Mia - Gefangene des Schicksals (Buch 2) (German Edition)
furchtbar!"
"Ja, das war
ein tiefer Schlag und noch dazu an unserem Ehrentag. Aber wir werden Schuldige
finden und diese werden zur Rechenschaft gezogen werden. Das mindert den
Verlust zwar nicht, aber vielleicht kann man dadurch einen erneuten Zuschlag
verhindern."
Bei dem Gedanken, an
all die Leute, die da waren und die mir etwas bedeuteten, schnürte es mir die
Kehle zu. Ich würde es nicht ertragen, wenn jemand von ihnen zu Schaden
gekommen war. "Ist jemand darunter den ich … kenne?", fragte ich
atemlos und rügte mich im selben Moment für diesen Gedanken. Vampire waren
gestorben. Männer und Frauen, die für jemand anderen vielleicht so viel
Bedeutung hatten, wie die meinen für mich. Und für diejenigen würde der Verlust
genauso schmerzlich sein.
"Schäme dich
nicht für deine Gedanken!" Wieder hatte er alles mit angehört. "Ich
weiß nicht, ob jemand unter den Toten war, der dir nahe stand. Aber da waren
vier Jungs, die in dem ganzen Durcheinander verzweifelt versucht haben, dich zu
finden."
Max, Logan, Chris
und Bruce!
"So haben sie
sich vorgestellt."
Ich sah ihn
hoffnungsvoll an. "Wo sind sie?"
"Bei Lucien,
sie helfen bei der Vernehmung der Verdächtigen."
Kaum hatte er
Luciens Namen ausgesprochen, begann mein Körper erneut seltsam zu reagieren.
Eine Sehnsucht stieg in mir auf und das Mal auf meiner Hand brannte wieder. Es
war, als würde sein Name ein Echo in meiner Seele verursachen. Sich nach ihm
Sehen, beschrieb das Gefühl nicht annähernd.
"Er wird
kommen. Glaub mir."
Ich kannte Iljas
nicht und doch vertraute ich ihm auf eine seltsame Weise. Doch mein Verstand
riet mir, einen Teil Misstrauen zu behalten. Zumindest solange, bis ich diesen
Mann besser kannte.
Ein Schmunzeln
huschte über seine Lippen. "Du wirst mich noch kennen lernen und auch ich
möchte dich kennen lernen. Ob du mir dann dein Vertrauen schenkst, ist deine
Entscheidung."
Ich sah ihn etwas
verärgert an. "Gibt es eine Möglichkeit, dich aus meinen Kopf zu halten?"
"Nein, die gibt
es nicht.", sagte er offen. "Ich würde mich ja dafür entschuldigen,
aber ich halte nichts von leeren Worten. Ich finde deinen Geist sehr
interessant und es freut mich, seit langem wieder in einem so hellen Kopf zu sein."
"Die Freude
ist dann wohl sehr einseitig!" ,
antwortete ich in Gedanken.
Zu meiner
Überraschung lachte er. "Siehst du, ich mag deine Direktheit! Und ich
glaube, auch wenn ich deine Gedanken nicht lesen könnte, würdest du mir deine
Meinung ins Gesicht sagen."
"Ja, kann schon
sein.", sagte ich etwas beschämt, da ich wusste, dass ich viel zu oft,
oder besser gesagt fast immer, sagte, was ich dachte.
Ausgenommen im letzten
Jahr, in dem ich nicht wirklich ich selbst war.
"Ich möchte,
dass du dich bei mir wohl fühlst. Mein Haus ist dein Haus. Du hast alle
Freiheiten. Wenn du etwas möchtest, dann gib einem meiner Bediensteten bescheid
und sie werden dir alles ermöglichen was in ihrer Macht steht. Aber lass uns
später reden. Dann zeig ich dir mein Haus und mein Anwesen. Bis dahin, ruh dich
noch ein wenig aus. In den Kästen findest du Kleidung und dein Bad ist da
drüben. Ich hol dich dann zum Essen."
"Danke für
alles."
"Keine Ursache!
Es freut mich dich hier zu haben."
"Iljas?"
Er hielt an der Tür
inne. "Ja?"
"Wie kommt es,
dass Lucien König ist und ich nichts davon wusste?"
Er sah mich einen
Augenblick lang an, als würde er überlegen wie viel er mir sagen sollte.
"Luciens Geschichte ist so alt wie er selbst und von so mächtigen Schatten
geprägt, dass sie die Welt verdunkeln könnte. Er war nicht immer König. Und
würdest du ihn fragen, würde er dir sagen, dass er als Krieger erschaffen wurde
und nicht dazu gemacht, sein Volk zu regieren." Iljas stieß einen leisen
Seufzer aus, bevor er fortfuhr. "Doch das Schicksal tut selten etwas, was
wir vorhersehen können, und so ist der Tag gekommen, an dem Lucien zum König
wurde. Doch er hat diesen Status nie nach außen getragen. Was vermutlich der
Grund dafür ist, dass du nie davon erfahren hast."
Seine Worte warfen
nur noch weitere Fragen auf und führten mir wieder einmal vor Augen, wie wenig
ich über den Mann wusste, der in meinem Körper zu pulsieren schien.
"Warum
jetzt?", fragte ich vorsichtig. "Du sagtest, er habe seinen Status
nie getragen? Warum jetzt?"
Wieder schien er zu
überlegen, ob er meine Frage beantworten sollte. "Weil es die einzige
Möglichkeit war, uneingeladen auf dem Fest zu erscheinen."
"Aber er hätte
sich auch anderweitig über
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