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Mias verlorene Liebe

Mias verlorene Liebe

Titel: Mias verlorene Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Mortimer
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Revanche blieb ihr – auch Ethan konnte ihre Augen, die müde und gerötet waren, durch die Sonnenbrille nicht sehen. Ebenso wenig wie den Zweifel, der sich darin spiegelte.
    Energisch wandte sie sich ihrem Vater zu, der heute Morgen gesünder und entspannter wirkte als noch am Abend. „Und – wie war der Spaziergang ins Dorf?“ Mia kannte den Weg nur zu gut. Sie selber war ihn unzählige Male gegangen, um in der Bäckerei einzukaufen. Oft allein, aber manchmal auch mit ihrem Vater.
    William lächelte verlegen. „Der Doktor behauptet, ein kleiner Spaziergang würde mir guttun.“
    Schlagartig brachte diese Bemerkung Mia wieder zum Bewusstsein, wie schwer krank ihr Vater noch vor sechs Monaten gewesen war. So krank, dass Ethan sich dazu veranlasst sah, die Suche nach ihr zu intensivieren! „Aber sonst … bist du wieder ganz okay?“
    „Oh ja!“, verkündete William und setzte sich an den Tisch zu seiner Frau und seiner Tochter.
    Die ganze Zeit über war Mia sich Ethans Anwesenheit auf der Terrasse nur allzu bewusst. Der Ausdruck seiner Augen blieb ihr jedoch nach wie vor verborgen …
    Fühlte auch er in seinem Körper die Nachwirkungen der Liebesnacht? Erschienen auch ihm Arme und Beine schwer wie Blei? Sehnte er sich danach, ihre Haut wieder auf seiner zu spüren?
    Wenn ja, dann ließ er nichts davon nach außen dringen. Gelassen kam er über die Terrasse zum Tisch herüber. Seine Hand zitterte nicht im Geringsten, als er die Tüte mit den Croissants ablegte. Auch seine Stimme verriet keinerlei Müdigkeit, als er anbot, in die Küche zu gehen und noch mehr Teller zu holen.
    Diese Situation ist einfach unerträglich, dachte Mia. Nein! Sie ist sogar unmöglich! Die Stimmung zwischen ihnen war aufgeladener denn je.
    Wir müssen unbedingt miteinander reden! Und zwar so schnell wie möglich! „Ich helfe dir.“ Energisch schob Mia ihren Stuhl zurück. Schließlich war sie nicht mehr das schüchterne Mädchen von einst, sondern eine selbstbewusste und erfolgreiche Geschäftsfrau! Ich lasse es nicht zu, dass er so tut, als wäre in der letzten Nacht nichts geschehen!
    „Danke. Ich denke, es wird mir gerade noch gelingen, vier Teller zu tragen.“
    „Ich …“
    „Mia wollte gerade noch einmal Kaffee kochen, als ihr zwei zurückkamt“, griff Grace diplomatisch ein und reichte Mia ihre leere Kaffeetasse.
    „Danke.“ Mia lächelte die ältere Frau dankbar an, nahm die Tasse und die Kaffeekanne und machte sich auf den Weg zur Küche – ohne noch einmal zu Ethan hinüberzusehen. Dann hörte sie seine Schritte hinter sich.
    „Typisch Mutter“, sagte Ethan unvermittelt, „die ewige Friedensstifterin. Soweit ich mitbekommen habe, erklärtest du ihr gerade, dass du heute abreisen willst?“
    Betont sanft stellte Mia die Kaffeekanne ab, bevor sie sich zu Ethan umdrehte.
    „Ich glaube, ich habe von Anfang an keinen Zweifel daran gelassen.“
    Das konnte Ethan zwar nicht abstreiten, aber das war, bevor sie die Nacht miteinander verbrachten … und leidenschaftlichen Sex hatten.
    Enttäuscht presste er die Lippen zusammen. „Verstehe ich dich richtig … die letzte Nacht ist sozusagen nur in Erinnerung an alte Zeiten passiert?“
    Nervös trat Mia von einem Fuß auf den anderen. „Ich weiß nicht, was die letzte Nacht zu bedeuten hat. Du?“
    Ethan war an diesem Morgen sehr früh aufgewacht. Ein Lächeln huschte über sein Gesicht, während er den vertrauten Anblick in sich aufnahm, wie Mias Kopf an seiner Schulter ruhte. Seinen Arm um ihre Taille geschlungen, zog er sie an sich. Tief atmete er den Duft ihres Haares ein, der seine Lust sofort wieder weckte. Ein Blick in Mias Gesicht sagte ihm jedoch, dass sie ihren Schlaf brauchte und er nicht zu egoistisch sein sollte.
    So zog er vorsichtig seinen Arm zurück und stand auf. Nach einem letzten langen Blick auf die schlafende Gestalt verließ er leise den Raum.
    Er nutzte die kühle Morgenluft, um ein paar Bahnen im Pool zu ziehen, was sein Begehren etwas abklingen ließ … und dann kam er aus dem Dorf zurück und musste hören, wie Mia davon sprach, heute abzureisen. Diese Worte ließen auch den letzten Rest seiner Lust ersterben.
    Brüsk wandte er sich ab und nahm die Teller aus dem Schrank.
    „Vergangenheitsbewältigung wahrscheinlich“, antwortete er knapp auf Mias Frage.
    „Wie bitte?“
    „Vergangenheitsbewältigung“, wiederholte er und lehnte sich betont lässig an die Küchentheke. „Ist das nicht ein bekanntes Phänomen bei Beziehungen, die …

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