Mia - Gefangene des Schicksals (Buch 2) (German Edition)
Schwierigkeiten bist seit ich aufgetaucht bin. Und
jetzt warst du auch noch gezwungen mir dein Blut zu geben, um mein Leben zu
retten. Ich kann mir vorstellen, was dich das gekostet hat und dafür möchte ich
mich bedanken."
Ich dachte an all
die Gründe, warum ich es verdient hatte, abgewiesen zu werden. An all die
Gründe, warum er eine Abscheu gegen mich haben musste und warum es nicht dazu
kommen konnte, dass ich je wieder in seinen Armen lag.
Er stellte sein Glas
auf den Tisch und erhob sich. "Du glaubst, es sei ein Opfer gewesen, dir
mein Blut zu geben?" Seine Stimme hatte einen seltsamen Unterton. "Du
glaubst, ich sei dazu gezwungen gewesen?"
Natürlich glaubte
ich das. Ich wusste, dass er mich nie sterben lassen würde, doch er hätte mir
nie freiwillig sein Blut gegeben. Ich erinnerte mich an den Moment, wo er mir
erklärte, welche Konsequenzen ein Blutaustausch zwischen Seelengefährten mit
sich zog. Ich erinnerte mich an den Ausdruck in seinem Gesicht - die Angst, den
Schmerz, die Abneigung. Und all das verriet mir, dass ich recht hatte. Wäre
nicht dieser unglückliche Umstand - mein bevorstehender Tod -, aufgetaucht,
wäre er nicht genötigt gewesen, etwas zu unternehmen, was ihm eigentlich
wiederstrebte.
"Du glaubst,
ich sei dazu gezwungen gewesen?", wiederholte er seine Worte. Wohl
aufgrund meiner fehlenden Reaktion.
Mit Blick auf meinen
Händen, die nervös das leere Glas umfingen, nickte ich. "Du hättest mich
nicht sterben lassen."
Plötzlich veränderte
sich die Energie im Raum. Die Anspannung in meinem Inneren wuchs und nun spürte
ich auch die Kraft, die er aufbringen musste, um seine Emotionen größtenteils
von mir abzublocken. Ein Blick in seine Richtung, ließ mich einen Schritt
zurückweichen. Seine Hände waren zu Fäusten geballt. Seine Augen waren dabei
sich zu verdunkeln. Die gelassene Fassade, war wie weggeblasen und sein innerer
Aufruhr drang nach außen.
"Verdammt noch
mal!", zischte er. "Ich kann das nicht mehr länger, Mia. Ich kann das
nicht mehr länger mit ansehen!" Ich war steif wie ein Stock und versuchte einen
Sinn aus seinen Worten zu ziehen, während ich versuchte den Schmerz, den seine
Gefühle in mir verursachten, zu unterdrücken. "Du glaubst ich bringe
Opfer!?" Ein kehliger Laut drang aus seinem Mund. "Bei allen Göttern,
Mia. Du bist es doch, die ständig Opfer bringt. Du bist es, die ihr Leben
opfert!"
"Das ist nicht
wahr.", flüsterte ich, doch er übertönte meine Worte.
"Hör auf!",
schrie er und seine Fingerknöchel knackten, als er seine Fäuste fester schloss.
"Ich habe es satt, mit anzusehen, wie du dich kaputt machst. Ich habe es
satt, mitzuerleben wie du dein Leben für andere wegwirfst, als ob es dir nichts
bedeuten würde!"
Ich wollte ihm
sagen, dass es mir im Vergleich zu seinem nichts bedeutet. Wollte ihm sagen,
dass ich für ihn alles aufgeben würde. Doch die Worte wollten nicht über meine
Lippen kommen.
"Wann hast du
das letzte Mal etwas für dich getan, Mia. Wann hast du überhaupt jemals etwas
deinetwillen gemacht?" Er hielt inne und sah mich aus dunklen Augen an.
Sein Blick schien mich gefangen zu halten, vernebelte meine Gedanken.
Ich wusste, dass er
meinetwegen so aufgebracht war. Ich hatte ihn verletzt, gedemütigt und
hintergangen. "Es tut mir leid, ich...", brachte ich hervor.
"Was könnte dir
leid tun?" Diese Frage grollte über seine Lippen wie ein Fluch.
"Das Alles
meine Schuld ist! Ich weiß, dass ich nie wieder gut machen kann, was ich dir
angetan habe, aber…" Ich kam nicht dazu meinen Satz zu beenden, denn der
Aufprall seine Faust, auf dem antiken Couchtisch, hallte durch das Zimmer,
bevor sein Glas an der Wand in unzähligen Scherben zerschmetterte.
"Wage es nicht
dich zu entschuldigen.", zischte er, und deutete mit dem Finger auf mich.
"Wage es nicht! Denn das ist demütigend! "
Das leise Klopfen in
meinem Rücken ließ mich zusammenzucken.
"Madam?",
ertönte Johns Stimme, bevor er den Kopf durch den schmalen Spalt in der Tür
steckte und in das Zimmer lugte. "Ich habe beängstigende Geräusche gehört.
Ist bei ihnen alles in Ordnung, Madam?"
Scheiße, wahrscheinlich
konnte jeder im Haus Luciens Brüllen hören.
Sein Blick schweifte
über das Zimmer, über die Scherben am Boden, über Lucien, der krampfhaft
versuchte sich zu beruhigen und blieb schließlich an mir hängen.
Ich lächelte ihm
aufmunternd zu. "Ja, danke John. Wir kommen schon klar." Sein
Gesichtsausdruck verriet mir, dass er sich wirklich Sorgen um
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