Mia - Vom Schicksal gezeichnet (Buch 1) (German Edition)
sondern eher zu absorbieren schienen.
Langsam
schob er sie über den Tisch in meine Richtung. „Gabe hat mir gesagt, dass du
gut im Umgang mit den Messern bist, und so hab ich mir gedacht, diese wären das
richtige Geschenk.“
Fast
ehrfürchtig nahm ich sie in die Hand und prüfte ihr Gewicht. Sie waren leicht,
richtig ausbalanciert und fühlten sich gut an.
Jetzt
konnte ich eine Gravur an jeder Klinge erkennen: Mut, Glaube, Selbstkontrolle,
war in zierlicher, geschwungener Schrift am Klingenansatz eingraviert.
Mein
Mantra!
„Sie sind
wunderschön!“, flüsterte ich. „Danke!“
Darien
räusperte sich etwas peinlich berührt von dieser Situation. „Hier sind noch ein
paar Sachen die du brauchen wirst.“ Er hielt mir eine Ledertasche entgegen.
Fragend
öffnete ich sie. Zum Vorschein kamen eine goldene Kreditkarte, ein Telefon mit
GPS, ein Ausweis und ein Schlüssel.
Ich hielt
den Schlüssel hoch und sah ihn fragend an.
Er
schmunzelte. „Jedes Haus hat einen Schlüssel, obwohl, deines hat eine
Fingerprint Vorrichtung. Diese musst du aber erst aktivieren!“
„Mein
was?“
„Haus.“
Ich stand
noch immer mit offenem Mund vor ihm und sah wahrscheinlich wie der erste Mensch
aus.
„H-A-U-S!“,
buchstabierte er.
Ich
schüttelte den Kopf. „Ich habe kein Haus!“
„Jetzt
schon.“, erwiderte er möglichst beiläufig, hatte jedoch ein Lächeln auf den
Lippen. „Es gehörte deiner Mutter“ Bei diesen Worten wurde sein
Gesichtsausdruck wehmütig. „Und jetzt gehört es dir.“
Bevor ich
etwas erwidern konnte klopfte es an der Tür und Gabe trat ein. Er stoppte, als
er uns sah und sein Blick schweifte über die Dolche und den Lederbeutel auf dem
Tisch. Schließlich sah er mich an. Ich konnte nicht sagen was in seinen Augen
stand. Wut? Schmerz? Verwunderung?
„Ich lass
euch mal allein!“ Mit diesen Worten verließ Darien sein Büro und eine
erdrückende Stille blieb zurück.
Ich
starrte auf den Schlüssel in meinen Händen, suchte nach passenden Worten, doch
schließlich war Gabe es, der das Schweigen brach.
„Es ist
also soweit?“
Ich
nickte.
„Ist es
wegen mir?“ Seine Stimme war leise.
„Nein!“
Ich sah ihn an und in seinem Gesicht stand Schmerz. „Gabe, ich wusste von
Anfang an, dass ich wieder nach London gehen werde. Ich bin jetzt so weit. Ich
muss herausfinden warum sie mich töten wollen. Wer mich töten will. Ich will
die Wahrheit erfahren. “
Er nickte
und flüsterte „Ich weiß.“ Er trat näher. „Ich dachte nur nicht, dass es so bald
sein wird.“
Ich
schlang die Arme um ihn. „Es tut mir leid.“
Er
drückte mich fest an sich und strich mir übers Haar. „Du musst dich für nichts
entschuldigen Mia. Ich bin es der sich bei dir entschuldigen müsste…“ Er nahm
mein Gesicht in seine Hände und sah mir tief in die Augen. „Aber ich werde mich
nicht entschuldigen. Ich fühle was ich fühle und daran wird sich nichts
ändern!“
Ich legte
meinen Kopf an seine Brust und drückte ihn noch fester an mich. „Danke! Ich
dachte schon ich hätte dich verloren!“ Meine Stimme war zittrig und gedämpft
durch seinen festen Griff.
„Du wirst
mich nie verlieren! Ich bin immer für dich da!“ Er gab mir einen sanften Kuss
auf die Stirn.
Womit
hatte ich das verdient? Ich hatte seine Gefühle verletzt; trotzdem schenkte er mir
seine ganze Zuneigung, findet immer die richtigen Worte um mich zu trösten oder
zum lächeln zu bringen.
„So. Nun
ist wohl die Zeit gekommen dir deine Truppe vorzustellen!“ Er nahm meine Hand
und führte mich zur Tür.
„Meine
Truppe?“ Verdutzt folgte ich ihm.
„Ja, kein
Jäger zieht alleine in den Kampf!“
„Aber,
ich habe keine Truppe.“
„Mia, du
hast wohl nicht gedacht ich würde dich alleine nach London gehen lassen! Ohne
mich!?“
„Du
kommst mit?“ Ich starrte ihn ungläubig, aber voller Hoffnung an.
„Na
klar!“ Er schmunzelte. „Und noch ein paar andere,…“
Ich war
sprachlos. Gabe mit mir in London!
Ohne ihn
ausreden zu lassen, fiel ich ihm um den Hals. Etwas zu stürmisch. Er schwankte
und konnte sich gerade noch an der Mauer abstützen. „Mia, du brichst mir die
Rippen!“
Beschämt
ließ ich ihn los. „Oh“
Er
lachte. „Du solltest deine Gegner umarmen, dann haben sie keine Chance!“
Ich warf
ihm einen gespielt bösen Blick zu. „Ha ha, echt witzig!“
„Komm
jetzt.“ Er zog mich mit. „Ich will dir deine Männer vorstellen.“
Auf dem
Parkplatz vor dem Anwesen stand ein riesiger
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