickeln
würde, doch ich konnte nicht. Denn in meinem Kopf war nur eine Frage: "Was
ist der Preis? Was wird es mich kosten?"
Lange sahen wir uns
an. Jeder in schrecklichen Gedanken versunken, in schrecklichen
Zukunftsvisionen, die keiner in Worte fassen wollte.
Bis er schließlich
flüsterte: "Ich weiß es nicht!"
Die Verzweiflung in
seiner Stimme spiegelte meine eigene wieder. Denn auch wenn ich nicht wusste,
was der Preis war, kannte ich doch das Ziel.
Seelenfrieden! Und
laut Soul, misst sich der Preis an dem Ziel.
Was würde
Seelenfrieden also kosten? Ein Leben? Zwei Leben?
Hatte ich nicht
schon genug bezahlt? Wurde mir nicht schon genug genommen? Mutter, Vater, Rosa,
Darien, ... mein Leben, meine Vergangenheit ... musste ich nun auch noch mit
der Zukunft bezahlen?
"Damals",
unterbrach Lucien meine Gedanken. "als ich dich zum ersten Mal sah, wusste
ich, dass die Prophezeiung begonnen hatte. Doch ich wollte ihr entgehen, also
ließ ich dich ziehen. Ich dachte mir, wenn ich dir den Rücken zukehre, kehre
ich auch dem Schicksal den Rücken zu."
"Die Deadwalker
haben mich geschnappt.", flüsterte ich, und versuchte meine Erinnerung
nicht in meine Gefühle zu lassen. Dennoch klangen meine Worte fast anklagend.
Lucien blickte zu
Boden. "Ich weiß.", gab er erstickt von sich. "Wieder habe ich
einen Fehler begangen. Wieder hast du dafür bezahlt!" Er strich sich
durchs Haar. "Das alles wurde mir erst bewusst, als du wieder nach London
kamst. Ich versuchte dir fern zu bleiben. Wollte dich nur im Auge behalten, falls
du in Schwierigkeiten gerätst. Doch du schienst Schwierigkeiten wie ein Magnet
anzuziehen. Noch dazu hattest du es dir in den Kopf gesetzt, Deadwalker zu
jagen!" Wieder ein Kopfschütteln. "Mir blieb nichts anderes übrig,
als dich zu uns zu nehmen. Du schienst nirgendwo sicher. Als du uns dann deine
Geschichte erzählt hast, schien die Vergangenheit über mir einzustürzen. Denn
alles wies auf diese Prophezeiung hin. Eine Prophezeiung, von der dein Vater
schon immer gesprochen hatte, und von der ich wusste, dass sie zum Teil mit mir
zu tun hatte.
Anfangs dachte ich, wenn
ich dich fernhalte, wegstoße, wenn du mich für unausstehlich hältst, dann könnte
ich dem Schicksal noch einmal entgehen. Doch ich musste bald einsehen, dass ich nicht im Stande war, dir fern zu bleiben! Dass ich nicht stark genug
war, dir zu wiederstehen, und dass du, trotz meiner ablehnenden Haltung, mir
dennoch dein Herz öffnetest. Also blieb mir nichts anderes übrig, als dich fortzuschicken.
Du hattest schon mit so vielem bezahlt! Ich wollte nicht, dass du noch mehr
geben musstest!"
Nur langsam schien
alles in mein Bewusstsein zu sickern und viele Fragen zu beantworten, um noch
mehr davon aufzubringen. "Wusstest du denn, wer hinter mir her war?"
"Nein!",
sagte er prompt. "Doch ich dachte mir, dass das Schicksal wohl viele Wege
und Möglichkeiten hat, um in Erfüllung zu gehen. Deshalb sah ich die einzige
Möglichkeit, dem ein Ende zu setzen, im Auffinden meines Bruders. Also begann
ich Yunus zu suchen, wollte ihn um Vergebung bitten, doch ich konnte ihn nicht
finden . Ich weiß nicht wo er ist! "
"Du hast ihn
verbannt!"
"Bis meine
zweite Hälfte mir nicht nur ihre Seele, sondern auch ihr Herz öffnet!",
flüsterte er. "Erinnerst du dich an den Moment in Seattle, wo du mir deine
Liebe gestanden hast!" Ich nickte schwach. "Das war der Augenblick
indem ich spürte, dass Yunus zurückgekehrt war."
"Du sagtest: Du
kennst keine Liebe!", wisperte ich den Tränen nahe.
"Eine Lüge, in
der Hoffnung dich zu schützen. Ich würde alles tun, um dich zu schützen, Mia."
Ich spürte die Kraft die er aufbrachte, um seine Emotionen zu verdrängen, doch
niemals würde sie ausreichen, um sie vor mir zu verbergen. "Ich wollte
dich in den Orden schicken, da dieser von einem Bann geschützt,
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