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Mia - Gefangene des Schicksals (Buch 2) (German Edition)

Mia - Gefangene des Schicksals (Buch 2) (German Edition)

Titel: Mia - Gefangene des Schicksals (Buch 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.S. Stone
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Stunden in denen ich dutzende Tageszeitungen durchforstet und unzählige
Morde analysiert hatte.
    Die Stadtkarte auf
dem großen Tisch war ein Meer von bunten Stecknadeln, die die Tragweite des
Todes, der Einzug in London genommen hatte, in Form eines skurrilen Bildes
darstellte.
    Doch das schlimmste
an den fünf Stunden waren die ständigen Gedanken an Lucien, der irgendwo da
draußen war, und nicht stark genug schien, um gegen denjenigen, den er zu
finden versuchte, anzukommen.
    "Ich brauche
einen Drink!", sagte ich in Lena und Natalies Richtung, bevor ich die
Bibliothek verließ, und durch die Halle zum Gemeinschaftsraum ging, wo ich die
kleine runde Bar ansteuerte.
    Meine Hand zitterte
leicht, als ich das erste Glas füllte und es auf Ex wieder leerte, um es erneut
zu füllen. Der Whisky brannte in meiner Kehle, die von den stummen Tränen, die
ich zwanghaft versuchte zurückzuhalten, immer enger wurde. Doch mein Versuch
schien zwecklos, denn als ich das zweite Glas leerte, schmeckte ich bereits das
Salz auf meinen Lippen.
    Es war nicht nur
Luciens Abwesenheit, die mir zu schaffen machte. Es war diese aufziehende
Leere, die ich seit unserem Streit verspürte. Ich wusste nicht an was es lag.
Ob er sich willentlich zurückgezogen hatte, oder ob er sich dessen gar nicht
bewusst war. Oder ob es an seiner immer fortschreitenden Schwäche lag.
Vielleicht war es auch das Stärker werden seiner instinktgesteuerten Seite, die
unsere Verbindung schwächte. War so etwas möglich?
    "Ist noch ein
Schluck in der Flasche?", ertönte Riccardos Stimme.
    Verstohlen wischte
ich mir über die Wangen und räusperte mich, um meine Stimme zu prüfen.
"Klar doch!"
    Ich nahm ein
weiteres Glas aus dem Regal und füllte es bis zur Hälfte, bevor ich es einfach
auf den Tresen stellte, damit ich mich nicht zu ihm umdrehen musste.
    "Ich muss dich
nicht ansehen, um deine Tränen zu riechen, Mia." Seine Berührung an meiner
Schulter war sanft. "Was bedrückt dich?"
    Ich stieß ein
humorloses Lächeln aus. "Außer dass Leichen die Straße pflastern; der
mächtigste Krieger, dem ich je begegnet bin, an die Herrschaft will; alle, die
mir etwas bedeuten, in Gefahr schweben; jeder..."
    "Hey!" Mit
einer geschickten Bewegung, drehte er mich um. "Du weißt was ich
meine."
    Ich wollte den Blick
abwenden, konnte dieses Etwas von Mitgefühl in seinen Augen nicht ertragen,
doch er nahm einfach mein Gesicht in seine Hände, wischte mit den Daumen über meine
feuchten Wangen und flüsterte: "Es ist Luciens Abwesenheit, nicht
wahr!"
    Erneute Tränen
traten aus meinen Augen. Tränen die seine Frage beantworteten, bevor er mich in
seine Arme zog. "Er ist nicht weg, Mia. Nicht im herkömmlichen Sinne. Er
ist nur nicht da!"
    Wäre ich nicht von
meiner Trauer überwältigt gewesen, hätte ich wahrscheinlich über seine Worte -
die absolut nur blöd klangen - gelacht. Doch ich konnte nicht. Denn seine
Worte, so gut sie auch gemeint waren, so überzeugt er auch von ihnen war, sie
stimmten nicht!
    "Du kannst ihn
anrufen, wenn du möchtest.", versuchte er mich zu trösten. "Oder wir
fragen ihn ob er kurz vorbeischaut."
    Seine Bemühungen
rührten mich, doch: "Es ist nicht nur seine körperliche Abwesenheit, Ric.
Es ist, ich kann es nicht beschreiben, irgendetwas scheint sich verändert zu
haben. Im Inneren."
    Er nickte an meiner
Schulter, während seine Hand tröstend über meinen Rücken strich und ich mich an
seinen Körper lehnte.
    Wir schwiegen eine
Zeit lang und es war angenehm. Keine erdrückende Stille, sondern einfach nur
ein Schweigen, in dem jeder Stärke zu tanken versuchte.
    "Wart ihr in
der Lagerhalle, die ihr unter die Lupe nehmen wolltet?" Ich löste mich aus
seiner Umarmung und leerte erneut mein Glas.
    "Ja.
Fehlanzeige." Ric deutete auf die Flasche. Ich nickte und er schenkte
erneut ein. "Keine Ahnung wo sich Marian versteckt."
    "Aber warum
versteckt er sich überhaupt?", flüsterte ich und obwohl mir der Gedanke
nicht behagte, sprach ich ihn laut aus. "Ich habe ihn gesehen, und er war
definitiv stärker als Lucien. Er hat es nicht nötig zu warten."
    Rics blaue Augen
schienen von Schatten durchwandert. "Ich weiß es nicht. Doch irgendeinen
Grund muss es geben. Vielleicht kommt er gegen uns alle nicht an. Er hat nur
Deadwalker an seiner Seite. Zivilisten, wenn man es so ausdrücken will, die
weder kampferprobt sind, noch sich länger auf etwas konzentrieren können, außer
auf den nächsten Schuss."
    "Möglich.",
murmelte ich. "Ihr geht doch nicht

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