Mia - Gefangene des Schicksals (Buch 2) (German Edition)
abgeschottet, bis die anderen zurück sind."
"Dann geh ich
durch den Tunnel."
"Hat Lucien
versperrt, damit..."
"Ich nicht raus
kann!", beendete ich seinen Satz.
Tate nickte
zögerlich, während ich meinen ermatteten Körper auf einen Stuhl pflanzte. Na
super. Eingeschlossen. Abgeschottet. Gefangen.
"Nimm es ihm
nicht übel! Deine Sicherheit hat oberste Priorität!"
"Nein, Tate!
Oberste Priorität ist, dieser Katastrophe ein Ende zu setzten!
"Wenn man der
Prophezeiung Glauben schenkt, dann liegt die Hoffnung in dir."
"Wenn man der
Prophezeiung Glauben schenkt, dann muss ich Yunus finden!", korrigierte
ich ihn und ignorierte seinen etwas verwunderten Blick. "Doch wie soll ich
das bitte anstellen, wenn ich hier nicht raus kann? Ich glaub kaum, dass er
sich bei uns im Keller versteckt!"
Während Tate sich in
Schweigen hüllte, ließ ich meinen Kopf in den Nacken fallen und schloss die
Augen. Es hieß also warten. Warten bis die anderen zurückkamen - hoffentlich
alle und das noch unverletzt. Warten bis ich hier raus kam. Warten bis... ja
was? Ich Yunus finde? Wo sollte ich denn suchen?
Tate schwafelte
etwas von Verstärkung, doch ich triftete immer weiter in meine Gedanken ab, bis
mich schließlich die Müdigkeit übermannte und mich in den Schlaf zog.
"Habt ihr die
Wächter verständigt?", drang Luciens Stimme in mein Bewusstsein.
"Erledigt!",
antwortete Tate. Gabe wird uns informieren, wenn sie etwas herausfinden."
"Ist die
Patrouille schon zurück?"
"Müsste jeden
Moment kommen!"
Blinzelnd schlug ich
die Augen auf, und als wäre ich in einem verdammten Alptraum, erblickte ich
Natalie, die hinter Lucien stand. Und als wäre ihr Anblick noch nicht genug,
schien ihr Ausdruck zu sagen: Alle begeben sich in Gefahr, und du hältst hier
ein Nickerchen!
Als hätte Lucien die
Spannung zwischen dieser Frau und mir gespürt, meinte er: "Sie hat
Informationen und wird uns helfen!"
Tate tippte
geschäftig in die Tasten, während erneut die Tür aufglitt, und Aeron, gefolgt
von Nicolai und Logan in den Raum trat.
"Die Situation
gerät außer Kontrolle!", begann Aeron ohne Umschweife. "Die Vampire
sind nervös, die Deadwalker werden dreister und greifen jetzt schon
Menschengruppen an! Und nicht nur das, sie vergreifen sich auch an
Kindern!"
Ein Schrei trat aus
meiner Kehle, bevor ich meine Hände über meinen Mund legen konnte.
Ich sah, wie Luciens
Blick, voller Schmerz, zu Boden ging, bevor er kurz die Augen schloss.
Schließlich nickte
er und wandte sich an Natalie. "Was hast du herausgefunden?"
"Einige Immobilien
haben einen Käufer gefunden. Große Immobilien! Eine Fabrik im Süden und zwei
Kasernen im Westen. Beide würden sich dafür eignen, Deadwalker zu verstecken.
Nirgendwo scheint ein Name auf. Es wurde anscheinend bar bezahlt. Keine
Zwischenbank. Kein Transfer."
"Das könnte
eine Spur sein! Tate, gib die Koordinaten ein und überprüfe diese Angaben
nochmals!"
"Bin dabei!"
"Hast du schon
gegessen?", fragte Lucien an Natalie.
"Bevor ich
herkam!"
"Gut, ich will
dass du hier bleibst und zusammen mit Lena und Mia im Internet nach weiteren
seltsamen Vorfällen suchst, die sich in den letzten Monaten hier in London
abgespielt haben."
Mir blieb die Spucke
weck, genauso wie Natalie. Uns beiden stand der Mund offen, als sich unsere
Blicke begegneten. Keine war über diese Aufgabe erfreut, wie es schien.
"Wir müssen
herausfinden wo Marian sich aufhält.", fuhr Lucien fort. "Da
Teleportation nicht zu seinen Fähigkeiten gehört, muss er irgendwo in der Nähe
sein! Nicolai, hast du mit Iljas gesprochen?"
Dieser nickte.
"In Chicago ist alles ruhig, und in New York ist die Lage nicht schlimmer
als zuvor. Ich habe auch andere Anwesen kontaktiert. Marian scheint sich
vorerst nur auf London zu konzentrieren!"
"Wenigstens
einmal gute Neuigkeiten!", sagte Lucien, obwohl sein Ausdruck nicht gerade
erleichtert wirkte.
Erst jetzt fiel mir
auf, dass er mehr Farbe im Gesicht hatte, was mich, angesichts des Vorfalls vor
wenigen Stunden, beruhigte. Alles in allem, schien er sich wieder unter
Kontrolle zu haben - vorerst.
"Ach du
scheiße!", kam es plötzlich von Tate, dessen Blick auf seine Monitore
gerichtet war. "Wir kriegen Besuch!"
Augenblicklich waren
alle in Alarmbereitschaft und bevor ich wusste was geschehen war, stand Lucien
neben Tate, warf einen Blick auf den Überwachungsbildschirm, stieß einen Fluch
aus und war zusammen mit Nicolai verschwunden.
"Was ist
los?" Ich eilte um den Schreibtisch herum,
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