Mia - Vom Schicksal gezeichnet (Buch 1) (German Edition)
dass du
deinen Vampiranteil bis jetzt etwas vernachlässigt hast.“
„Kann sein.“,
murmelte ich. Mir kam es vor, als könnte ich die Sekunden verstreichen hören.
Unaufhaltsam.
Zanuk legte mir
einen Arm auf die Schulter. „Alles in Ordnung? Wir können das ganze auch
abblasen. Es ist deine Entscheidung Mia.“
Ja, es war meine Entscheidung
und ich hatte sie bereits getroffen. „Nein! Wir ziehen das durch. Ich will
diesen Dreckskerl verwahrt wissen. Egal ob er hinter mir her ist oder nicht. Er
soll keiner Frau mehr etwas antun.“ Ich steckte meine Dolche in meine Stiefel
und stand auf. „Und du hast recht, ich sollte noch etwas üben!“ Ich zwang meine
Lippen zu einem Lächeln. „Mal sehen ob ich Aeron wieder eine aufs Maul geben
kann.“
„Diesmal will ich
das mit eigenen Augen sehen!“, sagte Zanuk schmunzelnd, und wir machten uns auf
den Weg in die Trainingshalle.
Als wir den letzten
Korridor entlanggingen, vernahm ich das grausame Geräusch, wenn Knochen auf
Fleisch traf, gefolgt von unzähligen Flüchen und Geknurre.
Ich warf Z einen
fragenden Blick von der Seite zu.
Der lächelte nur.
„Die Jungs spielen mal wieder.“
Wie spielen hörte
sich das für mich nicht an.
Ich betrat nach Z
die Halle und war überrascht, die ganze Mannschaft anzutreffen. Aeron kämpfte
gerade mit Tate, und Riccardo erklärte Gabe und Raoul etwas über eine
Schusswaffe die er in der Hand hielt. Meine Verwunderung galt jedoch der
Anwesenheit von Lucien, der etwas Abseits stand und telefonierte.
Um ihn nicht
anzustarren richtete ich meinen Blick auf den Kampf im hinteren Teil der Halle.
Aeron hatte Tate gerade zu Boden geworfen. Der stand jedoch so schnell wieder
auf, dass es meine Augen nur verschwommen wahrnahmen. Ihre Bewegungen waren
fließend, fast anmutig, und doch lag eine tödliche Präzision dahinter.
„He Mia.“ Raoul kam
auf uns zu. „Riccardo hat uns gerade eine ihrer Waffen gezeigt. Eine 9 mm mit
eingebautem …“
Obwohl ich mir die
größte Mühe gab, mich auf Raoul zu konzentrieren, war es wider einmal Lucien,
der mich in seinen Bann zog. Mein geschärftes Gehör belauschte sein
Telefongespräch und bei der Erkenntnis, dass am anderen Ende eine Frauenstimme
zu vernehmen war, wollte ich instinktiv Knurren.
Raoul boxte mir auf
die Schulter. „He, Erde an Mia.“
„Ja, … ahm … was?“
„Du wirkst etwas
zerstreut. Alles in Ordnung bei dir?“ Gabes Stimme hatte wieder diesen
besorgten Unterton.
Ich nickte. „Alles
bestens.“
Zanuks wissender
Blick, der kurz zu Lucien schweifte, entging mir nicht.
Nun kamen auch Aeron
und Tate zu uns.
„Na, Kriegerin, bist
du bereit für die zweite Runde?“ Aeron wirkte locker und amüsiert.
„Immer doch. Z hat
gesagt du willst meinen rechten Hacken wieder spüren.“ Ich zwang mich zu einem
Lächeln, während ich erleichtert feststellte, dass Lucien sein Gespräch beendet
hatte.
Aeron klatschte
aufgeregt in die Hände. „Na dann mal los!“
Aus den Augenwinkeln
sah ich, dass Lucien näher kam, und bereitete mich auf Ärger vor, doch er
schien mich zu ignorieren, und wandte sich an Z. „Natalie hat angerufen.“
Bei dem Klang dieses
Namens aus seinem Mund biss ich die Zähne zusammen und starrte zu Boden.
„Alles OK bei ihr?“,
fragte Zanuk.
„Sie sagt, Elia wäre
in der Stadt und wird uns einen Besuch abstatten!“
Lucien warf einen
flüchtigen Blick auf mich, den ich, immer noch auf das Muster des Hallenbodens
starrend, nicht erwiderte.
„Scheiße, was will der denn?“, fluchte Z.
„Nichts Gutes!“,
brachte Riccardo ein.
„Glaubst du, er hat
etwas mit dem ganzen zu tun?“ Zs Frage ließ mich aufhorchen.
„Das werde ich
gleich herausfinden!“ Luciens Stimme klang unheilvoll entschlossen und sein
Ausdruck unterstrich seine Worte. Sein Blick verriet, dass er noch etwas zu mir
sagen wollte, doch es kam nur: „Natalie wartet!“, aus seinem Mund, bevor er uns
stehen ließ und schnellen Schrittes die Halle verließ.
Ungläubig starrte
ich ihm hinterher.
„Also gut.“,
durchbrach Aeron die Stille und winkte mich zu sich. „Dann wollen wir mal sehen
was du noch so alles drauf hast.“
Ich folgte ihm in
die Mitte der Halle. Äußerlich ruhig, doch innerlich fühlte ich mich wie ein
prodelnder Kessel, der vor lauter ungewollten Gefühlen, gleich in die Luft
gehen würde.
Natalie wartet!
Natalie wartet!
Aeron hatte sich
bereits in Kampfstellung gebracht. Meine Sinne waren geschärft, meine Augen
begannen sich zu
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