Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mia und der griechische Milliardär

Mia und der griechische Milliardär

Titel: Mia und der griechische Milliardär Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MICHELLE REID
Vom Netzwerk:
wirken.“
    „Oscar hat Sie nicht mit einer eigenen Garderobe ausgestattet?“, wunderte Nikos sich.
    „Er hat es mir angeboten, aber ich wollte nicht unnötig Geld verschwenden, wenn die Schränke in Balfour Manor bis oben hin mit den schicksten Sachen vollgestopft sind, die keiner mehr tragen will.“
    Der junge Kellner kehrte mit den Menükarten an ihren Tisch zurück. Mia schenkte ihm ein strahlendes Lächeln. Sobald sie feststellte, dass er Italiener war, verstrickte sie ihn auch schon in eine angeregte Konversation.
    Unter halbgesenkten Lidern beobachtete Nikos ihr lebhaftes Mienenspiel. Ihre Stimme wies plötzlich eine warme, vibrierende Klangfarbe auf, die er noch nie an ihr gehört hatte. Ein schneller taxierender Blick auf den attraktiven jungen Italiener zeigte ihm, dass dieser dem offensiven Charme seiner PA bereits rettungslos verfallen war.
    Und plötzlich verspürte Nikos einen kaum bezähmbaren Drang, dem unverschämten Schönling einen gezielten Fausthieb aufs arrogante Kinn zu verpassen. Vielleicht hatte er sich unabsichtlich bewegt. Jedenfalls veranlasste irgendetwas den Kellner, in Nikos’ Richtung zu schauen. In der nächsten Sekunde murmelte er jedenfalls eine unverständliche Entschuldigung und verschwand wie der Blitz.
    „Er kommt aus San Marcello !“, klärte Mia ihren Boss ungefragt und voller Begeisterung auf.
    „Also eine Art Nachbar“, stellte Nikos ohne einen Funken Enthusiasmus fest.
    „ Si , nur ein, zwei Hügel vom Haus meiner Tante entfernt.“ Offenbar war das Thema damit für sie erledigt. Mia schwang mit einer graziösen Bewegung ihre glänzenden dunklen Locken über die Schultern zurück, griff nach der Menükarte und vertiefte sich darin. Als sich Nikos nach etlichen Sekunden immer noch nicht rührte, schaute sie fragend hoch, begegnete seinem starren Blick und seufzte ergeben.
    „Okay, welche ominöse Anstandsregel habe ich diesmal verletzt?“, wollte sie wissen. „War es so schlimm, dass ich mir statt eines warmen Dinners nur noch eine kalte Vorspeise aussuchen darf?“
    Statt einer Antwort wies ihr Boss nur beziehungsvoll mit dem Kopf in Richtung des jungen Kellners, der sich in den Hintergrund zurückgezogen hatte und es peinlichst vermied, in Richtung ihres Tisches zu schauen.
    Sie folgte seinem Blick und begriff. „Beschuldigen Sie mich etwa des Flirtens?“, fragte sie ungläubig.
    „Sie haben dem armen Kerl so schamlos den Kopf verdreht, dass er immer noch völlig paralysiert ist“, erklärte Nikos trocken. „Sekundenlang befürchtete ich schon, er würde einen dritten Stuhl heranziehen und sich zu uns setzen.“
    „Aber wir haben doch nur über Italien gesprochen!“, empörte sich Mia.
    „Was mir das unangenehme Gefühl vermittelt hat, bei diesem trauten Tête-à-Tête völlig überflüssig zu sein.“ Nikos lächelte schwach. „Nicht gerade förderlich für mein Ego. Regel eins im Benimm-Handbuch … konzentriere dich auf den Mann, der dich zum Dinner ausführt.“
    Das wollte ich ja, aber dann sind Sie mir dazwischengekommen! hätte Mia ihm am liebsten entgegengehalten. Gerade noch rechtzeitig fiel ihr ein, dass sie ihr Rendezvous für heute Abend nur erfunden hatte. Darum senkte sie pflichtschuldigst den Kopf und konzentrierte sich auf die Speisekarte.
    Ein anderer Kellner erschien am Tisch, um ihre Bestellung aufzunehmen und den zuvor georderten Wein zu servieren. Nachdem Nikos ihn in kühlem Ton instruiert und mit einer lässigen Geste entlassen hatte, wandte er sich seiner PA zu.
    „Reden Sie mit mir!“, forderte er sie auf.
    Mia hob den Kopf und schob kaum merklich das Kinn vor. „Worüber?“
    „Irgendwas, alles … den Wein …“
    Brav griff sie nach dem Glas, das er ihr entgegenhielt, und trank einen Schluck.
    „Nett“, lautete ihr Urteil.
    „Das ist alles?“
    Bei dieser Frage versteifte sie sich sichtlich. „Was folgt jetzt? Eine weitere Lektion im richtigen Umgang mit der feinen Gesellschaft und ihren Gepflogenheiten?“
    „Nein, nicht mehr als die schlichte Aufforderung, ihr italienisches Temperament doch auch mal in meine Richtung aufblitzen zu lassen“, antwortete Nikos ohne nachzudenken, dafür aber völlig aufrichtig. „Gerade als Italienerin müssten Ihnen doch zum Thema Wein eine Menge anderer Attribute auf der Zunge liegen als einfach nur nett … “, versuchte er seine unbeabsichtigte Schwäche nachträglich zu kaschieren.
    Einen Moment betrachtete sie ihn sinnend, dann lehnte sie sich in ihrem Stuhl zurück. „ Zia

Weitere Kostenlose Bücher