Mias verlorene Liebe
jetzt überhaupt nicht, rief Mia sich zur Ordnung. Ethan stand vor ihr, nackt … und offensichtlich voller Leidenschaft.
Unverwandt sah sie ihm in die Augen, als sie einen Schritt auf ihn zuging. Und noch einen … und noch einen. Dicht vor ihm blieb sie schließlich stehen … nur Millimeter von ihm getrennt. In der Luft lag eine fast unerträgliche Spannung. Ein Funke … und sie würde sich entladen.
Ethan fühlte sich, als stünde er in Flammen. Jeder Zentimeter seines Körpers, jede Zelle sehnte sich nach Mias Berührungen. Er wusste, seine mühsam errichtete Kontrolle würde schlagartig zusammenbrechen. Ein Damm würde niedergerissen werden, und die glutvollen Ströme seiner Lust würden sich Bahn brechen und sie beide mitreißen.
Eine Ader pochte an seiner Schläfe. Die Zähne biss er so fest aufeinander, dass die Wangenknochen scharf hervortraten. Er atmete den Duft von Mias Haut – warm wie eine Meeresbrise, mit einem Hauch von Zimt. Aber immer noch presste er die Hände zu Fäusten geballt an die Seiten. Er hatte versprochen, Mia die Entscheidung zu überlassen – und war fest entschlossen, dieses Versprechen zu halten. Selbst wenn ihn die Spannung und das Warten umbringen sollten!
Mia hob ihm ihr Gesicht entgegen, ihre smaragdgrünen Augen wirkten verhangen, ein rosa Schimmer lag auf ihren Wangen, und die Lippen wirkten äußerst verführerisch.
Lange kann ich mich nicht mehr beherrschen, dachte Ethan. Er verzehrte sich danach, diese üppigen Lippen zu küssen. „Mia … lange halte ich das nicht mehr aus“, stieß er schließlich hervor.
„Nicht?“, kam es provozierend zurück.
„Nein“, bestätigte er heiser.
Plötzlich stockte sein Atem, als Mia ihren Blick senkte … und mit der Hand seine harte Männlichkeit umschloss.
„Mia …!“ Er konnte ein Stöhnen nicht unterdrücken.
Wieder sah Mia ihm voll in die Augen. „Ich glaube, das bedeutet Ja.“
„Oh, Gott sei Dank.“ Ethan riss sie in seine Arme und übersäte ihr Gesicht mit Küssen.
Mia schoss der Gedanke durch den Kopf, ob die letzten fünf Tage – wenn nicht sogar die letzten fünf Jahre – nur auf diesen Moment abgezielt hatten. Ihrer beider Erregung war so stark, dass sie sich nicht mit vorsichtigen Zärtlichkeiten abgeben konnten. Sie fielen übereinander her wie zwei Raubtiere. Ethan riss Mia die Kleider vom Leib, während sie sich ununterbrochen küssten, liebkosten, ihre Körper aneinanderpressten, sich streichelten …
Die Zeit verlor ihre Bedeutung. Es mochten Stunden, Minuten oder nur Sekunden vergangen sein, als Ethan sie in seine Arme hob und zum Bett trug. Sanft legte er seine süße Last ab … und dann legte er sich zu ihr … Mia schrie auf vor Lust, als er in sie eindrang, sich ihre Körper in einem gemeinsamen Rhythmus fanden, die Spirale ihrer Lust sich höher und höher schraubte … und sie sich der gleißenden Explosion hingab.
Aber dann löste Ethan seine Lippen von ihrem Mund. Liebkoste sie mit seiner Zunge … vom Hals über die Brüste, den Bauch bis zum Zentrum ihrer Weiblichkeit … und wieder verlor Mia sich bis zum Gipfel der Ekstase.
11. KAPITEL
Zwei Dinge nahm Mia wahr, als sie am nächsten Morgen in ihrem sonnendurchfluteten Zimmer die Augen öffnete.
Erstens, dass Ethan nicht mehr neben ihr im Bett lag – angesichts der kühlen Laken wohl schon seit längerer Zeit.
Und zweitens fühlte sie sich so rundherum glücklich und zufrieden, dass sie überhaupt keine Lust verspürte, aufzustehen. Am liebsten wäre sie ewig so liegen geblieben …
Mia rollte sich auf den Bauch und schwelgte dabei noch einmal in der Erinnerung daran, wie Ethan und sie kurz vor Morgengrauen erneut von ihrer Leidenschaft überwältigt wurden.
Sie warf einen Blick auf den Wecker: erst halb acht. Warum war Ethan wohl aufgestanden – und warum so früh? Und wo war er jetzt?
Vor allem aber … wie standen die Dinge jetzt zwischen ihnen?
Die ganze Nacht hatten sie kein Wort mehr gewechselt. Ein Lauscher an der Wand hätte lediglich Seufzer und Stöhnen vernommen.
Wie sollen wir uns jetzt verhalten? fragte Mia sich. Wie die Gegner, die wir bei unserer Ankunft waren? Oder wie das Liebespaar, das wir seit letzter Nacht sind?
Doch diese Frage stellte sich im Moment nicht. Als Mia die sonnige Terrasse betrat, saß dort lediglich die Frau ihres Vaters und trank Kaffee.
Grace blickte auf, erhob sich und holte aus der Küche noch eine Tasse und eine Kanne Kaffee. Beides stellte sie wortlos auf den Tisch.
Mia
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