Mia - Vom Schicksal gezeichnet (Buch 1) (German Edition)
nehmen.
„Ich sehe mich mal
auf dem Dach um!“, sagte ich und machte mich auf den Weg zur Eisentreppe, die
in der hintersten Ecke der Halle steil nach oben führte.
„Warte!“, flüsterte
Gabe nun deutlich in Alarmbereitschaft. Er deutete auf zwei Stellen am Boden wo
kaum erkennbare Spuren von Staub und Asche zu sehen waren.
„Deadwalker!“,
flüsterte Raoul.
„Tote Deadwalker!“,
ergänzte Mikal und hielt seine 9 mm schussbereit.
„Nur ein toter
Deadwalker ist eine guter Deadwalker!“, ertönte eine tiefe Stimme hinter uns.
Wir fuhren alle
gleichzeitig herum und standen drei Schwarzen Kriegern gegenüber, die aus den
Schatten traten.
Nun verstand ich,
was Gabe mit lautlose Killer meinte. Nicht das kleinste Geräusch hatte
ihre Anwesenheit verraten. Erschrocken und mit erhobenen Dolchen, versuchte ich
den eisigen Schauer, der mir bei ihrem bloßen Anblick über den Rücken lief, zu
verbergen.
Ganz in Schwarz
gekleidet, bis auf die Zähne bewaffnet und alle in etwa so groß wie Lucien, mit
Schultern, so breit wie ein Tanklaster, wirkten diese Krieger bedrohlicher, als
eine Arme Deadwalker auf Beutezug.
Obwohl sie nach
außen hin völlig ruhig schienen, waren ihre Muskeln angespannt und zeichneten
sich unter ihrer Kleidung ab, wie Stahlträger unter einer Regenplane. Ihre
Energien, die mir nun entgegen strömten, zeugten von Stärke und
Kampfbereitschaft, und mit ihren nachtschwarzen Augen fixierten sie uns wie
Beute, die in die Enge getrieben worden war und keine Chance auf Entkommen
hatte.
„Hast du nicht
gesagt du hättest alles Ungeziefer vernichtet?“, knurrte der Mittlere. Er hatte
kinnlanges dunkelbraunes Haar mit auffälligen goldenen und rötlichen Strähnen.
Hinter seinem Kopf ragten die Griffe zweier Schwerter hervor, die aussahen, als
würde er zwei schwarze Engelsflügel tragen.
„Wie es scheint
haben wir es hier mit einer neuen Plage zu tun!“, erwiderte der rechts von ihm.
Dessen blondes Haar fiel ihm lässig ins Gesicht und betonte hohe Wangenknochen,
eine perfekt gerade Nase und volle Lippen die sich zu einem anzüglichen Lächeln
formten. Wäre ich ihm auf der Straße begegnet, hätte ich ihn als „schön“
bezeichnet. Hier und Jetzt wirkte er gleichsam tödlich wie seine zwei Partner.
„So sieht man sich
wieder!“, meinte nun der Dritte, der knapp in meine Richtung nickte.
Jetzt erkannte ich
Zanuk, Lenas Bruder. Etwas erleichtert ließ ich die Luft entweichen, die ich
bis jetzt angehalten hatte.
„Bist du wieder auf
der Suche nach deiner Schwester?“, fragte ich mit möglichst gelassenem Tonfall
und versuchte gleichzeitig meine Instinkte zu bekämpfen, damit meine Augen
wieder ihre normale Farbe annahmen.
„Nein, diesmal sind
wir hier um Deadwalker zu eliminieren.“
„Dann haben wir ja
etwas gemeinsam.“, antwortete ich und hoffte damit die Lage zu entschärfen.
Als Zeichen dafür
senkte ich meine Arme mit den Dolchen und deutete auch den anderen ihre Waffen
von ihrem Ziel zu nehmen.
Der Mittlere stieß
ein höhnisches Schnauben aus. „Wir haben gar nichts gemeinsam, Lady!“ Seine
ganze Haltung zeugte von Abneigung und als er einen Schritt auf mich zu ging,
erhob ich instinktiv meine Dolche und war kampfbereit. Augenblicklich hatten
auch meine Männer ihre Waffen wieder im Anschlag.
Mein Gegenüber
knurrte und schien wenig beeindruckt, sodass er es nicht einmal für nötig
hielt, seine Schwerter zu ziehen. Nur der Blonde, den ich fälschlicherweise als
den Harmlosesten eingestuft hatte, hatte plötzlich eine furchteinflößende
Knarre in der Hand und zielte genau auf meinen Kopf.
„He, he, alle mit
der Ruhe!“, fuhr Zanuk dazwischen. „Wir wollen doch nicht, dass hier noch wer
verletzt wird!“
„Wollen wir nicht?“,
brummte der Mittlere, der nun ebenfalls eine Waffe in Händen hielt, wobei ich
nicht wusste, wo die so schnell hergekommen war.
„Lena würde mir das
nie verzeihen wenn wir ihre Retterin umnieten!“, warf Zanuk ein und
deutete in meine Richtung.
„Geschweige denn
Lucien!“, ergänzte Blondie und steckte seine Knarre mit einem lässigen
Schulterzucken wieder weg.
Nur ungern, wie es
schien, senkte auch der Mittlere sein Schießeisen. „Keine Ahnung was ihn dazu
gebracht hat, diese Wächterin unter seinen Schutz zu stellen!“, zischte
er und sein ganzer Satz klang wie ein einziger Fluch.
Während wir alle die
Luft anhielten, begann die LED an Gabes Funkgerät zu blinken und signalisierte
eine Verbindung zum Anwesen. Mit betont
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