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Mia - Gefangene des Schicksals (Buch 2) (German Edition)

Mia - Gefangene des Schicksals (Buch 2) (German Edition)

Titel: Mia - Gefangene des Schicksals (Buch 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.S. Stone
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auch seine Augen
waren in einem hellen silbergrau.
    Ich fühlte mich
ertappt. "Ja, ich weiß.", murmelte ich leise, versuchte ihm
zuzulächeln und schob meine Ärmel wieder zurück. "Kommt mir nur so seltsam
vor."
    "Ist ja auch
verständlich. Elia hat aus gutem Grund verlangt, dass du es bedeckt hältst. Das
Zeichen des Königs, hätte wahrlich viel Aufmerksamkeit erregt."
    Das Zeichen des
Königs! Wie blöd klang denn das. Für mich war es immer Luciens Zeichen und die Erinnerung
daran, wie ich darauf reagiert hatte, als ich plötzlich bemerkte, dass ich ein
L in einem Halbmond trug, ließ mich schmunzeln.
    "Er hat mich
nicht gefragt, ob ich dieses Mal möchte. Ich war ziemlich sauer und habe ihn
beschimpft. Ich hab ihn sogar geschupst und ihn gefragt, was er sich zum Teufel
dabei gedacht hatte, mich zu brandmarken wie ein Tier."
    Auch Ilja lachte. "Ja,
er hat mir diese Geschichte erzählt. Er hat gesagt, ich zitiere: Iljas, ich
habe noch nie so ein dickköpfiges, stures und aufbrausendes Frauenzimmer
getroffen!"
    Als Iljas, Luciens
Stimme perfekt nachmachte, vermisste ich ihn schmerzlich. Mein Herz schien,
allein bei dem Gedanken an ihn, zuerst auszusetzten um anschließend wie wild
gegen meine Rippen zu schlagen. Überrumpelt von diesem unbekannten Gefühl, rieb
ich mir die Brust.
    Iljas kam näher und
legte mir eine Hand auf die Schulter. "Er wird kommen!", flüsterte
er, bevor er meine Hand nahm. "Es gibt nicht viele, denen Lucien sein Zeichen
gibt. Und soviel ich weiß, bist du die Einzige, die das Mal mit dem Halbmond
trägt."
    Ich blickte auf das pulsierende
Mal zwischen Daumen und Zeigefinger, das nur eine Spur dunkler als meine Haut
war. "Was meinst du damit?" Davon hatte ich zuvor noch nicht gehört.
    "Das L
bedeutet, dass du unter Luciens Schutz stehst. Jeder der sich mit dir einlässt,
hat sich ihm gegenüber zu verantworten. Der Mond bedeutet, dass jeder der dich
mutwillig verletzt, durch den König sterben wird. Es ist sozusagen eine Warnung
an alle, dessen Nichteinhaltung ihr Todesurteil bedeutet."
    Ich sah ihn
erschrocken an. Ich wusste, dass es eine Warnung an alle war und einem
Todesurteil gleichkam. Doch ich hielt das für eine Art Metapher. Leichtfertig
hingesagt, zur Abschreckung, sozusagen. "Du meinst, wenn mich jemand
absichtlich verwundet, dann bedeutet das seinen Tod?"
    "Für
gewöhnlich, ja!"
    "Du machst
Witze, oder?"
    Iljas Augenbrauen
gingen in die Höhe. "Ich bin nicht der Typ für Scherze."
    "Willst du
damit sagen, dass ich ein Zeichen mit mir rumtrage, das jedem sagt: He Leute,
wenn ihr mir etwas antut, dann kommt der König und bringt euch um die
Ecke?"
    "So ist es!"
Seine Stimme war beherrscht und trocken. Ich dagegen war fassungslos.
    Dann kam mir Elia in
den Sinn. Er hatte mich ein Jahr lang schlecht behandelt. Doch bevor ich eine
Frage stellen konnte, verdüsterte sich Iljas Miene und er sagte in scharfem Tonfall:
"Elia hat sein Todesurteil in dem Moment unterzeichnet, als er glaubte,
sein Recht und somit dich einzufordern! Leider muss ich dir sagen, dass dein
Handeln ihm eine Fristverlängerung gebracht hat."
    "Aber, als ich
von dem Raschka erfahren habe, habe ich Luciens Tod im Traum gesehen!",
entgegnete ich.
    "Elia hätte
nicht die kleinste Chance gegen Lucien gehabt. Du kennst Luciens Macht nicht
einmal im Ansatz, vergiss das nie, Mia."
    "Dann habe ich
die falsche Entscheidung getroffen? Ich bin umsonst mit Elia mitgegangen?"
Ich hatte Angst vor Iljas Antwort, obwohl seine Worte mir diese eigentlich
schon geliefert hatten. Doch ich musste es hören. Musste endlich eine Antwort auf
die Frage erhalten, die ich mir ein Jahr lang gestellt hatte.
    "Manchmal
scheint uns das Schicksal Streiche zu spielen. Aber ich bin immer schon der
Meinung, dass alles im Leben einen Sinn ergibt. Wir erkennen diesen jedoch oft
erst im Nachhinein. Vielleicht offenbart uns die Zukunft einmal die Bedeutung
unserer Entscheidungen."
    Ich dachte über
seine Worte nach und wollte schon dagegen reden, doch er stoppte mich mit einer
Handbewegung. "Lass uns jetzt nicht über solche tiefgründigen Sachen
grübeln. Lass uns Essen gehen!" Er führte mich zur Tür. "Kara, Kims
Mutter, ist schon ganz aufgeregt. Sie hat dir drei verschiedene Gerichte
gekocht, weil sie nicht wusste was du gerne magst. Wenn wir uns nicht beeilen,
kriegt sie bestimmt noch einen Herzinfarkt, weil ihr Fleisch zäh und ihr Gemüse
zu weich wird."
    Während Ilja die Tür
in den Flur öffnete und hinaustrat, blieb ich wie erstarrt stehen.

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