Mia und der griechische Milliardär
nicht!“, entschied Mia mit funkelndem Blick. „Ich …“
„Anstelle Ihres Vaters.“
Damit nahm er ihr den Wind aus den Segeln. Natürlich! Hier ging es um reines Pflichtgefühl einem guten Freund gegenüber. Was hatte sie denn gedacht?
„Sie sind aber nicht mein Vater“, erinnerte Mia ihren Boss. „Oder einer Vaterfigur auch nur im Entferntesten ähnlich, Nikos. Und nur für den Fall, dass Sie es schon vergessen haben sollten …“, fügte sie steif hinzu, „…wollten Sie nicht, dass ich Ihnen zukünftig aus dem Weg gehe und aufhöre, Sie zu irritieren? Das Gleiche kann ich doch wohl auch für mich verlangen. Also tun Sie mir den Gefallen und lassen Sie mich endlich in Ruhe!“
Damit wandte sie sich ab und marschierte die Straße entlang. Doch sie kam nicht weit. Bereits nach wenigen Schritten spürte sie seine Hände auf den Schultern.
„Mia, bleiben Sie stehen! Das ist doch albern und kindisch.“
Gab es eine noch demütigendere Bemerkung als diese? Gepeinigt schloss Mia die Augen und versuchte, das elektrisierende Gefühl zu ignorieren, das die Berührung seiner warmen Finger in ihr auslöste.
„Bitte, lassen Sie mich gehen …“, murmelte sie rau. Doch Nikos drehte sie nur zu sich um, damit er ihr ins Gesicht sehen konnte.
„Nein, das tue ich nicht. Aber ich entschuldige mich dafür, wenn ich vielleicht etwas unsensibel geklungen haben sollte …“
„Etwas unsensibel?“, echote sie.
Er lachte leise. „Okay, ich war unsensibel, aber das ändert nichts an der Tatsache, dass Ihr sogenanntes Date Sie entweder vergessen oder absichtlich versetzt hat, um Sie wie eine Idiotin dastehen zu lassen und …“
„Ist das gerade eine Kostprobe Ihrer sensiblen Seite?“, unterbrach Mia ihn sarkastisch.
Als Nikos Tränen in ihren wundervollen Augen schimmern sah, fluchte er unterdrückt. „ Theos! Wissen Sie was? Ich werde Sie zum Essen ausführen“, entschied er spontan.
Mit einem Ruck machte sie sich von ihm frei und trat zurück. „Danke, aber ich kann mein Dinner schon noch selbst bezahlen. Außerdem haben Sie bereits eine Verabredung.“
„Ich hatte eine, bis …“, er unterbrach sich, als er ihrem unsicheren Blick begegnete. „Bis ich ebenfalls versetzt wurde.“
„Sie?“
„Das passiert den Besten von uns“, behauptete er und gratulierte sich innerlich zu seinem Geistesblitz. „Also, warum suchen wir uns nicht ein ruhigeres und wärmeres Plätzchen zum … Erfahrungsaustausch? Dabei können wir ja auch einen Happen zu uns nehmen.“
Wie ein Lamm auf dem Weg zur Schlachtbank, fuhr es ihm durch den Kopf, als er in das zweifelnde Gesicht seiner PA schaute. Aber das letzte Wort war in dieser Angelegenheit noch lange nicht gesprochen, was ihn betraf …
4. KAPITEL
Zwanzig Minuten später wurden sie in einem exklusiven Restaurant zu einem Tisch am Fenster geführt, und während der Kellner ihre Jacke zur Garderobe brachte, schaute Mia sich neugierig um.
Typisch für Nikos’ anspruchsvollen Geschmack, dachte sie, beeindruckt von dem trendigen Interieur, das gleichzeitig eine unaufdringliche Eleganz ausstrahlte.
„War ich schon mal hier?“, fragte sie.
Ihr Boss hob die breiten Schultern. „Wie soll ich das wissen?“
Mia überraschte ihn mit einem breiten Lächeln. „Na, auf keinen Fall, wenn Sie mich nicht zu einem unserer Geschäftsessen hergebracht haben! Aber irgendwie ähneln sich Restaurants dieser Kategorie und Preisklasse immer ein wenig, finden Sie nicht?“, fragte sie fröhlich.
„Tatsächlich?“ Jetzt sah auch Nikos sich milde interessiert um sich. „Wahrscheinlich haben Sie sogar recht.“
„Tagsüber ist es vielleicht anders, wenn die Restaurants von gestressten Businessmännern und ernst dreinschauenden Frauen bevölkert sind, anstatt von Paaren und …“, ihre Stimme verebbte, als ihr bewusst wurde, was sie da vor sich hinplapperte.
„Da wirkt alles viel intimer, nicht wahr?“, half Nikos ihr amüsiert aus. „Mit der Garderobe und den Gesprächsthemen verändert sich auch der Charakter und die Atmosphäre der Umgebung. Ihr Kleid gefällt mir übrigens sehr.“
„Oh …“ Überrascht und verwirrt von dem unerwarteten Kompliment spürte Mia, wie sie errötete. „Es … ich habe es sozusagen von meiner Schwester Bella geerbt“, murmelte sie und zupfte verlegen an dem großzügigen Ausschnitt. „Hier gehörte eigentlich noch eine Spitzenborte hin, die ich aber abgetrennt habe, weil ich dachte, ohne würde es weniger … frivol
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