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Michael - der Beschützer

Michael - der Beschützer

Titel: Michael - der Beschützer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JoAnn Ross
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Es war ihr schrecklich unangenehm, dass sie dermaßen die Kontrolle über sich verloren hatte, aber sie konnte das Zittern nicht stoppen. “Als du mit Brian über diese besessenen Fans gesprochen hast, ist mir eines klar geworden.”
    “Und was?”
    “Er könnte mich tatsächlich umbringen.”
    “Nur über meine Leiche.” Michael lächelte ihr zu und hoffte vergeblich, sie würde dieses Lächeln erwidern. “Und ich bin ein ziemlich großes Hindernis.”
    Er übertrieb nicht. Lorelei erinnerte sich sehr gut daran, wie er mit ihr zusammengeprallt war und sie zu Boden gerissen hatte. Bestimmt hatte sie davon eine Woche lang blaue Flecken.
    “Ich stehe ich deiner Schuld, O’Malley”, murmelte sie. “Ganz gewaltig.”
    “Du schuldest mir gar nichts.”
    Bisher hatte sie Michael für einen zuverlässigen und umgänglichen, wenn auch ziemlich starrsinnigen Mann gehalten. Jetzt wirkte er stahlhart, ein Mann, der es zu seinem Beruf gemacht hatte, Verfolger und Serienmörder zur Strecke zu bringen. Auf seine Art war Michael genauso gefährlich wie ihr Verfolger.
    “Wahrscheinlich sagst du jetzt gleich, dass du nur deine Pflicht erfüllt hast.”
    Er warf ihr einen scharfen Blick zu. “Du weißt, dass das nicht stimmt.”
    Ja, sie wusste es. Es hatte nichts damit zu tun, dass er bezahlt wurde. Tief in seinem Herzen war Michael O’Malley ein Held. Er konnte niemanden im Stich lassen, der Hilfe brauchte. “Ich stehe trotzdem in deiner Schuld.”
    Michael fragte sich, wann sie so starrsinnig geworden war. Das Mädchen, an das er sich erinnerte, war viel sanfter und nachgiebiger gewesen.
    Sie hatte sich zwar brennend gewünscht, Schauspielerin zu werden, doch es hätte genügt, sie zu bitten, bei ihm zu bleiben. Dann hätte sie New Orleans nicht verlassen und wäre nicht nach Kalifornien gegangen. Doch letztlich hätte sie ihm das für den Rest ihres Lebens verübelt.
    “Du kannst mir den Gefallen zurückzahlen”, sagte er. “Bring Wilder dazu, diese Szene aus dem Drehbuch zu streichen.”
    Vor Überraschung vergaß sie einen Moment sogar ihre Angst. “Du hältst sie also noch immer für zu freizügig?”
    Er zuckte die Schultern und bog in die Tiefgarage des Hotels ein. “Was weiß ich. Ich weiß nur, dass du noch nie eine so heiße Szene gespielt hast, und wenn ich dabei noch einmal zusehen muss, gibt es gewaltige Probleme.”
    “Warum?”
    “Weil ich dann gar nicht anders kann, als alle Kerle in dem Lokal für ihre Gedanken umzubringen.”
    “Woher willst du denn wissen, was sie denken?”
    “Weil sie das Gleiche denken, was jeder Mann denken muss, wenn du dich dermaßen produzierst.”
    “Oh … Hattest du auch solche Gedanken?”
    “Das weißt du doch sehr genau.”
    Allmählich wurde ihr wieder wärmer. “Gut.”
    Michael murmelte eine Verwünschung, während er neben dem VIP-Aufzug parkte.
    Lorelei hielt sich für eine moderne und unabhängige Frau. Trotzdem protestierte sie nicht, als Michael sie ins Badezimmer führte und auf die Bank vor dem Schminktisch setzte. Er ließ Wasser in die Marmorwanne laufen, die so groß war, dass man beinahe darin schwimmen konnte. Während sie beobachtete, wie er mit seinen starken Händen den Kristallbehälter mit dem Badesalz öffnete, packte sie plötzlich der Wunsch, ihn auf die flauschige grüne Badematte zu ziehen … oder noch besser in die Wanne, die wie für zwei Personen geschaffen war.
    “Fertig”, erklärte er. Da er ihr den Rücken zuwandte, ahnte er nicht einmal, was sie gerade dachte. “Kannst du dich allein ausziehen?”
    Sie wollte ihn schon bitten, ihr dabei zu helfen, erinnerte sich jedoch an seine Regel, Arbeit und Vergnügen nicht zu vermischen. Um keine Zurückweisung zu riskieren, solange ihre Nerven noch dermaßen angeschlagen waren, beherrschte sie sich.
    “Ich komme schon zurecht”, behauptete sie. “Diese Sachen kann man mühelos ausziehen.”
    “Erinnere mich bloß nicht daran”, sagte er leise. Ehe sie widersprechen konnte, bückte er sich, hob ihren Fuß an, öffnete den Reißverschluss des schwarzen Lederstiefels und zog ihn ihr aus. Das Gleiche machte er mit dem zweiten Stiefel. “Auf der Bühne hast du wie der wahr gewordene Traum eines jeden Motorradfans ausgesehen.”
    Sie hätte sich so gern von Michael lieben lassen! Nur in seinen Armen hätte sie jetzt vergessen, was geschehen war, und sie wollte alles vergessen.
    Lorelei fuhr sich mit der Zungenspitze über die Lippen. “Soll ich das als Kompliment

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