Mia - Gefangene des Schicksals (Buch 2) (German Edition)
Krieg ziehen, und für das kämpfen, von dem wir beide glauben,
dass es wert ist, dafür zu sterben?
"Nein, nein,
neieiein...", schrie ich voller Verzweiflung, ließ mich auf die Knie
nieder und hämmerte mit meinen Fäusten auf die feuchte Erde.
Ich war es nicht
wert, dass man für mich kämpfte! Ich war es nicht wert, dass man für mich
starb!
Wie viel schlimmer
konnte das alles noch werden! Wie viele Personen würde diese dumme
Prophezeiung, mein dummes Schicksal, noch mit in das Verderben reißen!
"Hoffnung
bringt jene, die die Hoffnungslosigkeit kennt." , drang die leise Stimme zu mir
durch.
Verwirrt blickte ich
mich um, wischte meine Tränen weg und stellte fest, dass ich allein war. Das
Anwesen war in Stille gehüllt, eine Stille, die die ganze Welt zu umfassen
schien. Kein Wind, keine Geräusche, nicht einmal meinen Herzschlag konnte ich
hören.
Ich schien allein
auf dieser Welt ... bis Lucien aus den Schatten trat.
Das Mondlicht ließ
sein schwarzes Haar glänzen, und ich entdeckte silberne und türkise Perlen, die
in einzelnen Strähnen eingeknüpft waren. Es schien auch länger als sonst,
umrahmte sein perfektes Gesicht und brachte seine strahlend blauen Augen zur
Geltung. Sein Blick ruhte auf mir, mit dieser vertrauten Intensität, und doch
schien es, als würde er mich das erste Mal sehen.
"Was auf dieser
Welt, könnte es wert sein, soviel Leid zu ertragen?"
Verwirrt und
erschrocken blickte ich ihn an. Er sah aus wie Lucien, bewegte sich wie er und
hatte auch dieselbe Stimme, ... doch er war es nicht!
"Hoffnung
bringt jene die Hoffnungslosigkeit kennt, und doch bist du zum Scheitern verurteilt!",
flüsterte er und trat näher.
"Yunus.",
murmelte ich. War dies eine von Luciens Erinnerungen? Es fühlte sich nicht wie
eine an. Und es schien ihm auch niemand zu antworten, während sein Blick immer
intensiver wurde und seine Energie, die sich genauso anfühlte wie Luciens, und
dennoch ganz anders war, auf meiner Haut zu prickeln begann.
"Ich sehe sie
in deinen Augen. Die Hoffnung, dem allem ein Ende zu bereiten. Doch lass dir
gesagt sein, es wird ein Ende haben, aber nicht jenes, das du dir wünschst,
denn ich bin nicht gewillt dir zu geben, wonach du suchst!"
"Du musst uns
helfen!", flüsterte ich und war fast überrascht, als ich meine eigene
Stimme hörte. Keine Erinnerung. Vielleicht ein Traum?
"Das Schicksal
offenbart mehrere Wege! Ich habe mich entschieden. Doch mein Weg ist nicht dein
Ziel!"
"Aber Marian
wird alles zerstören!"
Sein Blick wurde
traurig und dennoch lag eine Entschlossenheit darin, die mir Angst machte.
"Manches Leben scheint nicht lebenswert bis der Zeitpunkt zu
sterben..."
Ich hörte seine
Worte nicht mehr. Plötzlich schien wer an dieser Welt zu rütteln. Yunus war
verschwunden, doch seine Worte klangen unheilvoll in meinen Ohren, während ich
blinzelte und helles Licht in meinen Augen brannte.
"Er wird uns
nicht helfen.", flüsterte ich und versuchte mich zu orientieren.
"Von wem
sprichst du?", hörte ich Lena sagen. "Mia, ist alles in Ordnung?
Schläfst du noch?"
Mühsam setzte ich
mich auf. Ein kurzer Rundblick: Kommode, mehrere schwere Sitzmöbel, dunkle
Vorhänge, dunkles Holz. Definitiv der Aufenthaltsraum. "Nein, ich hab nur
... ich bin so müde. Was ist passiert?"
Ihr sorgenvoller
Blick ging an mir vorbei zu Zanuk, der neben Natalie am Fenster stand, wo beide
in die Nacht blickten.
"Hunde pinkeln
gegen die Büsche, das ist passiert!", stieß Natalie hervor und die
Verachtung in ihrer Stimme, sowie in dem Blick, den sie mir zuwarf, sprach
Bände.
"Halte deine
Zunge im Zaum!", knurrte Z, woraufhin sie schweigend das Zimmer verließ.
"Kommst du damit klar?"
"Womit?",
fragte ich und dachte an Yunus. Hatte ich geträumt?
"Dass Natalie
hier im Haus ist?!"
Ich versuchte meine
Gedanken zu ordnen. Wie war ich hierhergekommen? Keiner schien überrascht, dass
ich auf der Couch geschlafen hatte.
"Mia, kommst du
damit klar?"
Ich nickte abwesend.
"Hab momentan andere Sorgen. Obwohl, der Gedanke, ihr ein zweites Mal die
Nase zu brechen, hat schon etwas!"
Ein kurzes Lächeln
huschte über Lenas Gesicht. "Ich glaube nicht, dass sie Ärger macht!"
"Dein Wort in
Gottes Ohr!"
"Lucien hat ihr
gedroht ihr den Mund zu stopfen, wenn sie auch nur ein böses Wort zu dir sagt.",
warf Z ein.
Ich sah ihn
überrascht an. "Wenn er ihr das in Aussicht gestellt hat, dann wird sie
sich nicht lange beherrschen können!"
"Dein Humor
scheint ja keine Grenzen zu kennen!", kam es
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