Mia - Vom Schicksal gezeichnet (Buch 1) (German Edition)
Ausdrucksweise
machte deutlich, dass dies an einem anderen Tag nicht der Fall gewesen war und
bei der Erinnerung an seine Nähe, begann mein Herz schneller zu schlagen.
„Ich komme nicht mit
dir!“, brachte ich hervor und zu meiner Überraschung klang es entschlossener
als ich mich fühlte.
Sein Blick schien
mich zu durchbohren und seine stechend blauen Augen, nahmen eine dunklere Farbe
an.
Gabe war es, der
unseren Blickkontakt unterbrach, indem er sich schützend vor mich stellte.
Ein tiefes
tierhaftes Knurren trat aus Luciens Brust. Sofort waren die anderen Krieger
kampfbereit und standen in perfekter Formation hinter ihrem Anführer.
„Es ist nicht der
richtige Zeitpunkt um den Helden zu spielen, Gabriel!“ Luciens Stimme klang nun
tiefer und seine Oberlippe schien etwas voller.
„Dieser Zeitpunkt
ist genauso gut wie jeder andere!“, entgegnete Gabe.
„Wieso schnappst du
sie dir nicht einfach und wir legen die anderen um?“, meinte der den sie Nicolai
nannten. Und ich zweifelte keinen Moment an seinen Worten.
Lucien hob eine Hand
und deutete seinen Männern Abstand zu halten.
„Ich bin keine Bedrohung für
sie!“, sagte er und warf Gabe einen eisigen Blick zu. „Aber die Deadwalker da
draußen sind alle hinter ihr her. Und es sind verdammt viele! Willst du sie in
Gefahr bringen oder in Sicherheit wissen? Wächter! “
Nach kurzem Zögern
lockerte Gabe den Griff um seine Waffe und warf mir einen Blick zu, in dem sich
seine wankende Entschlossenheit wiederspiegelte.
Wütend darüber, dass
die zwei über mich bestimmen wollten, ignorierte ich Gabes Versuch mich
zurückzuhalten, und stellte mich direkt vor Lucien.
Ich war ihm so nahe,
dass ich meinen Kopf in den Nacken legen musste um in sein Gesicht zu sehen.
Die Wärme die er das letzte Mal in mir entfachte, wurde prompt zum Leben
erweckt. Doch meine körperliche Reaktion auf diesen Mann machte mich diesmal
nur noch wütender.
„Wer glaubst du wer
du bist, dass du über mich bestimmen kannst! Du kennst mich nicht, und nur zur
Information, ich treffe meine eigenen Entscheidungen! “
„Nicht so lange ich
hier bin!“, antwortete er leise. Seine tiefe, melodische Stimme floss wie Honig
durch meine Adern und sein Blick schien mein Gesicht zu berühren. „Du wirst mit
mir kommen und nicht kämpfen!“
Es war ein
ausgesprochen törichter Fehler, auf seinen Mund zu starren, während er sprach.
Nun erinnerte ich mich deutlich daran, wie es sich anfühlte, seine Lippen auf
meinen zu spüren und mit meiner Zunge seinen Geschmack in mir aufzunehmen.
Ein kleines Klicken
an meinem Gürtel holte mich schließlich aus Luciens Bann. Raoul und ich hatten
zur Sicherheit einige Bewegungsmelder vor dem Gebäude installiert, bevor wir
uns in die Lagerhalle begaben, und diese waren gerade ausgelöst worden. Das hieß:
maximal noch 15 Sekunden, dann würde es hier so richtig abgehen.
Die Entschlossenheit
in Luciens Gesicht ließ keinen Zweifel über: Würde ich nicht freiwillig mit ihm
gehen, würde er mich einfach schnappen und ohne meinen Willen, fortbringen.
Aber nicht mit
mir!
Mit einem Seufzer
lenkte ich die Aufmerksamkeit der Krieger wieder auf mich.
„Na gut!“, sagte ich
ergeben und zwang mich dazu, meinen Blick von Lucien abzuwenden. „Raoul, hier
nimm meine Waffe!“ Ich drehte mich langsam um, zog dabei meine 9 mm aus dem
Hüftgürtel und ging auf Raoul zu, der hinter den anderen stand und somit am
weitesten von mir entfernt war. Was die Krieger in meinem Rücken nicht sahen,
war mein vielsagender Blick, den ich meinen Männern zuwarf.
Diese nickten
wissend.
„Scheiße!“, fluchte
Lucien, der unsere Täuschung durchschaute und nur einen Wimpernschlag nach mir
losrannte.
Doch zu meinem
Vorteil, brach im selben Moment die Hölle aus.
Die Dachfenster der
Halle zerbrachen über uns und Glassplitter prasselten auf uns nieder. Ich versuchte
meinen Kopf vor den Splittern zu schützen, während ich weiter rannte ohne mein
Tempo zu verlangsamen. Lucien fluchte hinter mir und gab seine Verfolgung auf,
während erneut ein Glasregen über mir niederging. Diesmal brachen die großen
Fenster an der Westseite des Gebäudes, auf die ich gerade zu sprintete. Das
Brennen an meiner Wange spürte ich kaum, zu sehr war ich damit beschäftigt, den
herumfliegenden Teilen auszuweichen und gleichzeitig mehr Distanz zwischen
Lucien und mir zu bringen.
„Rauchbomben!“,
hörte ich jemanden rufen und roch bereits das Chemikaliengemisch das aus
einigen Dosen,
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