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Mias verlorene Liebe

Mias verlorene Liebe

Titel: Mias verlorene Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Mortimer
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ich vergesse es nie, wenn mir jemand etwas schuldet!“
    Mia zögerte nicht einmal für den Bruchteil einer Sekunde. Sie hob den Arm und schleuderte das Weinglas nach ihm.
    Ethan trat rasch einen Schritt zurück und schloss die Tür. „Nicht getroffen! Vorbei!“, rief er so laut, dass sie es hören konnte. Dann erklangen nur noch seine schnellen Schritte auf der Treppe, und schließlich fiel die Haustür ins Schloss.
    Mia betrachtete mit leerem Blick die Scherben vor der Wohnungstür. Dann brach sie in Tränen aus – Tränen, die nichts mit einem zerbrochenen Weinglas zu tun hatten. Sie vergoss sie wegen des Mannes, der eben zum zweiten Mal ihr Leben zerstört hatte.

7. KAPITEL
    „Vielen Dank, Trish.“ Ethan lächelte der Sekretärin zu, als sie Mia am nächsten Tag um elf Uhr in sein Büro führte. Er wartete, bis Trish die Tür hinter sich geschlossen hatte, dann musterte er Mia, die auf ihn zukam.
    Sie trug hochhackige Schuhe, die ihre langen, schlanken Beine äußerst vorteilhaft zur Geltung brachten. In dem kurzen Kostüm und der jadegrünen Seidenbluse wirkte sie allerdings so, als sei sie mit einem Anlageberater verabredet und nicht mit ihrem ehemaligen Liebhaber.
    Ehemaligen … ?
    Als Ethan am Freitagabend Mias Wohnung verließ, schäumte er vor Wut. Aber nicht nur Mia galt sein Zorn, sondern auch sich selbst. Wie konnte ich es nur dazu kommen lassen!? Wie konnte die Situation nur so außer Kontrolle geraten?! Auch ohne zusätzliche Verwicklungen war ihre Beziehung doch wirklich schon schwierig genug.
    Aber nicht nur Vorwürfe plagten ihn. Mindestens ebenso schlimm waren die Fantasien, die ihn heimsuchten. Immer wieder sah er ihren Körper vor sich, spürte ihre Haut, konnte sogar den Duft ihres Parfüms wieder heraufbeschwören. Schlicht und einfach: Er befand sich in einem Zustand der Dauererregung. Jetzt bedauerte er es sogar, Mias Angebot, sich zu revanchieren, abgelehnt zu haben.
    Ethan dachte an die Zeit vor fünf Jahren zurück. Was für eine wundervolle Geliebte Mia gewesen war: leidenschaftlich, zärtlich, einfühlsam! Die Frau, die er gestern in seinen Armen hielt, war genau das: eine Frau! Eine Frau, die wusste, was sie wollte – und es sich nahm. Selbstbewusst und … erfahren?
    Genau das war der wunde Punkt. Bei dem Gedanken, woher diese Erfahrung stammen mochte, packte Ethan erneut die Wut. Das ist doch lächerlich, sagte er sich. Mia war jetzt fünfundzwanzig, da wäre es doch völlig naiv, zu glauben, sie würde leben wie eine Nonne. Sicher gab es Liebhaber in ihrem Leben! Aber die Vorstellung, ein anderer Mann könnte Mia berühren, versetzte Ethan einen Stich.
    Als er heute Morgen um neun sein Büro betrat und erfuhr, Mia hätte schon angerufen und einen Termin für elf Uhr vereinbart, verschlechterte sich seine Laune zusehends. Was will sie von mir? Diese Frage ging ihm volle zwei Stunden unablässig im Kopf herum.
    „Ich warte, Mia“, sagte er ungeduldig, als sie schweigend vor ihm stand.
    Mia entging Ethans Ungeduld durchaus nicht – ebenso wenig wie der Umstand, dass er nicht vorhatte, ihr die Situation zu erleichtern.
    Das Wochenende war ihr schier endlos vorgekommen. Sie hatte beschlossen, den Freitagabend aus ihren Gedanken zu verbannen, und deshalb den ganzen Samstag im Café gearbeitet und Sonntag vom Morgen an bis in die tiefe Nacht hinein gebacken. Und dabei kreiste ein Gedanke unablässig in ihrem Kopf herum: Wie sollte sie sich ihrem Vater gegenüber verhalten?
    Da Ethan sich weigerte, William die Nachricht zu überbringen, dass sie lebte und wohlauf war, blieben Mia nur zwei Möglichkeiten: weiterhin jeglichen Kontakt zu verweigern … oder ihn zu besuchen.
    Eine Verweigerung konnte sie mit ihrem Gewissen nicht vereinbaren. Und wer sagte, dass Ethan ihrem Vater nicht ohnehin irgendwann verriet, wo sie zu finden war?
    Gleichzeitig befürchtete sie aber auch, dass eine Begegnung zwischen ihnen beiden nur zu weiterem Kummer und Schmerz führen würde. Sie konnte William einfach nicht verzeihen – war sich auch nicht sicher, ob es ihr jemals gelingen würde. Wozu sollte also ein Treffen gut sein – außer natürlich dazu, William die Angst zu nehmen, sie läge in irgendeinem Graben.
    Und doch: Wenn sie an ihren Vater dachte, wie er die Fotos von dieser unglückseligen Frau betrachtete und davon ausging, es handele sich um seine Tochter, tat ihr das Herz weh. Ethan warf ihr zwar vor, egoistisch und grausam zu sein, aber das stimmte nicht. Unter der Fassade der kühlen

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