Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mia - Vom Schicksal gezeichnet (Buch 1) (German Edition)

Mia - Vom Schicksal gezeichnet (Buch 1) (German Edition)

Titel: Mia - Vom Schicksal gezeichnet (Buch 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.S. Stone
Vom Netzwerk:
ab.
    „Ich tu dir nichts,
Mia!“, versicherte er mir und strich sich mit gespreizten Fingern sein Haar aus
dem Gesicht.
    Unweigerlich fragte
ich mich, wie sich das wohl anfühlen würde. Meine Finger in seinem Haar, das im
matten Licht der Lampe, wie polierter Stein glänzte.
    „Du kannst mir
Vertrauen!“, fügte er leise hinzu.
    Vertrauen? Der hatte
wohl keine Ahnung wie man Vertrauen aufbaut!
    „Vertrauen ist kein
Privileg!“, entgegnete ich fast tonlos. "Vertrauen muss man sich
verdienen."
    Er streckte mir
seine Hand entgegen. Es war eine Geste des Friedens, eine stumme Bitte des
Vertrauens. Doch die Tatsache, dass er mit dieser Hand zuvor Nicolai gewürgt
hatte, ließ mich reflexartig einen Schritt zurückweichen.
    Augenblicklich
verdüsterte sich sein Gesichtsausdruck und – Wut? – blitze in seinen Augen auf.
Ich konnte es nicht genau deuten, denn im nächsten Moment drehte er mir den
Rücken zu, als wolle er seine aufwallenden Emotionen vor mir verbergen.
    „Um dein Vertrauen
zu verdienen, wie du sagst, musst du mir aber auch die Gelegenheit dazu
geben.“, stellte er, nun ruhig wie es schien, fest.
    Nach kurzem
Überlegen nickte ich und trat näher. Ohne sich nach mir umzudrehen, schritt er
voran, durchquerte die große Halle und bog in den Gang, der neben der großen
Treppe lag.
    Wortlos folgte ich
ihm durch unzählige Flure an deren Wänden riesige Ölgemälde hingen. Sie zeigten
Personen in altertümlichen Kleidern und Frisuren, die längst nicht mehr modern
waren.
    Stillschweigend ließ
ich das Geschehene in meinem Kopf revuepassieren und schwor mir, nie wieder
unbewaffnet herumzulaufen.
    Bei dem Gedanken
fragte ich mich, ob Lucien bewaffnet war.
    Unter seiner
Lederjacke, die seine breiten Schultern und seinen muskulöser Rücken betonte,
wäre noch genug Platz, um etliche Dolche und Schusswaffen zu verbergen und
seine Hände hatte er in den großen Taschen verborgen, wo eventuell weitere
gefährliche Gegenstände deponiert waren.
    Mein prüfender Blick
ging weiter nach unten und augenblicklich stellte ich fest, dass dies keine
gute Idee war.
    Er trug noch immer
diese hautenge Jean, die tief auf seinen Hüften saß, sich um seine Oberschenkel
spannte und in der seine Beine endlos lang wirkten.
    Um mich von seinem
knackigen Hintern abzulenken, konzentrierte ich mich auf seine Schritte, die
gleichmäßig über den weißen Marmor glitten und so geschmeidig, wie der Gang
einer Raubkatze, waren.
    Als hätte er meine
Blicke gespürt, stockte er kurz und warf mir einen Blick über die Schulter zu.
Ich meinerseits, starrte schnell auf die Gemälde an den Wänden und hoffte
innständig, dass er die leichte Röte, die mir in die Wangen schoss, nicht
bemerken würde.
    „Wer sind all diese
Leute?“, fragte ich und deutete auf die Portraits, um ihn von mir abzulenken.
    Lucien zuckte mit
den Achseln. „Keine Ahnung. Wir haben dieses Anwesen erst vor circa 300 Jahren
gekauft. Diesen Bereich haben wir so belassen. Nur den unterirdischen Trakt
haben wir anschließend gebaut.“
    Er sprach von 300
Jahren als wäre es nur ein kleiner Zeitraum. Ich fragte mich, wie alt er wohl
war. Der Zeitpunkt schien mir jedoch unpassend um meine Neugierde zu äußern,
und so behielt ich die Frage für mich.
    Vor uns lag nun eine
Glastür hinter der eine schmale Wendeltreppe zu sehen war.
    „Wo gehen wir hin?“
    „Wir sind gleich
da.“ Lucien tippte einen Code in die Schalttafel an der Wand, dabei ertappte
ich mich, wie ich auf seine langen, feinen Finger starrte. Er hatte die Hände
eines Pianisten; nicht die eines Kriegers. Meine Fantasie fragte sich, wie sich
diese Finger wohl auf meiner nackten Haut anfühlen würden, wenn sie heiße Pfade
auf meinen …
    Das Piepen der
Verriegelung riss mich aus meinen Gedanken und holte mich in die Realität zurück.
    Unzählige Stufen
später war erneut eine Tür, diesmal aus massivem Stahl, die Lucien auf die
Selbe Art öffnete und mich vorbeiwinkte.
    Ein kühler Wind
wehte mir entgegen, als ich ins Freie trat. Wir waren auf einer Art Turm. Der
Ausblick war atemberaubend. Ringsherum nur Natur, Wiesen und Bäume soweit das
Auge reichte. Mit den Händen auf der Absperrung, den kühlen Stein, der mich
erdete, unter meinen Fingern, blickte ich zum sternenklaren Himmel und sog die
frische Nachtluft durch Nase und Mund in meine Lungen.
    Freiheit!
    Das Gefühl des
Eingesperrt-seins verschwand mit jedem Atemzug und jeder Luftzug, der meine
Haut streifte und mein Haar zerwühlte, schob die

Weitere Kostenlose Bücher