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Mia - Gefangene des Schicksals (Buch 2) (German Edition)

Mia - Gefangene des Schicksals (Buch 2) (German Edition)

Titel: Mia - Gefangene des Schicksals (Buch 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.S. Stone
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glitt zu Boden, während ich meine Hände vor mein
Gesicht faltete, um meine Tränen zu verbergen.
    Ich spürte wie er
näher kam und sich vor mir hinkniete. Seine Finger glitten sanft über meinen
Unterarm, was mich leicht zusammenzucken ließ.
    "Mia, bitte sag
mir, was du willst." Er nahm meine Hände und umschloss sie fest. Ich
wollte mich währen, doch sein Griff war unnachgiebig. "Sieh mich an!"
    Ich schüttelte
leicht den Kopf. Meine Tränen verschleierten meinen Blick. Ich wollte ihn nicht
ansehen, wollte nicht, dass er den Selbstekel in meinem Gesicht las.
    "Ich kann deine
Gedanken nicht lesen, du musst mir auf meine Fragen antworten, sonst bin ich
blind."
    Und plötzlich, als
wäre ein Damm gebrochen, sprudelten die Worte aus mir heraus. "Ich habe
schreckliche Dinge getan, Lucien. Dinge, für die ich mich verachte, für die du
mich verachtest!", flüsterte ich. "Du kannst mich nicht wollen!"
    "Nichts was du
je getan hast oder was du je tun wirst, kann mich davon abhalten, dich zu
wollen."
    "Ich habe die
Abscheu in deinem Gesicht gesehen!"
    "Nein Mia, du
hast die Abscheu gegen die Taten die an dir begannen worden sind, in meinem
Gesicht gesehen. Niemals würde ich dich verabscheuen!"
    "Ich wollte es
nicht." Mein ganzer Körper begann zu zittern. Ich wünschte mir mehr als
sonst, dass ich alles rückgängig machen könnte. Dass ich alles ungeschehen
machen könnte. Doch wie immer, traf mich die Erkenntnis, dass dies nie der Fall
sein würde. Niemals!
    "Schsch, ich
weiß." Er strich mir sanft das Haar aus dem Gesicht. "Ich weiß, Mia. Wir
müssen nicht darüber reden. Nicht jetzt. Lass uns nicht über die Vergangenheit
sprechen, sondern über das Hier und Jetzt. Die Zukunft." Seine Daumen
massierten meine Handrücken und schickten beruhigende Wogen in meinen Körper.
"Ich möchte dich bei mir haben.", sagte er aus tiefster Überzeugung. "Ich
will, dass du mit mir kommst."
    Einerseits lösten
die Worte Freude in mir aus, andererseits Angst. Ich schüttelte den Kopf und
wollte ihm schon sagen, dass ich das nicht kann, noch nicht, doch er legte
einen Finger auf meine Lippen, bevor ich sprechen konnte.
    "Ich weiß, dass
du Zeit brauchst." Seine Fingerspitzen strichen über meine Wange und
nahmen ein paar Tränen mit. "Du hast alle Zeit der Welt."
    Seine Worte
erinnerten mich an das bekannte Sprichwort: Die Zeit heilt alle Wunden. Doch
ich wusste es besser. Es gab Wunden die niemals verheilen würden. Dennoch
nickte ich zögerlich.
    "Ich habe dir
einst vorgeworfen, dass du mich nicht kennst. Aber genauso wenig kenne ich
dich, und ich möchte dich kennen lernen." Er sah mich aus seinen strahlend
blauen Augen an die mir so vertraut vorkamen. "Deshalb schlage ich vor,
dass wir uns kennenlernen. Lass es uns dieses Mal langsam angehen."
    Seine Worte
verwirrten mich. Die ganze Situation verwirrte mich. Doch irgendwie war es
zwischen uns immer schon so gewesen. Krieg und Frieden, lagen bei uns ziemlich
eng beieinander.
    Mein Gesicht musste
meine Zweifel verraten haben, denn sein Ausdruck wurde nun skeptisch und ein
wenig Vorsichtig. "Vorausgesetzt du willst mich noch kennen lernen!"
Seine Stimme hatte einen leicht zögerlichen Unterton, als würde er die Antwort
auf diese Frage fürchten.
    Ich hätte ihm sagen
können, dass ich ihn nicht kennen lernen musste, um zu wissen, dass er mir mehr
bedeutete als mein Leben. Doch meine Lippen blieben unbewegt und ich nickte
nur.
    Ich glaubte ein
leises Seufzen der Erleichterung zu hören. "Du kannst hier bei Iljas
bleiben und ich komme dich … besuchen, so oft du möchtest."
    Nun sah ich ihn mit
hochgezogenen Augenbrauen an. "Besuchen?", fragte ich vorsichtig und
schniefte wie ein kleines Kind. "Besuchen" klang so gelegentlich
wenig!
    "Na ja, wenn es
nach mir ginge, währe ich dann ungefähr … ständig hier!" Sein Mundwinkel
zuckte leicht. "Aber es liegt an dir. Es ist deine Entscheidung, wie oft
du mich sehen willst."
    Er wischte meine
letzten Tränen weg und seine Berührung war schmerzhaft zart. In mir lag dieselbe
Sehnsucht wie in ihm, nur, dass er die meine nicht fühlen konnte.
    "Bitte sag ja,
Mia. Lass es uns noch einmal probieren."
    Alle möglichen
Gedanken schwirrten durch meinen Kopf. Was war mit seiner Selbstkontrolle? Sie
war damals ein Grund gewesen, warum er mich nicht an sich ranlassen wollte.
Warum er immer Abstand suchte. Doch diesen Punkt würde ich jetzt nicht
ansprechen. Diesen Moment wollte ich nicht zerstören. "Wie könnte ich nein
sagen?", flüsterte ich

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